Jüdisches Erbe
Sanierung der Synagoge Kobersdorf fast abgeschlossen

- Peter Adam vom Bundesdenkmalamt, IKG-Vizepräsidentin Claudia Prutscher und Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
- Foto: LMS
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Die umfassend sanierte Synagoge in Kobersdorf soll künftig Raum für Vorträge, Konzerte und Symposien bieten - mit Schwerpunkt auf jüdischer Kultur und Geschichte.
KOBERSDORF. "Die Synagoge Kobersdorf soll ein Ort der Zusammenkunft sein", betonte Landeshauptmann Doskozil im Rahmen eines Besuches des denkmalgeschützten Gebäudes. Gemeinsam mit IKG-Vizepräsidentin Claudia Prutscher und Peter Adam vom Bundesdenkmalamt machte er sich ein Bild vom Stand der Arbeiten.
Eröffnung 26. April
Mit dem Ankauf der Synagoge Kobersdorf durch das Land im Jahr 2019 wurde ein neues, hoffnungsvolles Kapitel in der wechselvollen Geschichte des symbolträchtigen Gebäudes aufgeschlagen. Am 26. April soll das umfassend sanierte Haus eröffnet und künftig als Veranstaltungsstätte und Wissenschafts- und Bildungszentrum genutzt werden.

- Seit 1938 war die Synagoge komplett weiß gekalkt - im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden Wandbeschriftungen freigelegt und die Wandmalerei um den alten Thorabereich wiederhergestellt.
- Foto: Barbara Diewald
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"Sichtbares Zeichen"
„Es ist dem Land Burgenland ein großes Anliegen, das jüdische Erbe unseres Bundeslandes zu bewahren. Mit dem Erwerb und der Sanierung der Synagoge sichern wir einen wertvollen und von den Nazis zerstörten Teil der burgenländischen Identität und setzen ein sichtbares Zeichen der Wiedergutmachung und einer verantwortungsbewussten Erinnerungskultur“, so Landeshauptmann Doskozil. Die Nutzung dieses symbolträchtigen Gebäudes soll zu dieser Kultur der Erinnerung beitragen, das Haus wird daher künftig allen Jüdinnen und Juden aus Österreich, in besonderer Form auch den Überlebenden und den Nachfahren der Shoah, jederzeit offenstehen. Doskozil: „Diese Öffnung ist neben der baulichen Instandsetzung sehr wichtig. Die Synagoge von Kobersdorf ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir uns unserer jüdischen Wurzeln, der jüdischen Tradition und unserer Verantwortung für die Opfer aus der NS-Zeit bewusst sind.“
Bezug zur jüdischen Kultur
Die Synagoge ist für höchstens 140 Personen behördlich genehmigt. Sie soll für Bildungs-, Kultur- und wissenschaftliche Projekte mit direktem Bezug zur jüdischen Kultur und Geschichte genutzt werden. „Das Haus ist kein Kulturzentrum im herkömmlichen Sinn. Das Land Burgenland hat sich mit dem Kauf vertraglich dazu verpflichtet, hier nur der Würde und der Tradition des Hauses entsprechende Veranstaltungen stattfinden zu lassen“, erläutert der Landeshauptmann. Die Voraussetzung für jedes Veranstaltungsformat ist ein starker thematischer Bezug zur jüdischen Kultur und Geschichte.
Projektkosten
Mit geschätzten 3,5 Millionen Euro Gesamtkosten konnte der ursprüngliche Kostenplan für die Generalsanierung und die Errichtung des Nebengebäudes als jüdisches Veranstaltungszentrum und der Außenanlagen um eine halbe Mio. Euro unterschritten werden. Für denkmalpflegerische und restauratorische Maßnahmen werden vom BDA voraussichtlich 250.000 Euro zur Verfügung gestellt.
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