Stoob
Die letzten Tänze auf dem Eis
Eiskunstlauf: Frühes Olympia-Aus für Miriam Ziegler • Karriereende nach WM
STOOB. (Oliver Frank) Miriam Ziegler aus Stoob und Severin Kiefer gehören zu den erfolgreichsten österreichischen EiskunstläuferInnen der letzten vier Jahrzehnte. Bei den Olympischen Spielen in Peking wollten die Paarläufer noch einmal alles geben, doch der erhoffte Einzug in die Kür gelang nicht.
"Sind für andere Sachen bereit"
Noch einmal Olympia, noch einmal Weltmeisterschaft – für das Paarlauf-Paar Miriam Ziegler und Severin Kiefer ist es eine Saison der letzten Male. Das Karriereende nach der neunten gemeinsamen Saison stand lange im Raum. Kiefers Verletzungen, aber auch Motivationsprobleme während der Corona-Zeit haben den Entschluss gefestigt. „Wir haben gemerkt, dass wir langsam bereit sind, auch andere Sachen zu machen“, erklärt Miriam Ziegler.
Salzburg nach Berlin und zurück
Vor der letzten Saison hat das Duo seinen Trainingsschwerpunkt von Berlin nach Salzburg verlegt. Vor allem, weil Severin Kiefer hier eine optimale, regelmäßige, physiotherapeutische Behandlung bekam. Im Vorjahr hatten sich seine Muskelansätze im Hüftbereich entzündet. „Das kommt vermutlich von einer Sportart, bei der man hauptsächlich in eine Richtung dreht und meinem fortgeschrittenen Alter für diesen Sport“. Zuletzt konnte der 31-jährige Salzburger wieder schmerzfrei trainieren. Auch nach einer Fraktur des linken Handgelenks, die er sich erst im Jänner bei einer Trainingseinheit für die Europameisterschaft vor Ort in Tallinn zuzog und eine Operation unumgänglich machte.
Zieglers vierter Olympia-Auftritt
Zum dritten Mal traten Miriam Ziegler und Severin Kiefer gemeinsam bei Winterspielen an. Miriam war schon 2010 in Vancouver 15-jährig als Einzelläuferin am Start. Richtung Peking blickte die Mittelburgenländerin mit gemischten Gefühlen, dabei jedoch ihren letzten Olympia-Auftritt genießen, aber auch „endlich eine Kür laufen“. Eine Teilnahme am Finale war deshalb das Minimalziel, aber auch noch ein zu erfüllender Traum in ihrer Sportlerkarriere – was jedoch nicht gelang. Nach einem fehlerhaften Kurzprogramm belegte das Duo mit einem Ergebnis von 51,96 Punkten den letzten Platz unter 18 gestarteten Paaren.
Zukunftsplanung
Doch wie geht es nach der letzten Wintersaison, die mit der Weltmeisterschaft Ende März im französischen Montpellier endet, weiter? „Ich möchte weiterhin mein Leben dem Eiskunstlauf-Sport widmen. In welcher Form genau wird sich erst zeigen. Ich werde viele verschiedene Sachen ausprobieren und versuchen herauszufinden, was mir Spaß macht und worin ich gut bin“, so Miriam Ziegler zur ihrer Zukunftsplanung. Angedacht sind Trainerausbildungen, Verbandsarbeit, eventuell Choreografie oder die Ausbildung zur technischen Spezialistin. Severin Kiefer möchte Trainer werden.
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