21.000 Eier aus Badersdorf
Marlies Schwarz errichtete einen großen Hühnerstall zur Eiererzeugung.
BADERSDORF (ms). In etwas mehr als sechs Monaten entstand aus einer Idee heraus eine Hühnerfarm in Badersdorf.
"Der Spatenstich erfolgte am 9. Dezember 2014 und am 22. Juni 2015 sind unsere Hühner eingezogen. Der Bauverlauf war fast optimal. Die beteiligten Unternehmen haben hervorragende Arbeit geleistet", berichtet Jungunternehmerin Marlies Schwarz.
Mit dem großen Hühnerstall entstanden auch vier Arbeitsplätze in der Ortsgemeinde. "Drei bei diesem Betrieb, einer beim väterlichen!", schildert sie.
Bei der Errichtung achtete die Betreiberin auf die regionale Wirtschaft. "Es waren praktisch nur Unternehmen mit dabei, bei denen es Mitarbeiter aus Badersdorf gibt wie Elektro Unger, die Baufirma Schwarz oder Installationen Gabriel. Lediglich die Aufstallung selbst übernahm ein Unternehmen aus den Niederlanden, da für diese Arbeiten es keinen Partner in Österreich gibt", so Marlies Schwarz.
Insgesamt wurden von der Firma Unger 9 km Kabel verlegt. Eine Herausforderung, wie Schwarz bestätigt.
"Wollte was Eigenes aufbauen"
Den Ursprung nahm das Projekt durch den Willen von Marlies wieder nach Hause zu kommen. "Ich habe die Matura gemacht und studiert, mich dann entschieden in der Landwirtschaft tätig zu sein und daheim zu bleiben. Ich wollte aber etwas Eigenes machen", so die Badersdorferin.
"Wir haben dann bei Vorträgen der Landwirtschaftskammer erfahren, dass Österreich sich bei Eiern nur zu 80 Prozent selbst versorgen kann. Darum fiel der Entschluss, in diesem Markt etwas aufzubauen", berichtet Mitarbeiter Martin Steurer.
21.000 Eier täglich
Täglich legen 24.000 Hühner rund 21.000 Eier. "Wir haben einen Großabnehmer, der u.a. einige heimische Handelsketten beliefert. Den abfallenden Hühnermist bringen wir als Dünger auf unsere Felder, wo Getreide angebaut wird. Dieses wird verarbeitet. Ein Teil kommt über Lieferanten wieder zu uns als Futtermittel. Es entsteht dadurch ein biologischer Kreislauf", so Steurer.
Die Hühner werden in vier Abteilungen zu je 6.000 Stück gehalten. "Wir sind AMA-Gütesiegelbetrieb. Der Bau selbst entspricht den OIB-Baurichtlinien und dem Tierschutzgesetz. Er ist am neuesten Stand der Technik", berichtet der Mitarbeiter.
"Die Verarbeitung der Eier verläuft voll automatisch. Sie werden von den Voiliere über ein Laufband transportiert, gereinigt und aussortiert und gestempelt. Dann werden sie in den Lagerraum gebracht, von wo sie dann direkt verladen werden können", sagt Steurer. Das Gebäude verfügt auch über ein Notstromaggregat.
Zentrale Kontrolle
"Die Tiere werden achtmal am Tag gefüttert, wir machen 3 bis 4 Kontrollgänge täglich. Auch nachts gibt es Futtermittel und Wasser, falls die Hühner hungrig oder durstig werden. Es ist alles automatisch geregelt - auch Lüftung, Kühlung, Beleuchtung usw. können zentral geregelt werden", fasst Schwarz zusammen.
"Auf die Kontrollstation kann auch von Zuhause über Laptop zugegriffen werden. Eine Alarmanlage informiert uns über Handy, falls es irgendwo ein Problem gibt", ergänzt Steurer.
Die Kühlung im Stall erfolgt über feinste Wasserstrahlen, die nicht spürbar sind, aber Staub binden. Sie schaltet sich automatisch bei einer Temperatur von 27 Grad ein. "Es gibt zudem eine Krankenstation, wo schwächere oder verletzte Hühner wieder aufgepäppelt, um dann wieder in die Herde zurückgebracht werden. Hühner sind sehr neugierig und stets in Gesellschaft. Sie können sich bis zu 80 anderer Tiere merken. Kaum eine ist eine Einzelgängerin. Das ist schon sehr faszinierend", meint Steurer.
Kaum Geruchsbelastung
Insgesamt umfasst das Gebäude eine Fläche von 2.000m², wobei der Stall selbst 1.700m² umfasst und das Mistlager rund 300m². "Die Hühner werden über zwei Silos mit Futter versorgt. Es gibt natürlich auch den vorgeschriebenen Löschteich. Die Geruchsbelästigung ist sehr gering und kaum wahrnehmbar. Wir haben den Betrieb 800m vom Ortsgebiet entfernt errichtet, laut Tierschutzgesetz wären 300m vorgeschrieben. Dafür wurden etwa 1,2 km an Wasser und Strom verlegt", erklärt der Mitarbeiter.
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