Abschlussveranstaltung "Gemeinsam gesund alt werden" der FH Pinkafeld
Am Donnerstag, 30.3, fand die Abschlussveranstaltung zum Projekt "Gemeinsam gesund alt werden" im Hörsaal der FH Pinkafeld statt.
Acht Gemeinden, 21 Monate, 115 Veranstaltungen und 1400 Teilnehmer. So lautet die Bilanz von "Gemeinsam gesund alt werden". Volkshilfe Burgenland, Hilfswerk Burgenland und die Forschung Burgenland der Fachhochschulen arbeiteten in einem einzigartigen Modellprojekt zur Förderung der sozialen Teilhabe von älteren Menschen im Bezirk Oberwart fast zwei Jahre lang zusammen. Der Fonds Gesundes Österreich förderte das Projekt in den Gemeinden Bad Tatzmannsdorf, Bernstein, Oberschützen, Rechnitz, Wolfau, Litzelsdorf, Oberwart und Pinkafeld zu 100%.
Ziel des Projektes
Die Anzahl der Personen im Alter von 60 und mehr Jahren nimmt in den nächsten Jahren im Burgenland stark zu, der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt von 28% (2016) auf 33% (2025), so Sonja Windisch, Abteilungsvorständin Soziales und Gesundheit der Burgenländischen Landesregierung. Zur Vermeidung von frühzeitiger Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit und zur Erhaltung der Gesundheit und Selbständigkeit bis ins hohe Alter sei es notwendig, dass sich insbesondere die jüngeren Senioren physisch, psychisch und geistig fit halten. Dies könne am besten durch gemeinsame Aktivitätenin Gruppen erreicht werden.
Wichtige Vernetzung im Land der Dörfer
Das Projekt "Gemeinsam gesund alt werden" ist eine wichtige gesundheitsfördernde Initiative in unserem Land der Dörfer, um die älteren Menschen mit einzubeziehen und zusammen zu bringen, sie besser über bestehende Angebote zu informieren und sie zu gemeinschaftlichem Handeln zu animieren. Die Miteinbeziehung von verschiedenen Institutionen und deren Vernetzung führt dazu, dass alle an einem Strang ziehen und so auf lokaler und regionaler Ebene nachhaltig positive Ergebnisse zu erzielen sind, so Windisch.
Bezirk Oberwart besonders betroffen
Der Bezirk Oberwart gilt im Vergleich zu anderen Regionen Österreichs als sozial, gesundheitlich und wirtschaftlich benachteiligt. "Demografische Veränderungen und ein überdurchschnittlich hoher Anteil älterer Personen an der Gesamtbevölkerung machte die Region für uns zum idealen Ort für ein Forschungsprojekt, das die Gesundheit und das Wohlbefinden der älteren Generation in den Vordergrund rückt", erklärt Erwin Gollner, Departementleiter für Gesundheit an der FH Burgenland und Leiter des Projekts.
"Unsere Hochschule steht für zukunftsgerichtete Forschung. Dieses Projekt ist ein Musterbeispiel, wie Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft oft zusammenwirken" Erklärt Georg Pehm, Geschäftsführer der FH Burgenland.
Vom Projekt überzeugt
"Besonders erfreulich sei, dass auch in kleineren Gemeinden so viel Engagement und Motivation zu erkenne war. So habe sich etwa in der kleinen Gemeinde Litzelsdorf durch das Projekt eine Yogagruppe für Senioren gefunden", berichtet Klaus Eichberger, Pfegedirektor des Hilfswerks Burgenland.
"Unsere schnelllebige Zeit macht es uns oft schwer, für einander da zu sein. Gerade deshalb halte ich es für ein tolles Projekt, das sich mit älteren Menschen beschäftigt, einsetzen zu können, war eine tolle Sache. So konnten wir viele Aktivitäten umsetzen", so Renate Habetler, Bürgermeisterin der Gemeinde Bernstein.
Zeit für die Menschen nebenan
Wichtige Visionen und Ziele hatte sich das interdisziplinäre Projektteam vorgenommen - so sollten zum Beispiel Gesundheit, Wohlbefinden sowie die Lebensqualität der über 61-jährigen verbessert und die gesundheitliche Chancengerechtigkeit gefördert werden.
Im Rahmen der Initiative fand einmal im Monat ein Treffen in jeder teilnehmenden Gemeinde statt. Die Maßnahmen reichten von gemeinsamen Aktivitäten wie Sing- und Erzählrunden über generationsübergreifenden Tätigkeiten wie Basteln mit Kindern oder Handy- und Computerkurse. "Gerade diese generationsübergreifenden Aktivitäten waren sehr erfolgreich und bereichernd für beide Seiten. Die älteren Damen und Herren konnten viel von den Kindern lernen und natürlich auch umgekehrt.", erzählt Renate Habetler.
Wissenschaft im Dienst der Gesellschaft
Die Forschung Burgenland, eine Tochter der FH Burgenland, war im Zuge des Projekts als Projektverantwortliche für die wissenschaftliche Begleitung von Koordination federführend. Das Hilfswerk Burgenland und die Volkshilfe Burgenland übernahmen im Rahmen des Projekts die operative Umsetzung der gesundheitsförderlichen Maßnahmen in den Gemeinden.
Erwin Gollner: "Gerade in diesem Projekt wurde sichtbar, dass hier Forschung passiert, von der Region und die regionale Bevölkerung profitiert. Wir freuen uns über den sozialen Impact, den wir gemeinsam mit unseren Partnern leisten konnten. Die Zusammenarbeit hat auch für uns einen einzigartigen Wissenstransfer bedeutet. Wir haben durch den Erfahrungsschatz unserer Partner viel gelernt."
"Besonders wichtig für ein solches Projekt ist, dass die Gemeinden hinter dem Projekt stehen. Und das war der Fall", so Gollner.
Alle acht teilnehmenden Gemeinden haben im Rahmen der Abschlussveranstaltung eine Nachhaltigkeits-Charta unterzeichnet. Diese soll gewährleisten, dass die Gemeinden auch weiterhin Rahmenbedingungen für eine gesundheitsförderliche Lebenswelt älterer Menschen in ihrer Gemeinde schaffen.
Aktivitäten werden fortgeführt
Klaus Rupin, Leiter Fonds Gesundes Österreich, verwies darauf, dass die bestehenden und neuen Projekte, durch Einreichung in die Förderstelle, weitergefördert werden können. So ist gesichert, dass die Aktivitäten auch weiterhin fortgeführt werden.
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