Zweisprachiges Gymnasium Oberwart
Direktor Martin Zsivkovits geht nach 28 Jahren in Pension
Nach 28 Jahren geht der Direktor des Zweisprachigen Gymnasiums (ZBG) in Oberwart, Prof. Mag. Martin Zsivkovits, in Pension. Mit den Bezirksblättern blickte er auf fast drei Jahrzehnte zurück.
OBERWART. Direktor Martin Zsivkovits leitet das ZBG Oberwart seit seinem Bestehen und geht nach 28 Jahren in den Ruhestand. 1991 wurde Oberwart als Standort für ein Gymnasium für die ungarische und kroatische Völkergruppe gewählt.
„Ich wurde vom damaligen Landesschulrat gefragt, ob ich bereit wäre, die Vorbereitungsarbeiten zu leiten. Dazu zählten unter anderem die Anmeldungen ab Februar 1992, Suche von Professoren und der Kontakt zu den Eltern der künftigen Schüler. Fünf Jahre war ich dann provisorischer Leiter, bis ich 2 Jahre als Direktor bestellt wurde. Erst ab dem Jahr 2000 wurde ich definitiver Direktor“, erzählt der Stinatzer.
Große Veränderungen
Am Beginn hatte das ZBG Oberwart kein eigenes Schulgebäude, untergebracht wurden die Schüler in der Hauptschule und in der Berufsschule. Auch die Lehrer waren an verschiedenen anderen Schulen des Südburgenlandes beschäftigt. Seit 1995 hat das ZBG ein eigenes Gebäude und sogar ein Zubau ist geplant. „Die letzten 20 Jahre haben wir ca. 250 Schüler pro Jahr. Einige Maturantinnen unserer Schule sind nun nach Absolvierung des Studiums als Lehrerinnen an unserer Schule tätig. Da es eine kleine Schule ist, herrscht ein sehr familiäres Klima. Es gibt keine überfordernden Klassen. Zudem ist der Lehrkörper sehr homogen und kooperativ.“
Insgesamt acht Sprachen werden am zweisprachigen Gymnasium unterrichtet. Weiters werden fast alle Gegenstände zweisprachig, also deutsch-ungarisch oder deutsch-kroatisch, unterrichtet. „Die Vielfalt der Sprachen, die man am Gang hört, ist erfrischend“, erklärt Martin Zsivkovits. Der enge Kontakt zu Ungarn und Kroatien ist durch die Sprachwochen in den beiden Ländern geprägt. Häufige Fahrten in die beiden Länder zu kulturellen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Theater, stehen an der Tagesordnung. Auch die Pflege der Musik und des Tanzes der beiden Volksgruppen werden an der Schule gefördert.
Zahlreiche Erfolge
Das ZBG konnte unter der Leitung von Zsivkovits auch viele Erfolge feiern. Bei einem Ranking von 330 Gymnasien Österreichs erreichte das Zweisprachige Gymnasium den 4. Platz. Weiters wurde der Gewinn bei Sport- und Redewettbewerben und ebenso der Gewinn des Europtimus-Preises für europäisches Engagement gefeiert. Die Schule konnte schon viele Ehrengäste bei sich begrüßen. Unter anderem 1995 den Staatspräsidenten Österreichs Thomas Klestil und den Staatspräsidenten Ungarns Árpád Göncz oder 2011 den Staatspräsidenten Kroatiens Ivo Josipović. Eine große Ehre waren auch die mehrmaligen Besuche der Unterrichtsminister Rudolf Scholten und Elisabeth Gehrer.
Auch persönliche Erfolge konnte Zsivkovits zahlreich feiern. Zu den Highlights zählten das große Ehrenzeichen des Landes Burgenland, welches von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil verliehen wurde und ein sehr hoher Orden des ungarischen Staates, aufgrund des hohen 30-jährigen Engagement für die ungarische Sprache, welcher von dem Staatspräsidenten Ungarns, János Áder, verliehen wurde.
Schüler und Arbeit vermissen
„Am meisten werde ich den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern und die Arbeit mit dem Lehrer- und dem Nichtlehrerpersonal vermissen. Weiters werde ich es vermissen, vor Ort zu sehen, wie die Volksgruppensprachen bei den Schülern bis zur Matura kontinuierlich wächst. Es hat mir immer gut gefallen, bei der Pflege der Volksgruppensprachen Ungarisch und Kroatisch, tätig sein zu können. Genau zu diesem Zweck haben wir das Gymnasium erkämpft. In meiner Pension werde ich mit meiner Frau Anka eine gemeinsame schöne Zeit mit Spaziergängen und Reisen verbringen. Auf die intensive Beschäftigung mit unseren Enkelsöhnen Simon und Lorenz freue ich mich sehr. Ich werde auch viel lesen. Die ungarische Sprache, Literatur, Geschichte und Kultur sind mir ein Anliegen. Weiters möchte ich Studien auf der Kroatistik der Universität Graz betreiben.“ ,erzählt Prof. Mag. Martin Zsivkovits.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.