Bürgermeister im Interview
Einbrecher stahl Bargeld aus drei Rathäusern

- Mit einem ähnlichen Werkzeug drang ein Einbrecher in die Gemeindeämter Grafenschachen, Riedlingsdorf und Wiesfleck ein und erbeutete Bargeld, teils aus Safes.
- hochgeladen von Gernot Heigl
Wut und Betroffenheit zeigen jene drei Bürgermeister im Interview mit MeinBezirk, in deren Rathäusern eingebrochen worden ist. Denn neben dem Diebstahl von Bargeld blieben in den Gemeindeämtern von Grafenschachen, Riedlingsdorf und Wiesfleck pure Verwüstung und brutale Zerstörung zurück. Der Sachschaden ist enorm.
BEZIRK OBERWART. Ein Täter drang in nur einer Nacht – wie berichtet – hintereinander in drei Amtsstuben ein. An den Tatorten stets der selbe Modus operandi. Vermutlich mit einem Nageleisen, auch Gashaxn genannt, verschaffte sich der Kriminelle mit roher Gewalt Zutritt in die Rathäuser. In allen Fällen entdeckten die Bürgermeister am Wochenende die Einbrüche und alarmierten die Polizei.

- Bürgermeister Marc Hoppel aus Grafenschachen alarmierte die Polizei.
- Foto: Archiv/Elisabeth Kloiber
- hochgeladen von Gernot Heigl
Tatort: Rathaus Grafenschafen
Zuerst brach der Dieb im Rathaus von Grafenschachen ein Kellerfenster auf. Als er im Untergeschoss vor einer massiven Holztüre stand, änderte er offenbar seinen Plan und kletterte über ein Stiegengeländer und eine Dachterrasse zu einem Fenster der Herrentoilette im ersten Stock. Dort gelang es ihm dann, in das Gebäude einzudringen.
„Ich wollte Samstag früh die Säcke für unsere Gemeinde-Flurreinigungsaktion vom Rathaus holen. Als ich im Amt war, bemerkte ich eine offene Türe, obwohl normalerweise alle zu und versperrt sind. Ungewöhnlich. Also bin ich näher hin – und habe sofort gesehen, was da los ist“, schildert Ortschef Marc Hoppel, dessen Büro ebenfalls durchwühlt worden ist. „Kästen und Laden standen in sämtlichen Diensträumen offen, der Inhalt lag am Boden verstreut. Alle Verbindungstüren wurden brutal aufgebrochen. Teils sogar mit dem Türstock. Auch vom Server- und Archivraum! Die Beute war lediglich eine Kaffeekassa, also gering. Im Gegensatz zum verursachten Sachschaden. Der ist enorm!“

- Bürgermeister Wilfried Bruckner aus Riedlingsdorf beim vor zwei Jahre aufgeschnittenen Bankomaten.
- Foto: Gernot Heigl
- hochgeladen von Gernot Heigl
Tatort: Rathaus Riedlingsdorf
Die Verbindungs- und Brandschutztüre zwischen Kultursaal und Gemeindeamt zwängte der Täter in Riedlingsdorf auf. Knackte zahlreiche Innentüren, unter anderem zu den Büros des Bürgermeisters, der Amtsleiterin und auch eines Parteibüros. „Vieles aus Kästen wurde herausgeworfen, der Inhalt von Laden ausgeleert. Alles war durchstöbert. Dabei fand der Dieb wohl auch den Tresorschlüssel“, berichtet Bürgermeister Wilfried Bruckner.
Der Ortschef weiter: „Aus dem Safe hat der Täter ein paar hundert Euro gestohlen. Alles in allem, inklusive einer Kaffeekassa, beträgt die Beute vermutlich an die 1.500 Euro. Im Vergleich dazu kostet laut Tischler alleine die Reparatur der aufgebrochenen Verbindungstüre zirka 10.000 Euro!“ Entdeckt wurde das Verbrechen von Wilfried Bruckner, als er Samstag nach einer Sportveranstaltung noch Rechnungen im Rathaus unterschreiben wollte. Übrigens stand das Gemeindeamt von Riedlingsdorf schon vor rund zwei Jahren in den Schlagzeilen. Damals hatten Täter versucht, wie berichtet, den integrierten Bankomaten aufzuschneiden.

- Bürgermeister Christoph Krutzler aus Wiesfleck entdeckte den Einbruch.
- Foto: Archiv/Michael Strini
- hochgeladen von Gernot Heigl
Tatort: Rathaus Wiesfleck
Die gleiche brutale Art des Eindringens und des Aufzwängens von Innentüren, teils mit Türstock, schildert Wiesflecks Bürgermeister Christoph Krutzler, der im Zuge einer besuchten Vereinssitzung ins Rathaus ging und im Obergeschoss das absolute Chaos vorfand. „Überall lag der Inhalt aus unseren Büromöbeln herum. Beim Durchwühlen sämtlicher Räume hat der Täter den Safeschlüssel gefunden und aus dem Tresor rund 2.000 Euro erbeutet!“
„Obwohl der Einbrecher auch im Serverraum war, hat er sämtliche Computer und Tablets liegengelassen!“ Bezüglich Sachschaden meint Christoph Krutzler: „Wir müssen das Eingangsportal mit der beschädigten Türe teils erneuern. Alles in allem schätze ich den Schaden auf bis zu 8.000 Euro!“ und fügte hinzu: „Nicht der erste Einbruch. Wir wurden schon 2013 heimgesucht!“
Kriminalisten konnten an den Tatorten zahlreiche Spuren sichern. Die Ermittlungen nach dem flüchtigen Einbrecher laufen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.