Nach Kindergarten-Tragödie in Mattersburg
Eltern kämpfen um bessere Autismus-Ausbildung für Pädagogen

Da war die Familie noch komplett. Nach dem Tod ihres fünfjährigen Martin (2.v.l.) kämpfen die Eltern für bessere Autismusausbildung bei Pädagogen. | Foto: Privat
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  • Da war die Familie noch komplett. Nach dem Tod ihres fünfjährigen Martin (2.v.l.) kämpfen die Eltern für bessere Autismusausbildung bei Pädagogen.
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Nach dem tragischen Tod von Martin (5) während eines Kindergartenausflugs in Walbersdorf/Mattersburg kämpfen die Eltern unermüdlich um mehr und bessere Pädagogen-Ausbildung im Umgang mit Autismus. Deshalb gab es bereits mehrere Gespräche in der Landesregierung sowie eine positive Entwicklung durch Eigen-Engagement.

MATTERSBURG. Am schwärzesten Tag der fünfköpfigen Familie aus Mattersburg, dem 20. Februar 2023, ertrank ihr fünfjähriger Sohn in einem Biotop. Weil er während eines Kindergartenausfluges den Betreuerinnen davongelaufen ist. Wir berichteten ausführlich.

Der letzte Weg des fünfjährigen Martin nach seinem schrecklichen Unfall. | Foto: Heigl
  • Der letzte Weg des fünfjährigen Martin nach seinem schrecklichen Unfall.
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Seither kämpft die Familie als „Vermächtnis von Martin“ einerseits um Akzeptanz von Autismus in der breiten Öffentlichkeit, andererseits speziell um eine qualifizierte Unterweisung von Pädagogen. Unterstützt wird sie dabei vor allem von der Führungsriege des Vereins „Autismus Burgenland“, Mag. Petra Ipsits-Lindner (Präsidentin) und Mag. Sylvia Gradinger-Drawitsch (Vizepräsidentin). Die beiden Damen begleiten Martins Mutter, Monika Riedl-Mrkonjic, auch zu wichtigen Terminen.

Wie etwa zu Gesprächen mit burgenländischen Landesräten. Nach dem Monika Riedl-Mrkonjic auf die Misstände in Bildungs- und Betreuungsstätten hingewiesen hatte, von „nicht passenden Rahmenbedingungen für Kinder mit ASS (Autismus-Spektrum-Störungen), fehlenden Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten von Pädagogen bis hin zum problematischen Wechsel von Bezugspersonen (Schulassistenz)“, gab es positive Signale seitens der Politik.

Besprechungen mit Landesräten

Landesrätin Winkler (Bildung, Familie, Kinder und Jugend) möchte diese Thematik im Oktober bei einem Treffen mit allen Ländern einbringen. Zusätzlich stellte sie in Aussicht, dass über „Webinare“ Aufklärungsarbeit geleistet werden könnte, ein Erfahrungsbericht im Family-Magazin erscheint, es demnächst zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem PSD (Psychosozialer Dienst) kommen soll und zudem Folder des Vereins „Autismus Burgenland“ an die Schulen verteilt werden.

Gerne helfen würde Landesrat Leonhard Schneemann (Soziales und Wirtschaft), sieht die Problematik jedoch darin, dass er im Bereich „Soziales“ wenig Spielraum hat, da die Gelder vom Bund vergeben werden. Aber auch er will dieses Thema bei der nächsten Ländersitzung vorbringen, um die Möglichkeit auszuloten, ob die Sozialversicherungsträger punkto Finanzierung eingebunden werden können.

Termin mit Landeshauptmann

Für die nächste Klausur möchte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf das Thema Autismus aufnehmen. Empfahl zugleich einen Termin mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, da er mit dem Gesundheitsresort betraut ist. Zu diesem Treffen kommt es im Juli.

Workshops in Oberwarter BAfEP

Parallel dazu ist es Monika Riedl-Mrkonjic und ihren beiden „Mitkämpferinnen“ bereits gelungen, dass in der BAfEP (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik) in Oberwart Workshops eingeplant werden. In den Abschlussklassen dieser Ausbildungs-Einrichtung für Kindergarten-, Hort- und Früherziehungspädagogik soll in Form von Arbeitsgruppen eine Sensibilisierung zum Thema Autismus stattfinden. „Das sind immerhin rund 100 angehende Pädagogen. Ein Anfang ist somit gemacht!“, freut sich Martins Mutter und fügt hinzu: „Wir kämpfen weiter. Das sind wir meinem verstorbenen Sohn schuldig!“

Rekonstruktion in Mattersburg / Eltern auf den Spuren ihres ertrunkenen Martins (5)

Da war die Familie noch komplett. Nach dem Tod ihres fünfjährigen Martin (2.v.l.) kämpfen die Eltern für bessere Autismusausbildung bei Pädagogen. | Foto: Privat
Der letzte Weg des fünfjährigen Martin nach seinem schrecklichen Unfall. | Foto: Heigl

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