Missbrauch nach Narkose
Knalleffekt um Oberwarter Grapscher-Arzt: 4. Sex-Opfer erstattete Anzeige
Breaking News rund um den Oberwarter-Grapscher-Arzt: Es gibt ein 4. Sex-Opfer! Die missbrauchte Frau erstattete Anzeige bei der Polizei. Staatsanwaltschaft und Gericht ermitteln auf Hochtouren. EXKLUSIV erfuhren die RegionalMedien Burgenland, dass auch diese Patientin in der Praxis „unsittlich berührt“ worden ist. Und zwar nach genau demselben Schema, wie die drei anderen Frauen. In der Aufwachphase nach einer „Narkose“. Jetzt könnte es eng werden für den Mediziner, der bis dato - auch vor Gericht - alle Vorwürfe vehement bestritt.
OBERWART. Für große Aufregung sorgte der Sex-Skandal um einen Arzt in Oberwart bereits im Mai dieses Jahres. Wie berichteten live aus dem Verhandlungssaal über den ersten Prozesstag im LG Eisenstadt. Dort prallten vor zwei Berufsrichtern und den Geschworenen Aussage gegen Aussage. Was für die Verteidigung des Angeklagten Mediziners „Sex-Träume und erotische Phantasien der Patientinnen waren“, deuteten Staatsanwaltschaft und Opfer als „intime Berührungen und sexuellen Missbrauch durch den Herrn Doktor!“
Einholung von Gutachten
Zwecks Einholung von diversen Gutachten in dem brisant, pikanten Fall wurde das Verfahren „9 Hv 3/22f“ von Richterin Mag. Doris Halper-Praunias nach mehreren Stunden abgebrochen und vertagt. Aktuell sind diese wissenschaftlichen Nachforschungen noch in Bearbeitung. Ergebnisse werden in den kommenden Monaten erwartet.
Eine Patientin sagte bereits als Zeugin aus
Wenige Tage nach der Verhandlung schilderte eines der Sex-Opfer, eine 48-jährige Südburgenländerin, die auch als Zeugin ausgesagt hatte, ihre schrecklichen Erlebnisse in der Oberwarter Arztpraxis. Mit diesem Exklusiv-Interview wollte sie andere Frauen ermutigen, generell alle Sex-Übergriffe der Polizei zu melden und nicht aus Scham zu schweigen.
4. Opfer eine Nachricht mit Sprengkraft
Völlig unerwartet platzte nun, während der Wartezeit auf die zweite Verhandlung, die Nachricht eines 4. Opfers. Eine explosive Neuigkeit mit der Sprengkraft einer Bombe. Denn die Frau schildert ein ähnlich gelagertes „Intim-Prozedere“ wie die anderen „begrapschten Patientinnen“ auch. Kennt aber weder die Namen dieser Damen, noch hatte sie jemals Kontakt zu diesen.
Erotische Berührungen im Intimbereich
Bei den sexuellen Übergriffen, nach der Narkose, handelte es sich um Streicheleinheiten im Intimbereich und erotischen Berührungen am Oberkörper. Erlebt bei vollem Bewusstsein und im Wissen, dass dieser Kontakt nichts, aber rein gar nichts mit einer Untersuchung zu tun hat. Geschwiegen hat das Opfer in der Praxis, weil sie mit der Situation - übrigens wie alle anderen Opfer auch - total überfordert war. Niemand rechnet ja damit, in der Ordination vom "Arzt seines Vertrauens" sexuell angegriffen zu werden.
"Kleine Patientin" vs honoriger Arzt
Sehr wohl erzählte das 4. Opfer seiner Familie von dem Vorfall. Nahm jedoch von einer Anzeige Abstand, weil sie nicht als unglaubwürdig erscheinen und als Idiot dastehen wollte. Begründet in Scham und Angst, dass man ihren Worten, als „kleine Patientin“, weniger glauben würde, als der Aussage eines honorigen Herrn Doktors. Erst als sie aus den Medien erfuhr, dass es eine Gerichtsverhandlung gegen einen Mediziner wegen sexueller Übergriffe gab, war ihr sofort klar, um welchen Arzt es sich handelt. Daraufhin ging sie sofort zur Polizei.
Keine Stellungnahme der Arzt-Verteidigung
Die RegionalMedien Burgenland kontaktierten die Verteidigerin des angeklagten Arztes, die renommierte Rechtsanwältin Mag. Ina-Christin Stiglitz, mit der neuen Entwicklung. Kryptisch und wortkarg verneinte sie zwar nicht, dass es ein weiteres Opfer in dieser Causa gibt, wollte sich dazu aber nicht weiter äußern.
Bereits Erhebungen im Landesgericht
Laut aktuellsten Informationen fand mit dem 4. Opfer bereits eine „Vorerhebung“, die sogenannte kontradiktorische Einvernahme, im Landesgericht Eisenstadt statt. Dort sagte die Frau vor einer Richterin aus. In einem eigens, für solch heikle Befragungen geschaffenen Raum mit Videoaufzeichnung. In einem abgetrennten Extra-Zimmer, ohne direkten Kontakt zur Zeugin, konnten der beschuldigte Arzt, seine Anwälte sowie die Staatsanwaltschaft - per Lautsprecher - dem Gespräch folgen. Fragen seitens Verteidigung und Anklage bekam die Richterin in ihre Kopfhörer übermittelt, damit sie diese dann der Zeugin stellt.
Prozess-Fortsetzung vermutlich im Herbst
Selbstverständlich werden all diese Vorwürfe in das laufende Gerichtsverfahren gegen den Oberwarter Arzt aufgenommen. Einen Termin für den nächsten Geschworenen-Prozess gibt es bis dato nicht. Möglicherweise findet die Fortsetzung aber schon im Herbst statt. Bis zur Verurteilung durch ein ordentliches Gericht gilt für den Angeklagten die Unschuldsvermutung.
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