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Maturanten berichten über die aktuelle Lernsituation

HBLA Maturantin Jana Barabas beim täglichen Arbeiten im Home Office. | Foto: Jana Barabas
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Am 25. Mai soll die Matura in Österreich starten. Zumindest bis Ende April sind die Schulen geschlossen. Maturanten aus dem Bezirk Oberwart schildern die aktuelle Situation aus ihrer Sicht.

BEZIRK OBERWART. Bildungsminister Heinz Faßmann plant eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs an Schulen und Universitäten. Zunächst solle dies bei Maturanten geschehen. Einen Zeitpunkt konnte er nicht bislang nicht abschätzen. "Aber alle werden ihren Abschluss machen können", betonte der Bildungsminister.
Die Schulen bleiben auf jeden Fall noch bis Ende April geschlossen. Die Pädagogen stellen Unterrichtsmaterial bis Ende April online zur Verfügung. "Ob dies Neues oder nur Wiederholungen umfasst, bleibt den Lehrern überlassen", so Faßmann, der für die Studierenden ein "neutrales Semester" ausspricht.

Matura nur schriftlich

Wie Minister Faßmann nun bekanntgab soll die Matura am 25. Mai stattfinden, allerdings nur schriftlich. "Die mündliche Prüfung wird entfallen, außer ein Schüler will sie unbedingt machen, um die Note zu verbessern. Die Endnote soll ein Mittel aus Matura und der der achten Klasse sein", sagt der Minister. Die Matura-Klassen starten mit dem Unterricht am 4. Mai - im Turnsaal und in diversen Festsälen, immer auf Distanz, um alle Maßnahmen einzuhalten. "Das soll eine solide Vorbereitung auf die Matura sein und gleichzeitig ein Abschluss der achten Klasse", so Faßmann
Tests sollen nur gemacht werden, wenn sie absolut notwendig sind. Die schriftliche Matura wird in den Fächern Deutsch, Mathematik und in einer lebenden Fremdsprache durchgeführt, die Dauer wird um eine Stunde verlängert. "Den Mundschutz dürfen die Maturanten aber während der Arbeit abnehmen", sagt Faßmann.

Matura kommt mit Mundschutz und ohne 'Mündliche'

Maturanten im Bezirk

Die Bezirksblätter Oberwart hörten sich dazu bei Maturanten im Bezirk Oberwart um. Insgesamt gibt es mit der HTL Pinkafeld, HBLA Oberwart, ZBG Oberwart, HLW Pinkafeld, GYM Oberschützen, Wimmer Gymnasium Oberschützen, BHAK/BHAS Oberwart und BAfEP Oberwart acht maturaführende Schulen im Bezirk.

Ines Hutter (GYM Oberschützen), Pinkafeld

"Am Anfang war es eine große Umstellung für alle, aber mittlerweile bekommt man Routine für gewisse Sachen. Es ist wichtig, sich alles gut einzuteilen, weil man in allen Fächern Arbeitsaufträge bekommt und alles rechtzeitig abschicken muss. Zusätzlich kommt bei uns Maturanten dazu, dass wir uns nebenbei auch auf die Matura vorbereiten müssen und dies nimmt ebenfalls Zeit in Anspruch", meint Ines Hutter aus Pinkafeld.
Die Maturantin vom GYM Oberschützen findet die Videokonferenzen mit den Lehrern gut: "So können unsere Fragen geklärt werden. Verschiedene Lernplattformen bieten zusätzliche Informationen und Lernmöglichkeiten an. Manchmal gibt es natürlich auch Probleme mit dem Internet im Bezug auf Lernplattformen und Videokonferenzen, aber im Großen und Ganzen funktioniert das E-Learning gut."

Ines Hutter: "In meinen Tagesablauf plane ich natürlich auch Sport ein. Meistens ein Workout am Abend oder  eine Runde Radfahren am Nachmittag. Das ist für mich wichtig, um auch eine Abwechslung vom Lernen zu haben."

"Bezüglich der Matura machen wir uns alle Gedanken. Es ist noch nicht zu 100 Prozent sicher, dass sie Mitte Mai stattfinden wird, aber wir hoffen darauf. Es ist natürlich eine Herausforderung, da wir weniger Vorbereitungszeit in Form von Schulstunden haben, aber mit der Unterstützung unserer Lehrer und durch Selbstdisziplin ist es trotzdem schaffbar", so Ines.

Jana Barabas (HBLA Oberwart - Produktmanagement), Oberwart

"Ich versuche mir regelmäßig To-do Listen zu erstellen, um alle Aufgaben und Abgabetermine im Überblick zu behalten. Manche Aufgaben, die zu erledigen sind, mache ich zusammen mit meinen Freundinnen über Facetime. So machen die Arbeitsaufträge auf jeden Fall gleich mehr Spaß und man kann sich auch gegenseitig unterstützen. Als Ausgleich zum Lernen versuche ich täglich Sport zu machen und verbringe viel Zeit mit meiner Mama", berichtet HBLA Oberwart-Maturantin Jana Barabas aus Oberwart.
"Ich bin generell sehr selbstständig, daher fällt mir das alleinige Vorbereiten nicht all zu schwer. Allerdings beschäftigt es mich sehr, dass ich die letzten Monate, die ich noch mit meinen Klassenkollegen verbracht hätte, zuhause bin und wir uns „nur“ über Videochats sehen können. Generell bestehen auch Zweifel, wie und wann vor allem die Matura für uns stattfinden wird", meint die Schülerin.

Georg Pehr (HTL Pinkafeld, Gebäudetechnik), Deutsch Schützen

"Wir haben von den Professoren Arbeitsaufträge bekommen, die wir im Wochenrhytmus durcharbeiten bzw. ausarbeiten sollen. Auch Videokonferenzen werden gemacht, wenn Fragen aufkommen. Natürlich braucht man auch etwas Abwechslung, da hilft es sich sportlich zu betätigen", meint HTL Pinkafeld-Gebäudetechnikmaturant Georg Pehr aus Deutsch Schützen.
"Bezüglich Matura bleibt es mal abzuwarten, wie sich die aktuelle Lage noch entwickelt, momentan geh ich auch davon aus das sie am 18. Mai stattfindet", so Georg.

Georg Pehr (HTL Pinkafeld) | Foto: HTL Pinkafeld
  • Georg Pehr (HTL Pinkafeld)
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Lara Schoditsch (Wimmer Gymnasium), Welgersdorf

"Das zu Hause bleiben, fällt mir eigentlich nicht sehr schwer, das Fortgehen und Freunde treffen vermisse ich aber schon ein bisschen! Fit bleibe ich indem ich regelmäßig mit meiner Mama Sport mache. Das E-Learning ist reine Einteilungssache und lässt sich recht gut organisieren", schildert die Welgersdorferin Lara Schoditsch.
"Für mich persönlich ist es kein Problem, wenn man, wie schon gesagt, alles gut einteilt. Mir macht es eigentlich sogar Spaß, dass ich mir selbst aussuchen kann, wann ich welches Fach mache! Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es für Jüngere schwieriger ist!", so die Maturantin vom Wimmer Gymnasium Oberschützen.
"Wir erhalten zum Glück von der Schule ausreichend Lehrmaterial und die Lehrer stehen uns bei Fragen immer zur Verfügung, weshalb ich glaube, dass wir gut auf die Matura vorbereitet werden! Die einzige Frage ist nur „Wann?“, „Wo?“ und „Wie?“ die Matura stattfinden wird!", meint sie.

Lara Schoditsch (Wimmer Gymnasium) | Foto: Lara Schoditsch
  • Lara Schoditsch (Wimmer Gymnasium)
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Hanna Graf (HLW Pinkafeld), Sulzriegel

"Grundsätzlich komme ich mit der Situation gut klar und auch mit dem Lernen, da wir in der Schule schon recht gut vorbereitet geworden sind. Trotzdem ist es eine herausfordernde Situation, da man einfach nicht weiß wann und vor allem ob die Matura stattfinden wird, obwohl ich natürlich den Ernst der Lage verstehe. Das E-Learning ist im Moment sehr hilfreich, kann aber trotzdem keinen normalen Schulalltag ersetzen, zum Beispiel kann man sich zuhause nicht einfach in einer Fremdsprache unterhalten. Weiters find ich es schade, dass man sein Maturajahr zuhause ohne seine Klassenkameraden verbringen muss, wo man immer hört, dass das letzte Schuljahr das Beste sei. Persönlich wird mir jetzt klar, wie wichtig die Schule ist, nicht nur auf schulischer sondern auch auf sozialer Ebene", meint Hanna Graf aus Sulzriegel.

Vanessa Kunczer (BAfEP Oberwart), Rechnitz

"Es war zwar eine unbekannte Situation am Anfang, aber ich habe mich gut mit der Situation arrangiert. Die Zeiteinteilung kann ich mir besser einteilen. Eine große Umstellung ist es dennoch, keine Freunde treffen und am Wochenende nicht fortgehen ist schwierig für mich, da ich ein sehr sozialer Mensch bin und es liebe unter Menschen zu sein. Zum Glück habe ich drei Schwestern, Eltern und meine Oma in einem Haus", berichtet Vanessa Kunczer aus Rechnitz.
"Unsere Nachbarn, die zugleich einen Garten mit uns teilen, sehen wir jeden Abend um 18 Uhr, da wir für alle, die im dieser Zeit für uns Arbeiten gehen und sich freiwillig arrangieren und helfen, laut Musik spielen und uns somit bei allen bedanken. Diese Aktion soll den Menschen zeigen, dass man zu Hause bleiben sollte und auch daheim Spaß haben kann. Live übertragen wir meist nur die ersten beiden Lieder der insgesamt halben Stunde, da schon mehrere Menschen jeden Tag darauf warten unsere Lieder für alle Menschen zu hören. Natürlich halten wir immer Sicherheitsabstand. Aber nicht nur durch das Tanzen während der halben Stunde halte ich mich fit, sondern auch durch lange Spaziergänge in den Weinbergen oder Radtouren in Rechnitz oder auf den Feldwegen. Auch in unserem Hof spielen meine Schwestern und ich Fußball oder Volleyball", schildert die BAfEP Oberwart-Maturantin.

Vanessa Kunczer: "Auch das E-learning ist kein Problem. Die Lehrer geben uns Aufträge via LMS, die Aufgabenstellungen stellen sie direkt auf LMS oder in ein Word Dokument. Wenn ich eine Frage habe, schreibe ich eine E-Mail an den Lehrer oder eine noch schnellere Variante um eine Antwort zu bekommen, ist der Untis Messenger, den meine Schule dieses Jahr neu hat."

"Leider ist das LMS-System manchmal überlastet und funktioniert nicht. Bei wichtigen Arbeitsaufträgen, die zeitig auf zwei oder mehr Stunden begrenzt sind, lassen wir uns die Angabe per E-Mail vom jeweiligen Lehrer schicken und bei der Abgabe ist es genauso. Onlinelearning funktioniert meiner Meinung nach jedoch nur, wenn man den Grundstoff bereits gelernt hat und mit dem System LMS vertraut ist. Meine Schwestern sind jünger als ich (w/15 und w/16) haben leider nicht so gute Kenntnisse bei LMS. Auch musste ich ihnen mehrmals bei den Arbeitsaufträgen helfen, da sie, obwohl sie genaue Angaben von den Lehrern bekommen haben, sich nicht auskannten. Ein weiteres Problem sind auch die Massen von Arbeitsaufträgen, da sich die Lehrer kaum bzw. gar nicht absprechen, wie viele Arbeitsaufträge in welchem Zeitraum erledigt werden sollen", so Vanessa, die ergänzt: "Es kommt aber auch auf die Schüler an, die Zeit sich gut einzuteilen. Hier hilft ein Kalender für die Abgabetermine. Am wichtigsten ist das Einhalten des Arbeitskalenders. So teile ich alles ein und auch von meinen Schwestern, die dies ebenso machen, hört man nur positives!"

Foto: Vanessa Kunczer

Speziell zur Matura meint sie: "Die Vorbereitung ist zur Zeit natürlich nicht einfach. Wichtig ist es, dass man viel mit den Klassenkollegen kommuniziert. Die Lehrer schicken uns die Unterlagen und wir fassen alles Zusammen. Leider können uns die Lehrer keine Hilfestellungen geben und uns auch nichts Genaueres zu einem Thema sagen. Auch ist die Ungewissheit, wann die Matura überhaupt stattfindet, kaum zu ertragen. Wir können uns nicht auf einen Termin fixieren und unsere Lernzeit muss jedes mal umstrukturiert werden. Es fehlen uns noch Schularbeiten und Tests bzw. einige müssen sich noch die Noten in einigen Fächern ausbessern, um einen positiven Schulabschluss zu haben. Dafür brauchen wir auch noch Zeit. Ich glaube ich spreche für alle Maturanten, wenn ich sage, dass wir die Gewissheit brauchen, wann wir unseren Abschluss und die Matura haben. Unsere Zukunft ist noch immer ungewiss und wir würden uns sehr freuen, wenn wir nur ein Stück von unserer Zukunft weiter sind. Jedoch weiß ich auch, dass dies keine leichten Entscheidungen sind und verstehe daher auch, dass man diese vielen Entscheidungen gut bedenken muss und habe großen Respekt vor allen, die bei der Entscheidung der Stattfindung der Matura etc. davei sind bzw. ihren Beitrag leisten."

Faire Bedingungen für Matura

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