Trockenheit
Oberwarter Landwirte sehnen sich nach Regen
Viele Bauern blicken zurzeit gebannt in den Himmel: Kommt heute Regen, oder doch nicht! Denn so trocken wie dieser Winter war kaum einer in den letzten Jahrzehnten. In der Landwirtschaft fehlen so viele Niederschläge, dass es bei manchen Kulturen kritisch werden und sich Ernteausfälle nachziehen könnten.
OBERWART. Laut Angaben der Hagelversicherung fielen zwischen 1. Jänner und 23. März 30 Millimeter Niederschlag. Im Vergleich zum Durchschnittswert von 75 Millimeter in den vergangenen zehn Jahren liegt das Minus bei 60 Prozent. Das bestätigt auch Stefan Resetar aus Schachendorf: "Ich kann mich nicht erinnern, wann es zuletzt geregnet hat. Unser rund zehn Meter tiefer Brunnen war noch nie so leer, da hängt sogar die Pumpe in der Luft."
Entscheidende Phase
Dabei ist jetzt in der Landwirtschaft eine für die Ernte entscheidende Zeit. Es werden Wintergerste, Raps und Hafer angebaut. "Da braucht es ganz dringend Niederschlag", so Resetar. Wenn kein Regen kommt, könnte der Schaden enorm werden. "Der Idealfall wäre es, wenn es ein paar Tage gleichmäßig durchregnen würde." Anders ist es bei Spätkulturen wie Soja oder Mais. Wenn heuer noch viel Regen kommt, kann es noch ein normales Erntejahr werden.
"Allerhöchste Eisenbahn"
Das hofft auch ÖVP-Landtagsabgeordnete und Landwirtin Carina Laschober-Luif aus Pinkafeld: "Obwohl die kalten Tage in den letzten Wochen vieles hinauszögern konnten, ist es höchste Eisenbahn, dass es endlich zu regnen beginnt." Insbesondere für die Viehwirtschaft sei der erste Schnitt sehr wichtig. "Wenn dieser aufgrund fehlender Regenmenge unbrauchbar wäre, wäre das sehr tragisch für uns Viehbauern. Denn die Tiere müssen ja versorgt werden."
Preise gestiegen
Futterzukauf ist schwierig. Zum einem gibt es kaum etwas, zum anderen sind die Preise explodiert. "Die Kosten für Eiweißfuttermittel sind gegenüber dem Vorjahr von 400 auf 600 Euro pro Tonne gestiegen." Für den Weinbau hat bis dato der Wassermangel noch keine dramatischen Auswirkungen. "Wenn man überhaupt von einem Vorteil sprechen kann, die langen kalten Tage und Nächte haben den Austrieb verzögert", sagt der Badersdorfer Weinbauer Mathias Jalits. Somit ist auch die Hoffnung da, dass der Frost den Rebstöcken vielleicht weniger Schaden zufügen könnte. "Aber wenn es nicht in den nächsten 14 Tagen regnet, wird es auch für den Weinbau kritisch", erklärt Jalits.
Vermehrte Feuerwehreinsätze
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit gab es auch für die Feuerwehren vermehrt Einsätze. Zuletzt wurden ein Waldbrand bei Burg und Miedlingsdorf gelöscht. "Wir hatten innerhalb weniger Tage drei Brandeinsätze aufgrund der Trockenheit. Schon kleine Dinge können ein Feuer verursachen", so Kommandant Stefan Weisz, Feuerwehr Rechnitz.
"Darum bitte kein offenes Feuer in der trockenen Zeit machen. Das ist zu gefährlich", warnt Kommandant Oliver Class, Feuerwehr Großpetersdorf.
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