Pinkafeld
Erste Bilanz zum Anstellungsmodell in der Pflegeausbildung

- Positive Bilanz zum Anstellungsmodell für Pflegeauszubildende: Franz Öller (kaufmännischer Geschäftsführer Gesundheit Burgenland), Landesrat Leonhard Schneemann, Nadine Graf (Studiengangsleiterin Bachelor Gesundheits- und Krankenpflege) und Johannes Zsifkovits (Geschäftsführer Soziale Dienste Burgenland GmbH).
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Das Burgenland setzt weiterhin Maßstäbe in der Pflege und Gesundheitsausbildung. Landesrat Leonhard Schneemann, Franz Öller (kaufmännischer Geschäftsführer Gesundheit Burgenland) und Johannes Zsifkovits (Geschäftsführer Soziale Dienste Burgenland GmbH) präsentierten die Ergebnisse des Anstellungsmodells für Pflegeauszubildende in der Fachhochschule Pinkafeld.
PINKAFELD. Der demografische Wandel und eine kürzlich veröffentlichte Studie prognostizieren, dass bis 2030 rund 1.750 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Aktuell sind etwa 3.900 Pflegekräfte im Burgenland tätig, darunter 1.700 in Krankenhäusern und 1.300 in stationären Pflegeeinrichtungen.
„Die Pflege ist das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Mit unseren innovativen Ausbildungs- und Anstellungsmodellen stellen wir sicher, dass jede Burgenländerin und jeder Burgenländer die notwendige Betreuung erhält - heute und in Zukunft.“
Landesrat Leonhard Schneemann
„Die Initiative in der Pflege und Gesundheitsausbildung sichert nicht nur die Versorgung, sondern gestaltet auch den Pflegeberuf attraktiver und zukunftsfähiger. Das Burgenland hat sich in den vergangenen Jahren als Vorreiter in der Pflege etabliert. Mit einem einzigartigen Mix aus Ausbildungsangeboten und Fördermaßnahmen wird der steigende Bedarf an Pflegepersonal gedeckt“, erklärte Landesrat Schneemann.
480 Pflegekräfte in Ausbildung
Aktuell befinden sich im Burgenland insgesamt 480 Pflegekräfte in Ausbildung. Zusammen mit der Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) Pinkafeld werden 920 Personen in Pflege- und Sozialbetreuungsberufen ausgebildet.
"Das Anstellungsmodell bietet Auszubildenden in diesem Bereich eine finanzielle Absicherung und Arbeitsplatzgarantie mit 600 Euro brutto monatlich (14 Mal jährlich) durch einen Dienstvertrag sowie zusätzliche 600 Euro Ausbildungsvergütung, finanziert durch Land und Bund. Das ergibt rund 1.000 Euro netto monatlich. Wichtig ist dabei, dass sich die Auszubildenden dazu verpflichten, nach der Ausbildung im Burgenland zu bleiben. Die Dauer entspricht dabei der Ausbildungszeit", fasst Schneemann zusammen.
182 Auszubildende angestellt
Seit Einführung des Anstellungsmodells im September 2022 wurden 182 Auszubildende angestellt, darunter 112 bei der Gesundheit Burgenland, 61 bei den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt und neun bei der Sozialen Dienste Burgenland GmbH (SDB).
Franz Öller (kaufmännischer Geschäftsführer Gesundheit Burgenland) erklärte: „Unsere Anstellungen garantieren nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern stärken langfristig das burgenländische Gesundheitssystem. Dies wird besonders mit der Eröffnung neuer Einrichtungen wie der Klinik Oberwart spürbar.“

- Pflege ist ein erfüllender Beruf.
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Weitere Maßnahmen
Das Burgenland plant, seine Vorreiterrolle mit dem Ausbau von Pflegestützpunkten und Hospizeinrichtungen, der Integration von ausländischen Pflegekräften (beispielsweise aus den Philippinen und Ungarn), sowie der Förderung betreuender Angehöriger - 350 Personen sind aktuell angestellt, viele mit anschließender Heimhilfe-Ausbildung - weiter zu stärken.
Johannes Zsifkovits (Geschäftsführer Soziale Dienste Burgenland GmbH) hob hervor: „Unsere Projekte - von neuen Pflegeeinrichtungen bis hin zu mobilen Diensten - können nur mit ausreichend Pflegepersonal gelingen. Wir setzen auf eine Kombination aus Ausbildung, Anstellung und internationalen Kooperationen.“

- Praktikantin Grace mit Pflegeassistent Jan bei der täglichen Arbeit.
- Foto: Gesundheit Burgenland
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Systemrelevanter Beruf
Nadine Graf, Studiengangsleiterin Bachelor Gesundheits- und Krankenpflege, erklärte: „Pflege ist ein systemrelevanter Beruf, hinter dem eine hoch qualifizierte Berufsgruppe steht - mit großer Verantwortung und hohen Anforderungen bereits in der Ausbildung. Die zusätzliche Möglichkeit der finanziellen Förderung unterstreicht die gesellschaftliche und politische Anerkennung. Durch solche Modelle wird die Pflegeausbildung nicht nur finanziell abgesichert, dies kann langfristig auch das Image der Pflegeberufe stärken. Die Rolle der Pflegenden und zukünftigen Professionistinnen und Professionisten als unverzichtbare Stütze des Gesundheitswesens wird damit aktiv gewürdigt."
An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Burgenland (ehemals Fachhochschule) wird dieses dieses Modell seit drei Jahren angeboten. Landesrat Schneemann betonte dazu: „Das Burgenland zeigt, dass Innovation und Weitsicht der Schlüssel zur Bewältigung der Pflegeherausforderungen sind. Mit dem Anstellungsmodell für Auszubildende setzt das Land einen österreichweiten Standard, um Versorgungssicherheit, Qualität und Attraktivität des Pflegeberufs zu gewährleisten.“



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