Flüchtlinge
Vermehrte Aufgriffe von Asylwerbern auch im Bezirk Oberwart
Auch im Bezirk Oberwart gibt es vermehrt Aufgriffe von Flüchtlingen.
BEZIRK OBERWART. Auch im Bezirk Oberwart häufen sich Meldungen von steigenden Zahlen von Personen, die als Flüchtlinge den Weg über die "grüne Grenze" suchen. Zuletzt sorgte ein "Spaziergang" Identitärer bei Rechnitz für Aufregung und viel Kritik. Laut Innenministerium überwachten Einheiten der Bundespolizei die als „Spaziergang“ titulierte Aktion. Darüber hinaus steht dieses Verhalten auch generell unter besonderer Beobachtung des Verfassungsschutzes. Vorfälle gab es keine. Die BH Oberwart prüft, ob die Aktion ein strafbares Verhalten darstellt. IM Karl Nehammer: "Die Aktion der Identitären Bewegung ist nicht tolerierbar. Der Verfassungsschutz beobachtet diese Entwicklung akribisch!"
FPÖ-LPO-Stv. und GV Thomas Karacsony wiederum übt heftige Kritik an der Situation: "Besorgte Bürger schicken uns täglich Bilder von herausgeputzten und gut gekleideten Flüchtlingen, die auf Feldwegen nahe der Grenze aufgegriffen werden oder sich in grenznahen Ortschaften versammeln und dort auf ihr „Sammeltaxi“ Polizei warten. Oft suchen sie schon direkt Polizeistationen auf, da sie wissen, dass sie dort gut versorgt werden und ihnen in Österreich der rote Teppich ausgerollt wird.“
Steigende Zahlen
Helmut Marban von der Landespolizeidirektion bestätigt einen generellen Anstieg der Zahlen seit dem Sommer im Burgenland, wobei vor allem auch die Bezirke Oberpullendorf und Neusiedl betroffen sind: "Es gibt natürlich Übertritte auch in den übrigen Bezirken. Genaue Zahlen können wir aber nicht nennen."
Vor allem seien es Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Irak - also "klassische Krisenherde" - so Marban: "In letzter Zeit kommen auch Leute aus Bangladesh oder Indien. Unter den Flüchtlingen sind durchaus auch Familien mit Kindern, unbegleitete Minderjährige."
Hotspot bei Rechnitz und Schandorf
"Es wurden in den letzten Tagen immer wieder Flüchtlinge aufgegriffen. Vor allem im Raum Schandorf, Burg bis Rechnitz gibt es vermehrte Aktivitäten. Als Bürgermeister bekomme ich immer wieder Meldungen aus der Bevölkerung, dass sie ganze Gruppen von Flüchtlingen sehen. Mittlerweile gibt es schon viele kritische Stimmen in der Bevölkerung, auch bezüglich der Effektivität der Grenzkontrollen", meint Bgm. Werner Gabriel aus Schandorf.
"Ich fürchte, dass sich an der Situation nicht so schnell etwas ändern wird und dass in den nächsten Monaten wieder mehr kommen werden. Ein Problem für die Gemeinde ist, dass die Flüchtlinge alles liegen lassen und somit viel Mist und Abfall hinterlassen. Diesen muss die Gemeinde dann entsorgen. Das bedeutet einen enormen Aufwand für die Gemeindemitarbeiter und gleichzeitig auch Kosten für die Gemeinden", berichtet Gabriel.
"Es waren zuletzt im Schnitt so um die 100 Aufgriffe pro Woche in der Umgebung von Rechnitz bis Burg. Mal mehr, mal weniger. Natürlich bekommt das die Bevölkerung auch mit und ich werde immer wieder darauf angesprochen. Es ist eine Verunsicherung spürbar", sagt Bgm. Martin Kramelhofer aus Rechnitz.
Kaum Aufgriffe
"Bei uns sind die Aufgriffe minimal, aber es kommen schon hie und da Flüchtlinge auch in unserer Gemeinde über die Grenze. Die Bevölkerung bekommt davon aber praktisch nichts mit. Die Situation in anderen Regionen des Burgenlandes ist aber schon Besorgniserregend", meint Bgm. Franz Wachter aus Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.