Neue Details zur Schlägerei in Oberwart
Zeuge und Mutter des verletzten Mädchens im Interview
Zwei Schwerstverletzte im Spital! Schläger auf der Flucht. Eine Waffe im Spiel. Markerschütternde Schreie. Wurfgeschosse. Und überall Blut. Unglaubliche Szenen bei der nächtlichen Prügelei vor einem Lokal in der Innenstadt von Oberwart. Ein Zeuge berichtet im Exklusiv-Interview mit den RegionalMedien Burgenland von extremster Brutalität und mehreren Kapuzen-Rambos. Die verzweifelte Mutter der verletzten jungen Frau sagt: "Mein Mädchen wurde bestialisch geschlagen, getreten und gewürgt." Von wem ist noch völlig unklar. Rätsel über Rätsel. Die Polizei ermittelt.
OBERWART. Noch sind nicht alle Puzzle-Steine zusammengefügt. Nur langsam zeichnet sich - durch Zeugenaussagen - ein erschreckendes Bild der dramatischen Ereignisse vom Wochenende ab. Der zusammengeschlagene Mann liegt mit massiven Kopfverletzungen sowie Serienrippenbrüchen im Oberwarter Spital.
Noch viel schlimmer erwischt hat es die junge Frau. Ihre Mutter am Telefon: "Alexandra hat einen doppelten Kieferbruch, einen Nasenbeinbruch, Fußabdrücke am linken Schulterblatt, Würgemale am Hals, überall Prellungen und Schwellungen, zwei verdrehte Zähne sowie Kratzer im Gesicht. Sie wurde vom Krankenhaus Oberwart in eine Spezialklinik nach Graz verlegt und dort sofort operiert." Die völlig verzweifelte Mama: "Sie hat Platten, Schrauben und Klammern. Schrecklich. Und furchtbar ist auch, dass sie sich an nichts erinnern kann...!"
Wie berichtet, gab es Sonntag, gegen 2 Uhr früh, einen Polizei-Einsatz wegen einer Schlägerei. Tatort: Vorplatz eines Lokales in der Oberwarter Innenstadt. Auf den ersten Blick eine härtere „b‘soffene Geschichte“. Die Rettung brachte einen verletzten, alkoholisierten Mann ins Spital. Parallel dazu fahndete die Polizei nach den Tätern. So die trockenen Fakten gegen 3 Uhr früh. Die Situation um diese Schlägerei eskalierte, als eine Mutter über Facebook Stunden später einen Zeugenaufruf startete.
Ihre Botschaft von Sonntagabend, die zwischenzeitlich bereits rund 3.100 Mal geteilt worden ist: „Meine Tochter wurde in der Nacht vom 23./24. April vor dem/im Lokal Hitchcock/Leharhof in Oberwart schwerstens zusammengeschlagen. BITTE wer etwas weiß oder es gesehen hat bei der Polizei in Oberwart melden! DANKE“. Die Polizei hatte zu diesem Zeitpunkt aber weder Ahnung von einer beteiligten Frau, noch gab es eine Verletzten-Anzeige. Seither ist die Exekutive um Aufklärung bemüht.
Zeuge: "Es gab Streit im Lokal"
Der Zeuge, in unmittelbarer Nähe der Schlägerei, schildert den Ablauf: „Das Mädchen kam mit zwei Männern ins Lokal. Es gab ein paar Bier. Alles stressfrei. Bis der Michael sich an die Bar stellte, ein Stammgast. Alkoholisiert, aber sonst friedlich und freundlich. Mit dem kamen die zwei Begleiter der jungen Frau - warum auch immer - sofort in Streit!“ Und weiter: „Nach einigen Stänkereien legte sich die Spannung. Kurz darauf verließ das Trio die Bar. Rund eine halbe Stunde später ging auch der Michael. Und dann gings los“.
„Ich hörte Schreie, sah beim Fenster raus und erkannte einige Kapuzen-Männer, ich schätze sechs oder sieben, die sich auf den Michael stürzten. Der rief verzweifelt ,Was ist da los...Was ist mit euch jetzt‘ - dann verstummte er. Es ging alles blitzschnell. Also packte ich einen Freund, der auch Gast im Lokal war. Er ist ein durchtrainierter ehemaliger Bundesheerler. Gemeinsam rannten wir zum Ausgang“, lässt der Zeuge das Geschehene Revue passieren.
"Eine Waffe am Kopf des Opfers"
„Als mein Freund die Stahltüre aufriss, stürzte er sich am Vorplatz auf die randalierende Meute. In dem Moment sah er eine Waffe am Kopf des verprügelten Opfers. Irgendeiner der Schläger schrie ,Das nächste Mal bist hin‘, ehe mein mutiger Freund den verletzten Michael ins Lokal ziehen konnte“, so die Erinnerungen des Zeugen. „In dem Moment wurden Glasaschenbecher auf uns geworfen. Schlugen wie Geschosse mit einem lauten Knall in der Stahltüre ein und zerschellten.“
Der Augenzeuge weiter: „Da sahen wir erst, wie blutverschmiert der Michael war. Eigentlich war überall Blut, auch vor dem Lokal, wie wir später sehen konnten. Sofort haben wir Rettung und Polizei alarmiert“. Tief holt der Zeuge Luft: „Ich bin richtig durch den Wind. Unglaublich. Was sich da abgespielt hat, ist irre!“
"Die Verletzungen der Frau sind ein Rätsel"
Befragt zu den schweren Verletzungen der jungen Frau sagt der Zeuge: „Da muss ich passen. Das ist für uns alle, die wir in der Bar waren, ein absolutes Rätsel. Wie und wo das passiert ist, keine Ahnung. Im Lokal hat das Mädchen ein paar Bier getrunken. Wie schon gesagt, total unauffällig. Dann ist es gleichzeitig mit ihren beiden Begleitern gegangen. Ob und wie die Frau in den Kampf am Vorplatz verwickelt war, weiß ich nicht. Das hat niemand gesehen. Das kann sich keiner erklären.“
Alexandra erinnert sich an Mann mit Kratzer und Ohrring
Die Mama der schwerverletzten Alexandra: "Sie kann sich nur an einen Mann erinnern, der im Gesicht einen Kratzer hatte und einen Ohrring trug. Dann ist alles schwarz. Keine Erinnerung mehr." Stellen sich mehrere Fragen, abseits der Suche nach dem Schläger: Wo war die junge Frau beim Eintreffen der Polizei? Wo waren ihre beiden Begleiter? Wo befand sie sich zum Zeitpunkt der Rauferei? Unklarheiten ohne Ende...
Die Polizei-Erhebungen laufen auf Hochtouren. Aktuell finden Einvernahmen statt. Nähere Details seitens der Exekutive sind für morgen früh angekündigt.
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