Pinkafeld
NEOS fordern Debatte über Flugbetrieb nach Flugzeugabsturz

NEOS-Gemeinderat Eduard Posch fordert eine Diskussion über den Flugbetrieb in Pinkafeld.
5Bilder
  • NEOS-Gemeinderat Eduard Posch fordert eine Diskussion über den Flugbetrieb in Pinkafeld.
  • hochgeladen von Michael Strini

NEOS und SPÖ-Stadtrat Horst Franz fordern erneut Debatte und Einbindung der Bevölkerung über Flugbetrieb in Pinkafeld. Es sollen weitere Gespräche mit den Betreibern des Flugplatzes geben.

PINKAFELD. Miteinander für Pinkafeld-NEOS bringen erneut das Thema Flugplatz und Flugbetrieb auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung und unterstützen die Forderung von SPÖ-Stadtrat Horst Franz nach Diskussion.
"Der Gemeinderat muss sich mit den Problemen und der Sicherheit des Flugbetriebes auseinandersetzen, die Anliegen der Bevölkerung ernst nehmen und klare Entscheidungen treffen. Es ist notwendig, eine transparente und ergebnisoffene Debatte zu führen, an deren Ende eine klare Entscheidung der Gemeinde stehen muss, ob und wie der Flugplatz betrieben werden darf. Es ist jetzt endgültig Zeit zum Handeln," fordert NEOS Gemeinderat Eduard Posch.

"Unverständnis für Anliegen"

"Wir NEOS haben bereits bei der Gemeinderatssitzung am 27.03.2019 das Thema auf die Tagesordnung gebracht und zahlreiche Punkte angeführt, die zu bedenken sind. Leider haben wir mit unseren vorgebrachten Argumenten bei allen anderen Parteien nicht wirklich Gehör, geschweige denn Unterstützung bekommen. Im Gegenteil. Die meisten Redebeiträge zeigten Unverständnis für das Anliegen und die vorgebrachten Bedenken. Es wurde zum Teil versucht, diese ins Lächerliche zu ziehen", sagt Posch.

Eduard Posch: "Der Gemeinderat muss sich mit den Problemen und der Sicherheit des Flugbetriebes auseinandersetzen, die Anliegen der Bevölkerung ernst nehmen und klare Entscheidungen treffen."

"Unser Antrag auf Durchführung einer Volksbefragung wurde fast einstimmig abgelehnt. Mittlerweile gibt es auch eine Bürgerinitiative von rund 100 Flugplatzanrainern, die sich mit einer Beschwerde wegen Fluglärm und Gefährdung von Gesundheit und Leben im November des Vorjahres an die Bezirkshauptmannschaft Oberwart und den Bürgermeister der Stadtgemeinde gewandt hat. Auch deren Anliegen müssen ernst genommen, offen diskutiert werden und zu Konsequenzen führen," so Posch.

Lösung notwendig

Angeregt hat eine Diskussion auch SPÖ-Stadtrat Horst Franz, der einen Brief an seine Kollegen im Gemeinderat verfasste und Gespräche für Lösungen rund um den Flugplatz einforderte. "Der Flugplatz stört immer mehr. Einerseits erweiterte sich seit Errichtung das Stadtgebiet deutlich, was durchs ständige Starten und Landen eine erhöhte Lärmbelästigung für die Bewohner in der Nähe bedeutet. Alleine am ehemaligen Kasernengelände wohnen nun rund 500 Menschen", so Franz.
"Der Lärm ist das eine, die Sicherheit eine völlig andere Sache. Flugsport ist gefährlich, das zeigte auch der tragische Absturz letzte Woche mit zwei Todesfällen. Meine Anteilnahme gehört den Familien und Angehörigen. Die Flugzeuge fliegen nach Start oder vor der Landung über bebautem Gebiet. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn ein solcher durch technische Probleme, menschliche Fehler oder witterungsbedingt über Wohngebiet abstürzt. Bei 40 bis 50 Starts pro Woche ist das immer denkbar. Alleine in den letzten Jahren sind mit dem Absturz vorige Woche drei Menschen gestorben. Für mich ist dieser Flugsport für einige wenige Leute auch klimapolitisch nicht mehr zeitgemäß. Es muss mit den Betreibern über eine Lösung diskutiert werden. Zumindest muss die Flugschneise Richtung Norden verlegt werden, damit diese nicht mehr über unmittelbarem Wohngebiet verläuft. Ansonsten ist für mich auch eine Schließung denkbar. Der Verein ist touristisch unbedeutend, gesellschaftliche Bedeutung oder Jugendförderung gibt es nicht. Auch verkehrstechnisch spielt er keine Rolle. Es ist eher eine kleine elitäre Gemeinschaft", sagt Franz.

ÖVP für offenen Diskurs

"Dieser Flugzeugabsturz ist ein sehr tragisches Unglück, unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen. Die rechtlichen Grundlagen und spezifischen Zuständigkeiten für die Luftfahrt liegen außerhalb der Stadtgemeinde. Wir schlagen eine offene Diskussion für einen optimalen Maßnahmenkatalog unter Einbindung der Flugplatzbetreiber, Anrainer, Vereine, Stadtgemeinde und Fraktionen und Interessierte vor", so ÖVP-Vizebürgermeister Andreas Stumpf.

ÖVP-Vizebgm. Andreas Stumpf | Foto: ÖVP

Lösungen gesucht

FPÖ-Gemeinderat Christoph Theiler übt sich in Zurückhaltung: "Nach diesem tragischen Unfall gehört unser Mitgefühl den Angehörigen. Bei der Diskussion rund um den Flugplatz halten wir uns ein wenig zurück. Den Flugplatz gibt es seit über 60 Jahren und deshalb ist kein "wilder Schnellschuss" angebracht. Es gehört ordentlich geprüft, auch was die Unfallursache anbelangt. Bgm. Maczek sucht immer wieder das Gespräch und ist um Lösungen bemüht."
"Es ist ein immer wieder aufkeimendes heikles Thema in Pinkafeld. Ich selbst habe in der Nähe des Flugplatzes gebaut und kenne die Problematik. Ich kann mir eine andere Einflugschneise in Richtung Norden vorstellen oder kürzere Einflugzeiten, um die Belastung für die Bewohner zu verringern", so Theiler.

Christoph Theiler | Foto: FPÖ

Gespräche mit Betreibern

Auch Bgm. Kurt Maczek bestätigt die Gesprächsbereitschaft: "Es gibt immer wieder Beschwerden von Anrainern, aber wir sind in ständigem Kontakt mit den Betreibern, um Lösungen zu finden. Diese sind auch immer offen für Gespräche. Zuletzt wurde ein Konsens gefunden. Die Flieger nehmen mehr Rücksicht. Das Thema flammt aber eben immer wieder auf, vor allem nach so einem tragischen Vorfall. Es war aber ein Privatflieger. Vielleicht könnte es weniger Starts geben oder Starts und Landungen in eine andere Richtung erfolgen, damit diese seltener über die Stadt selbst gehen."
"Es wird weitere Gespräche geben, damit Lösungen gefunden werden, die für alle passen. Den Verein gibt es seit Jahrzehnten, sie haben eine Fluggenehmigung der Austro Control und das wird ständig genau geprüft. Ich verstehe die Ängste der Bevölkerung, bin um Lösungen bemüht, aber "vertreiben" oder zusperren, wie es sich manche vorstellen oder wünschen würden, lässt sich der Verein nicht. Wichtig ist aber, dass Gefahrdungspotentiale minimiert werden", so Maczek.

Bgm. Kurt Maczek ist um Lösungen bemüht. | Foto: Michael Strini
  • Bgm. Kurt Maczek ist um Lösungen bemüht.
  • Foto: Michael Strini
  • hochgeladen von Michael Strini

Gesprächsbereiter Sportfliegerclub

Michael Karner, Obmann vom Sportfliegerclub Pinkafeld, gibt es wortkarg: "Ich will dazu nicht viel sagen. Es gibt immer wieder Gespräche, zuletzt hat sich aber noch niemand bei uns gemeldet. Sollte es zukünftige Gespräche geben, wollen wir dazu in der Öffentlichkeit aber auch keine Stellung beziehen."

Verlegung eine Idee

Michael Friedrich (Die Grünen) bringt eine Verlegung als Idee ein: "Ich verstehe die Aufregung schon, habe mich aber bislang noch nie von den Fliegern bedroht gefühlt oder Angst, dass einer über meinem Kopf abstürzt. Wenn es in der Bevölkerung aber Ängste gibt, sind diese ernst zu nehmen. Es gilt Lösungen mit dem Verein zu finden."
"Es gab schon Überlegungen zwischen Oberwart und Riedlingsdorf ein Flugfeld zu errichten. Das wäre für mich eine gute Lösung, weil dort kein Wohngebiet ist. Vielleicht wäre der Betrieb dann auch dort möglich. Ich sehe es aber als gefährlicher an, die Wienerstraße zu überqueren als, dass ein Flieger abstürzt."

Begutachtung erfolgte: "Rauch im Cockpit"

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Zweirad Goga veranstaltet in Oberwart beim Stadtpark ein Testfahren seiner E-Bikes mit neuester Technik. | Foto: GOGA
6

Teste Dein Lieblings-E-Bike!
Neueste Pinion- und MGU-Modelle zum Testfahren

In Oberwart heißt es am 26. April auf die Pedale, fertig, los! Nutze die Gelegenheit und teste Dein Lieblings-E-Bike im Stadtpark. OBERWART. Teste die Weltneuheit am E-Bike-Sektor im Stadtpark. Am 26. April 2024 findet im Stadtpark Oberwart von 10.00 bis 19.00 Uhr das E-Bike-Testen von Zweirad GOGA statt - dein Fahrradfachgeschäft mit Service und Verkauf. Der E-Bike Truck hat die komplette Pinion Modellvielfalt mit an Bord.  Präsentiert wird das Pinion E-Drive System mit dem Herzstück der...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Katharina Podiwinsky
Anzeige
Die Kindergartenkinder legten eine Blühwiese an. | Foto: Michael Strini
20

Deutsch Schützen-Eisenberg
Wein und Radtourismus wichtige Standbeine

Der Wein spielt rund um den Eisenberg eine große Rolle. Die Gemeinde investiert auch in die Infrastruktur. DEUTSCH SCHÜTZEN-EISENBERG. Die Großgemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg investiert trotz schwierigen Rahmenbedingungen in die Infrastruktur. "Die finanzielle Situation ist eine große Herausforderung. Kosten und Zinsen steigen ständig. Wir würden uns wünschen, dass der Gemeinde mehr Geld zum Handeln bleibt. Bei den Ertragsanteilen wird mittlerweile schon mehr als 50 Prozent abgezogen. Die...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Michael Strini
Anzeige
Thomas Monetti, Karin Tinhof, Norbert Darabos, Barbara Weißeisen-Halwax, LH Hans Peter Doskozil, Intendant Gerhard Krammer und Organisator Werner Glösl, bei der Programm-Präsentation "KLANGfrühling 2024 voller FANTASIE.
9

Ortsreportage Stadtschlaining
Von OSG-Wohnbau bis Burgarena-Ausbau

Die Friedensstadt Schlaining wurde dank der großzügigen Unterstützung von Land, Bund und EU-Förderprogrammen zur kulturellen Metropole des Südburgenlandes ausgebaut. "Noch wird auf den Baustellen fleißig gearbeitet, die Burgarena wird jedoch modern und zeitgemäß am 1. Juli mit einem KIXX-Konzert feierlich eröffnet. Burg, Hauptplatz und Burgarena werden dann bis in die Adventzeit hinein mit tollen Events für Jung und Alt bespielt. Damit wird Schlaining als "Kultur-Hotspot" des Südburgenlandes...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Peter Seper

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den April 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.