Rotenturm
NR Christian Drobits im Kampf gegen Krebs am Arbeitsplatz
Krebserzeugende Arbeitsstoffe: Gemeinsamer Kampf gegen Krebs am Arbeitsplatz!
ROTENTURM. In vielen Betrieben wird immer noch mit krebserzeugenden Stoffen gearbeitet, was zahlreiche Berufskrankheiten verursacht und jährlich 1.800 Menschen in Österreich das Leben kostet. Die österreichischen Grenzwerte dieser problematischen Stoffe sind oftmals viel höher als in Deutschland und werden nicht eingehalten.
In vielen Unternehmen fehlt es schlichtweg an Präventionsmaßnahmen oder betrieblicher Gesundheitsvorsorge. Dies geht aus dem letzten Bericht der Arbeitsinspektion hervor. Auch bei der Liste der Berufskrankheiten gibt es einen eklatanten Aktualisierungsrückstand. Was das Bewusstsein betrifft, dass Menschen bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit zu gesundheitlichen Schäden kommen können, liegt Österreich im Vergleich zu Deutschland im Dornröschenschlaf.
Gegen Krebs am Arbeitsplatz
Die SPÖ-Nationalratsabgeordneten Christian Drobits und Rudolf Silvan kämpfen gemeinsam gegen Krebs am Arbeitsplatz. „Jeder Mensch der aufgrund des Jobs an Krebs erkrankt, ist einer zu viel. Der letzte Bericht der Arbeitsinspektion ist dramatisch“, betont Drobits.
In einer parlamentarischen Anfrage forderte er zuletzt konkrete Antworten über die geplanten Maßnahmen und Präventionsprojekte der Regierung, um die gesundheitsgefährdenden Arbeitsplätze der betroffenen Menschen an die notwendige Sicherheit anzupassen. Wesentliche Zielsetzungen als Präventionsschwerpunkt soll man demnach zukünftig in der betrieblichen Primärpräventionen (maßgeschneiderte Beratungs- und Informationsangebote) sowie bei sekundärpräventiven Aktivitäten finden. Bei zweiteren soll vor allem das Bewusstsein von Ärztinnen und Ärzten geschärft werden, was erkennbare Zusammenhänge zwischen Jobs und Krebserkrankungen betrifft. Diese Erkenntnisse würden dann wiederum der Primärprävention dienen.
Grenzwerte zu hoch
„Aber alles Wissen und jede Prävention bringt wenig, wenn die gesetzlichen Grenzwerte der krebserzeugenden Arbeitsstoffe in Österreich weiterhin viel zu hoch sind“, so Drobits. Der Parlamentarier brachte gemeinsam mit seinem Nationalrats-Kollegen Rudolf Silvan einen Entschließungsantrag im Nationalrat eingebracht: „Angesichts der mit karzinogenen Arbeitsstoffen zusammenhängenden Erkrankungs- und Todesfällen muss es Ziel sein, die Zahl berufsbedingter Krebserkrankungen in Österreich massiv zurückzudrängen.
Christian Drobits: „Deutschland ist hier im Vergleich zu Österreich ein Vorreiter, dessen Beispiel wir dringend folgen müssen. Und um die Arbeitsplätze sicherer zu gestalten, muss die Einhaltung der Sicherheitsbestimmung auch konsequent kontrolliert werden!“
Sie fordern eine unverzügliche nationale Umsetzung der drei jüngsten Änderungsrichtlinien zur Karzinogene Richtlinie (EG) Nr. 2004/37, Grenzwerte (TRK-Werte) von krebserzeugenden Arbeitsstoffen sowie der 5.Liste der Richtlinie 2017/164 zur Festlegung von Arbeitsplatz-Richtgrenzwerten. Das Ziel ist, die Schadstoffe dahingehend zu verringern, dass sie das kleinstmögliche Risiko für die Arbeitnehmer bedeuten.
Umfassende Schutz-Strategie
Auch die Erarbeitung und Vorlage einer umfassenden Strategie zum Schutz der Arbeitnehmer vor gefährlichen Stoffen und Chemikalien an ihrem Arbeitsplatz werden gefordert, die neben der verbindlichen Einführung wissenschaftlich aktueller und risikobasierter Arbeitsstoffgrenzwerte durch Änderung des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes und der Grenzwerteverordnung 2020 auch geeignete Maßnahmen beinhaltet.
„Ich habe die zuständige Bundesministerin Christine Aschbacher bereits aufgefordert, die karzinogene Richtlinie schnellstmöglich anzupassen“, lässt Drobits nicht locker.
Berufskrankheiten: Liste überaltert
Silvan hat sich zum Ziel gesetzt, die Liste der anerkannten Berufskrankheiten zu an den neuesten Stand anzupassen: „Österreich befindet sich hier im Vergleich zu Deutschland in einem Dornröschenschlaf. Viele Menschen, die im Beruf zu Schaden kommen, weil sie durch bestimmte Einwirkungen und Substanzen nachweislich krank werden, haben zur Zeit keine Chance auf eine Entschädigung aus der Unfallversicherung oder Rehabilitation, weil die entsprechende Krankheit nicht in der Berufskrankheiten-Liste aufscheint.“
Sein neuer Entschließungsantrag richtet Vorschläge der zielorientierten Herangehensweise zur zeitgemäßen Eruierung von Berufskrankheiten an die Regierung. Langfristig muss es auch das Ziel sein, die Ärzteschaft dafür zu sensibilisieren, die entsprechenden möglichen Zusammenhänge zwischen Krankheit und Job zu erkennen. Auch die AUVA soll eine verstärkte Rolle der Verantwortlichkeit bekommen.
„Wir bleiben an dem Thema dran. Menschen, die arbeiten, müssen vor den Gefahren einer Krebserkrankung geschützt werden. Und im schlimmsten Fall dürfen Sie auch beim Eintritt einer Berufskrankheit nicht im Stich gelassen werden“, sind die beiden Parlamentarier entschlossen. Sie kündigen auch eine österreichweite Petition „Stopp dem Krebs am Arbeitsplatz“ an, als weiteren Schritt um den Menschen ein gesundes Arbeitsleben, und in weiterer Folge einen gesunden Lebensabend in der Pension zu ermöglichen.
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