Stadtgemeinde Pinkafeld
Opposition fordert Lösung bei Kinderbetreuung
Die Oppositionsparteien fordern mit offenen Brief an Bürgermeister rasche Lösung beim Kindergarten. Bgm. Kurt Maczek sieht aktuell keine Priorität.
PINKAFELD. Die vier Oppositionsparteien im Pinkafelder Gemeinderat haben sich nun organisiert, um eine rasche Lösung für die Kinderbetreuung in Pinkafeld einzufordern. Der Hintergrund: Im Jahr 2020 wurde im Gemeinderat einstimmig ein Neubau und eine Erweiterung des Kindergartens beschlossen.
Im Dezember 2021 stoppte die SPÖ mit ihrer Mehrheit im Alleingang die Umsetzung des Beschlusses. Nun verfassten die Vertreter von ÖVP, NEOS, Grüne und FPÖ einen offenen Brief an Bgm. Kurt Maczek und fordern in auf, "sich an den gemeinsam gefassten Beschluss aus dem Jahr 2020 zu halten und wie geplant einen zweiten Kindergarten mit angeschlossener Kinderkrippe zu errichten".
Kindergarten platzt aus allen Nähten
„Der derzeit bestehende Kindergarten platzt aus allen Nähten, die provisorischen Lösungen sind für Kinder, Eltern und auch MitarbeiterInnen eine Zumutung“, erklärt Vizebürgermeister der ÖVP Andreas Stumpf und betont: „Die SPÖ hat eine bereits beschlossene Lösung im letzten Gemeinderat verhindert. Daher fordern wir Bürgermeister Kurt Maczek gemeinsam und öffentlich auf, sein Versprechen einzuhalten. Es braucht eine rasche Lösung bei der Kinderbetreuung, der Bürgermeister ist in der Pflicht.“
„Unsere Kinder haben ein Recht auf bestmögliche Bildung und Betreuung. Seit 2017 setzen wir uns von Miteinander für Pinkafeld - NEOS für eine Kinderbetreuungsplatz-Garantie in der Stadt und die Errichtung eines zweiten städtischen Kindergartens ein. Die Mehrheitspartei hat sich plötzlich von dem bereits gemeinsam beschlossenen Projekt verabschiedet. Diese Vorgangsweise ist nicht akzeptabel", sagt NEOS Vorsitzender Gemeinderat Eduard Posch und ergänzt: "Wir werden nicht locker lassen und uns auch in Zukunft für ausreichenden und qualitätsvollen Platz für unsere Kinder in Kindergarten und Kinderkrippe einsetzen."
Handlungsbedarf gegeben
"Fakt ist, dass hier Handlungsbedarf besteht und alles deutet darauf hin, dass ein Neubau die beste Wahl ist. Es wurde sehr lange über die verschiedensten Optionen diskutiert. Nun muss gehandelt werden, denn die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen muss sichergestellt sein, letztendlich ist das Ziel unserer Politik auf das Wohlergehen der Bürger gerichtet“, heißt es auch von FPÖ Gemeinderat Christoph Theiler.
Grünen Vorsitzender Michael Friedrich dazu: „Pinkafeld ist eine schöne Stadt und besonders für junge Familien, einerseits durch die Autobahnnähe aber auch durch das vielfältige Bildungsangebot, attraktiv. Ich sehe es als eine Verpflichtung der Gemeinde ausreichende und qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen, damit die Familien entsprechende Rahmenbedingungen vorfinden und dadurch auch beruflich alle Möglichkeiten ausschöpfen können.“
Maczek: "Aktuell kein Bedarf mehr"
Bgm. Kurt Maczek sieht die Situation anders: "Es ist richtig, dass wir 2020 parteienübergreifend den Beschluss fassten, einen neuen Kindergarten zu bauen, da der bestehende an die Grenzen stieß und es notwendig war, einen neuen zu bauen. Mittlerweile haben wir aber festgestellt, dass die Geburtenzahl sinkt und in den kommenden Jahren mit weniger Kindern zu rechnen ist. Deshalb haben wir uns entschlossen, den Neubau erstmal hintanzustellen, da zumindest für die nächsten zwei bis drei Jahre die derzeitigen Ressourcen ausreichen."
"Wir haben aber alles am Start. Es gibt die Planungen, das Grundstück und sollte der Bedarf wieder da sein, können wir jederzeit gemeinsam mit der BEP beginnen. Das Projekt bedeutet eine Investition von bis zu 5 Millionen Euro, das ist für Pinkafeld ein durchaus großer Brocken. Es ist also zu überlegen, ob es Sinn macht, das Projekt umzusetzen und dann bleiben Räumlichkeiten leer. Als Bürgermeister ist auch wichtig auf die Finanzen zu achten und sparsam mit den Mitteln umzugehen. Es gibt auch andere Herausforderungen, die jetzt höhere Prioritäten haben. Deshalb haben wir das Kindergartenprojekt erstmals zurückgestellt."
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