Hochwasserkatastrophe
Rasche und unbürokratische Hilfe durch Land

- Pressekonferenz: Bezirkshauptmann Peter Bubik, LH Hans Peter Doskozil, LR Heinrich Dorner, Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Kinelly
- Foto: ORF
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In einer Pressekonferenz am Montagvormittag gaben LH Hans Peter Doskozil, LR Heinrich Dorner, Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Kinelly und BH Peter Bubik einen Überblick über die aktuelle Situation.
OBERWART. Seit Samstagabend herrscht im Bezirk Oberwart Ausnahmezustand. Die massiven Regenfälle führten zu einem großflächigen Hochwasser in vielen Gemeinden. Auch Straßen wurden beschädigt, Brücken weggespült und zahlreiche Häuser überflutet - teilweise sogar bis in den ersten Stock.
Rund 3.800 Feuerwehrleute aus dem gesamten Burgenland sind mittlerweile im Einsatz gewesen. Auch am Montag gehen die Einsätze - wie berichtet - weiter. "Wir haben versucht, so schnell wie möglich zu reagieren. Ich bin zwar schon älter, aber so etwas habe ich noch nie erlebt", versuchte BFK Wolfgang Kinelly Worte zu finden.

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Boden kann Regen nicht mehr aufnehmen
"Es hat schon den ganzen Mai hindurch geregnet, der Boden ist aufgeweicht und kann das Wasser nicht mehr aufnehmen. So führten schon kleine Regenfälle zu Problemen. Schon Anfang letzter Woche gab es Überflutungen. Am Wochenende war es dann einfach zu viel. Auch am Montag sind schon wieder 400 Feuerwehrleute im gesamten Bezirk im Einsatz", so Kinelly.
"Es war eine relativ einfache Entscheidung, den Katastrophenfall auszurufen. Nach Rücksprache mit anderen Kollegen war klar, dass es kein vorübergehendes Ereignis sein wird, sondern ein großes Ausmaß annimmt. Ich kann nicht viel mehr dazu sagen, außer dass die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren hervorragend funktioniert und auch das Bundesheer großartige Arbeit leistet", ergänzt ein sichtlich von den letzten Tagen gezeichneter Bezirkshauptmann Peter Bubik.

- Foto: HT
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Mehr als Jahrhunderthochwasser
"Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Schon der nächste kleine Regen führt zu weiteren Problemen. Ebendarum habe ich auch bereits am Wochenende, um Assistenzeinsatz des Bundesheeres ersucht, der schon angelaufen ist. Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Leuten zu helfen und das Leid ein wenig zu mildern. Wir gehen dabei auch ganz neue Wege und haben rund 120 handwerkliche Mitarbeiter Straßenbauamt mobilisiert, um zu helfen. Das wird noch ausgeweitet", sagt LH Hans Peter Doskozil.
"Es ist ein Wahnsinn, was hier passiert. Das Ereignis übersteigt ein Jahrhunderthochwasser bei weitem. Weitere Regenfälle wären fatal."
LH Hans Peter Doskozil
"Wir hatten 2016 und 2018 schon ein Jahrhunderthochwasser. Dieses Ereignis übersteigt das aber deutlich. Häuser sind überflutet, Straßen und Brücken weggespült. Eine Frau in Grafenschachen, die schon 2016 und 2018 stark betroffen war, ist auch diesmal wieder ein Opfer. Ihr Haus ist momentan nicht bewohnbar, sie musste es verlassen. Die getroffenen Hochwasserschutzmaßnahmen bei Grafenschachen und Loipersdorf haben einen guten Teil des Wassers abgehalten, aber nicht zur Gänze. Kaum vorstellbar, was ohne diese Maßnahmen noch passiert wäre", so der Landeshauptmann.

- Lagebesprechung am Sonntag: LH Hans Peter Doskozil und BH Peter Bubik
- Foto: Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart
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Rasche Hilfe durch das Land
Doskozil verspricht eine "rasche und unbürokratische Hilfe" seitens des Landes. "Die errichteten Rückhalteeinrichtungen haben nur knapp gehalten und noch Schlimmeres verhindert. Es gilt kurzfristig diese nun zu sichern und danach noch zu verstärken und auszubauen. Wir haben nun gemerkt, dass die Ausrichtung auf ein Jahrhunderhochwasser nicht mehr ausreicht. Ich will betonen, dass wir die finanziellen Mittel dafür aufstellen können", betont Doskozil.
Er will mittels einer Gesetzesänderung noch diese Woche, die Abwicklung privater Schadensfälle vereinfachen. "Es muss auch etwas für die Bauern, die etwa ihre Tiere verloren haben, getan werden. Wir werden Mitarbeiter von Land und Bezirkshauptmannschaften zusammenziehen, um die Schäden aufzunehmen und zu dokumentieren. Wir kommen da auf die Leute zu, sie brauchen keine Anträge stellen", so Doskozil.

- Foto: Landesmedienservice
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Rasch reagiert
"Es ist eine ganz schwierige Situation, wir haben mit allen Kräften aber rasch auf diese unglaubliche Katastrophe reagiert. Rund 3.800 Feuerwehrleute aus dem gesamten Land sind seit Samstag im Einsatz, um diese Situation zu lösen und sie ist weiterhin nicht ausgestanden. Die Assistenzsoldaten des Bundesheeres helfen immens. Sechs Züge sind momentan mit bis zu 52 Mann im Einsatz. Wir müssen zukünftig noch enger auch mit den Gemeinden zusammenarbeiten, um neben Hochwasserschutz auch den Hangwasserschutz zu verbessern", sagt LR Heinrich Dorner.
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