Tag der Volksgruppen
Roma vor 30 Jahren als Volksgruppe anerkannt
Am Tag der Volksgruppen rückte das Parlament die Vielfalt der Volksgruppen in den Fokus und würdigte ihre bedeutende Rolle als integralen Bestandteil der kulturellen Identität Österreichs.
BURGENLAND/WIEN. In Österreich gibt es sechs anerkannte Volksgruppen: Kroaten, Tschechen, Slowenen, Slowaken, Ungarn und Roma. Die Roma sind seit 1993 nunmehr offiziell als Volksgruppe in Österreich anerkannt. Am Tag der Volksgruppen stand die Vielfalt dieser im Mittelpunkt eines Festaktes.
Diese Vielfalt spiegelte sich auch in einem abwechslungsreichen Tagesprogramm wider. Dieses spannte mittels unterschiedlicher thematischer Schwerpunkte einen sichtbaren Bogen der sprachlichen und kulturellen Vielfalt, zeigte den unverzichtbaren und wertvollen Beitrag der Volksgruppen in der Gesellschaft auf und schuf Raum, um über künftige Entwicklungen, Erfordernisse und Maßnahmen in den Diskurs zu treten. Auch den Anliegen junger Mitglieder von Volksgruppen wurde Gehör geschenkt, da sie nicht nur die kulturellen Traditionen ihrer Volksgruppen bewahren, sondern auch proaktiv an der Gestaltung einer integrativen Zukunft mitwirken. Dieser besondere Tag setzte ein starkes Signal für die Wertschätzung und Anerkennung der sprachlichen und kulturellen Diversität jeder einzelnen Volksgruppe.
Wichtig für kulturellen Reichtum
„Die österreichischen Volksgruppen sind wichtig für den kulturellen Reichtum Österreichs. Neben der Präsentation ihrer Sprachen und Kultur machen sie im Parlament auch auf ihre Anliegen aufmerksam.“ so ÖVP-Volksgruppensprecher Nikolaus Berlakovich.
„Wichtig ist die permanente Unterstützung der österreichischen Volksgruppen. Denn nur die Weitergabe der Sprachen und Kultur ermöglicht das Weiterbestehen. In den letzten Jahren wurden neben der Verdoppelung der Volksgruppenförderung zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Nun zeigen die neuesten Zahlen, dass nicht nur die finanzielle Unterstützung für die Volksgruppen erhöht wurde, sondern durch die Maßnahmen auch die Anzahl der umgesetzten Projekte anstieg. Vielen Dank an alle Verantwortlichen in den Volksgruppen, die die angebotenen Mittel abrufen und die Projekte umsetzen!“ so Berlakovich.
„Besonders erwähnenswert sind die Förderung eines Leitmediums pro Volksgruppe, die Jugendförderung und die Unterstützung bei Digitalisierung. Im kommenden Jahr wird es erstmals einen Schwerpunkt auf Bau- und Renovierung für Volksgruppen-Räumlichkeiten geben“, so Berlakovich.
Buntes Programm
Nach Eröffnungsworten von NR-Präs. Wolfgang Sobotka und Begrüßungsworten von BR-Präs. Claudia Arpa kamen die Vorsitzenden der jeweiligen Volksgruppen - darunter die Burgenländer Martin Ivancsics (Kroaten), Attila Somogyi (Ungarn) und Emmerich Gärtner-Horvath (Roma) - wie auch Ministerin Susanne Raab und Experten zu Wort.
Sofia Poandl und Bálint Petneházi (beide Schüler vom ZBG Oberwart) widmeten sich dem Thema "Jugend & Zukunft - Perspektiven und Visionen". Ebenfalls im Plenum waren Konstantin Milena Vlasich (Autor und Chefredakteur der Zeitschrift NOVI GLAS), István Mihály Zsótér (Schüler vom ZBG Oberwart) und die Bereichssprecher der Volksgruppen der Parlamentsparteien Nikolaus Berlakovich (ÖVP), Harald Troch (SPÖ), Isabella Theuermann (FPÖ), Olga Voglauer (GRÜNE) und Michael Bernhard (NEOS). Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet von Folklore-Gruppen der einzelnen Volksgruppen. Zudem wurde die Ausstellung von Linda Schneider "Das österreichische ROMANES. 30 Jahre Anerkennung - 600 Jahre in Österreich" präsentiert und eröffnet.
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