Chron. Erschöpfungssyndrom im Parlament gelandet
ME/CFS: Anerkennung der Krankheit und Ausbau der medizinischen Versorgung wird gefordert
In meinem Artikel vom 30.3.22 habe ich unter anderem auf eine Petition hingewiesen, bei der es um die Anerkennung einer Berufserkrankung bei Infektion mit Covid geht. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es nicht zur vollständigen Heilung und es bleiben Symptome bestehen, die bei längerem Bestehen mit Long Covid bzw. Post Covid bezeichnet werden.
Ein Symptom, von welchem viele der nicht Genesenen betroffenen sind, ist das chronische Fatigue Syndrom ME/CFS. Dieses Erkrankung gibt es schon sehr lange, jedoch wird diese von manchen/vielen Ärzten negiert bzw. auch verleugnet und ist insgesamt eher unbekannt. Es gibt wenige Forschungen und Betroffene leiden an dieser chronischen Erschöpfung teilweise so schwer, dass sie am normalen Leben, Arbeit, Familie, nicht teilnehmen können, werden aber von unserem Gesundheitssystem nicht aufgefangen. Behandlungsmöglichkeiten gibt es momentan keine. Das nächste Problem ist, das Betroffene oft mit Psychopharmaka behandlt werden, weil die Erschöpfung in die psychische Schiene geschoben wird. Diese helfen aber nur sehr beschränkt, da die Ursache ja wo anders liegt. Andrerseits ist es aber auch nicht verwunderlich, wenn psychische Probleme, Depressionen, .. dazukommen, wenn man nicht ernst genommen wird und keine Zukunftsperspektive hat.
Jetzt durch die vielen Long Covid Betroffenen kommt etwas Bewegung in diese Thematik. Endlich ist dieses Thema auch bei der Politik angekommen und ich habe heute auf der Parlamentsseite die Parlamentskorrespondenz Nr. 805 vom 30.06.2022 gefunden, wo sich ExpertInnen für mehr Sensibilisierung und bessere Versorgung für diese Erkrankung aussprechen.
Mir selbst ist es ein Anliegen über diese Erkrankung zu berichten, weil ich selbst betroffen bin und mich für meine Versorgung in verschiedener Hinsicht einsetzen muss. Zurzeit ist es mir nicht möglich einer Beschäftigung nachzugehen und ich befinde mich im Krankenstand. Verschiedene Verfahren - auch wegen der anerkannten Berufserkrankung - laufen und ich hoffe, das es sich doch irgendwie zum Besseren wendet. Die anerkannte Berufserkrankung ist zwar gut, aber wenn man sich dann erst wieder um verschiedene Unterstützungen einsetzen muß, kann dies im Krankheitsfall auch zusätzlich belastend sein.
Ich freu mich, wenn ihr meine Information teilt und ich damit Betroffene erreichen kann, die am Chronischen Fatigue Syndrom oder an Long Covid leiden.
Für Betroffene gibt es auch die Selbsthilfegruppe Long Covid Austria, die ich mittlerweile auch ein bisschen ehrenamtlich unterstützen kann.
Schließen möchte ich mit einem Zitat von Marie Curie:
Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist.
Mich interessiert, was getan werden muss.
In diesem Sinne: Lasst uns das tun was wir können,
um das zu erreichen was wir uns vorstellen
und hilfreich ist - für wen oder was auch immer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.