Covid 19 - Anerkennung als Berufserkrankung
Leben mit Long Covid

Auch wenns manchmal düster ist, es wird ...
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Wie einige von meinen Lesern wissen leide ich an Long Covid. Ich berichte auch hin und wieder über mein Erleben und meine Erfahrungen seit meiner Erkrankung im November 2020  bzw. über die Reaktionen meines Umfeldes. Zurzeit befinde ich mich wieder im Krankenstand.

Im Video hört man von den Möglichkeiten die man als Betroffene mit Anerkennung als Berufserkrankung hat. Man hört auch, daß an und für sich Arbeitgeber die Infektion mit Covid bei der Unfallversicherung zu melden haben. Wenn dies nicht der Fall ist, kann dies der Arzt machen oder auch man selbst. Bei mir sind leider die ersten zwei Möglichkeiten ausgefallen und ich habe mich selbst um die Meldung gekümmert und die Anerkennung bestätigt bekommen - dies ist heut auf den Tag genau vor neun Monaten geschehen.

Dadurch konnte ich einen REHA-Aufenthalt in Tobelbad antreten, der mir auch gut tat. Bei der Abreise wurde ein Folgetermin für 2022 ausgemacht - für mich August 22 - 4 Wochen Aufenthalt - die mich wieder ein Stück näher der Genesung bringen.

Da es seit Mitte Dezember gesundheitlich wieder bergab ging, obwohl ich meine 5 Tage-Woche mit wöchentlichen Urlaubstagen kürzen konnte, habe ich wieder um REHA angesucht mit der Hoffnung, daß diese vorverlegt werden kann. Heute erfahre ich, dass dies nicht möglich ist und bei einem Telefonat mit der Klinik in Tobelbad wird mir mitgeteilt, dass auch der Termin im August gestrichen ist 😪. Mich hat dies total entsetzt, weil der Termin und auch die Betreuung durch die AUVA ein großer Anker für mich waren. Ich könne jetzt bei der PVA um Kur oder REHA ansuchen - na super🙄.

Meine Bedenken dahin gehend sind halt, dass bei der Kur vielleicht nicht auf Long Covid eingegangen wird und ich dann wieder so einen Crash wie voriges Jahr nach meinem Kuraufenthalt habe. Aber eigentlich hat man ein Jahr Erfahrung gesammelt und man anerkennt dieses Erkrankung. Das Trainieren immer mehr und immer höher, immer schneller ist in diesem Fall leider kontraproduktiv und pacing ist angesagt - ein Training mir großer Achtsamkeit nicht über Grenzen zu gehen.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Art Wiedereingliederungsteilzeit (AUVA nennt es Schonarbeit) gewesen, nach dem letzten Krankenstand mit AG zu vereinbaren - was mir mehrmalig nicht genehmigt wurde. Deshalb habe ich 4,5 Wochen Urlaub im Zeitraum von Oktober bis Jänner tageweis gehen können, um arbeitsfähig zu sein.

Eine andere Möglichkeit ist eine Versehrtenrente von der AUVA, die mir mit ein paar % für eine gewisse Zeit zugesprochen wurde, jedoch nicht für die Zeit, wo es mir wirklich schlecht ging. Hier läuft eine Klage, bei der mich die Arbeiterkammer vertritt.

Jetzt wieder zum Video - was sich ja sehr positiv und gut anhört. Von verschiedenen Möglichkeiten wird erzählt, ja die gibt es auch, aber dass diese Möglichkeiten umgesetzt werden braucht es bei jeder jemanden der dem zustimmt - Arbeitgeber, AUVA, ..
Wenn diese nicht zustimmen hängen wir Betroffene in der Luft und ich kenne mittlerweile viele Fälle, wo dies der Fall ist.

Viele werden gekündigt, weil sie krank sind und zu oft ausfallen. Es gibt aber auch keine klaren Genesungsschritte und Heilungsmöglichkeiten und die Möglichkeit von Reha wird einem genommen. Bei mir ist das Fatiguesyndrom (CFS) - ich hoffe es ist noch nicht chronisch - am Schlimmsten - da gibt es keine Tabletten dafür. Ein Arzt sagte mir voriges Jahr: "Sie haben 3 Ärzte, Dr. Natur, Dr. Geduld und Dr. Hoffnung" - und ja alle 3 begleiten mich noch und Dr. Achtsamkeit ist auch sehr wichtig. Das zweitgrößte Problem ist eine neurologische Störunge im Stirn- und Gesichtsbereicht und viele verschiedens Symptome, die kommen und gehen.

Ich weiß, es ist eine neue Krankheit und wir müssen noch viel Erfahrung sammeln. Es muss auch von seiten der Politik etwas geschaffen werden, damit Menschen, die als Systemerhalter - wie sie uns genannt haben - aufgefangen werden und die Möglichkeit zur Genesung haben. Die Berufserkrankung ist zwar im Gesundheitsbereich anerkannt, aber Menschen die sich in anderen Berufen angesteckt haben, fallen durch das Raster durch. Es gibt aber eine Petition, die unterstützt werden kann

Soviel müssen für etwas kämpfen, sei es für die Berufsunfähigkeitspension, REHA-Aufenthalt, für eine finanzielle Absicherung, im Freundes- und Bekanntenkreis für Anerkennung und Verständnis, ...

Soviele haben auf Grund ihrer Erkrankung diese Kraft nicht mehr oder zuwenig Kraft.
Noch habe ich sie und ich bin grad sehr dankbar, dass ich viele Jahre bei Rechtsanwälten gearbeitet habe und so Erfahrungen gesammelt habe, die mir jetzt helfen - sei es bei der Formulierung von Briefen, bei Telefonaten und sei es der Mut, etwas zu Tun was vielleicht andere in Frage stellen, ....

Warum ich immer wieder davon berichte?

Weil es mir ein großes Anliegen ist, dass dieses Long Covid Thema nicht so ein Tabuthema wird wie Depressionen, Burnout und andere Erkrankungen, die man nicht auf den ersten Blick erkennen kann und weil ich Betroffenen Mut machen möchte, für sich einzustehen. Auch Angehörige und Freunde: nehmt euer Gegenüber ernst mit den Problemen und Symptomen, seid Hilfe und Unterstützung. Negiert und pauschalisiert das was euch euer Gegenüber erzählt nicht. Wie oft höre ich: Ich bin auch müde, ich vergesse auch viel, das ist das Wetter, das ist .... pi pa po - ich kann es schon nicht mehr hören. Man kann es erst nachempfinden, wenn man in einer ähnlichen Situation ist. Viele Coronaerkrankte in meinem Umfeld spürten die Erschöpfung während der Erkrankung, Gott sei dank verschwand sie bei vielen wieder bzw. wird langsam besser - die verstehen jetzt ein bisschen besser von was ich erzählte.

Ich wünsche jedem Betroffenen vollständige Genesung und Hilfe, wenn sie gebraucht wird und ein verständnisvolles "Rundherum".

Und irgendwie schwebt mir eine Selbsthilfegruppe im Bezirk Oberwart vor - nicht online sondern live - mal schauen - erst mal selbst zu mehr und dauerhafter zu Kraft kommen

Betroffenen empfehle ich die Long Covid Selbsthilfegruppe

Weitere Berichte und eine Linksammlung am Ende des Artikels findet ihr hier

Auch wenns manchmal düster ist, es wird ...
wieder hell und satt und frisch und luftig und duftig🥰

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