Erfahrungsberichte Covid 19 und Long Covid
Long Covid - Reha - Berufserkrankung - Langsam zurück zur Gesundheit
- hochgeladen von WANDERFEE MORIYHA/Michaela Gold
Im November 2020 bin ich an Covid 19 erkrankt - ich berichtete darüber. Am Ende des Artikels sind sämtliche Beiträge, die ich zum Thema geschrieben habe, verlinkt.
Seit 2 Wochen befinde ich mich zur Rehabilitation in der Rehaklinik der AUVA in Tobelbad - insgesamt 4 Wochen dauert der Aufenthalt. Bei mir wurde die Erkankung als Berufskrankheit anerkannt, nach dem ich die Infektion vom November bei der AUVA formlos gemeldet habe. Nachdem ich den Bescheid erhalten habe, wurde mir auch bald darauf mitgeteilt, dass ich für eine Reha vorgemerkt sei.
Und nun bin ich hier und sehr dankbar für die Therapien und auch für das kompetente und sehr nette Team hier im Haus. Seit Dezember 2020 werden Menschen, die an Long Covid bzw. Post Covid leiden aufgenommen und behandelt.
Für viele von uns war und für viele ist es noch immer eine Odyssee seit unserer Erkrankung und nicht wirklich statt gefundenen Genesung. Die vielen verschiedenen Symptome und die Neuartigkeit der Beschwerdebilder machten und machen es uns selbst schwer, aber auch Ärzte stehen noch immer ohne konkrete Behandlungsmöglichkeit da. Es wird viel und in verschiedene Richtungen geforscht, jedoch gibt es noch keine konkreten Hinweise auf die Ursache der langwierigen Beschwerden oder Behandlungsmöglichkeiten. Viele von uns leiden an einem Zustand der körperlichen Erschöpfung, der manchmal so stark ist, das man nicht oder nur kurz aus dem Bett hoch kommt. Gottseidank trifft dies nicht bei mir zu, jedoch reicht mir auch die Schwere meines Beschwerdebildes. Und trotzdem schwebt die mögliche Diagnose "CFS - chronisches Fatigue Syndrom" wie ein Damoklesschwert über mir und auch vielen anderen. Dies zeigt mir aber auch die Wichtigkeit auf mich und meinen Zustand und auf Pacing zu achten.
Desweiteren kommt dazu, dass viele vom Umfeld - sei es beruflich und auch privat - wenig bis kein Verständnis haben und zeigen. Wenn man gefragt wird, wie es einem geht und man beschreibt, die Müdigkeit, die Wortfindungsstörungen, die kurze Merkfähigkeit, das Aufmerksamkeitsdeffizit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, bekommt man oft zu hören: "Ich bin auch oft müde", "ich vergesse auch viel", "das ist das Alter", "das ist eh normal - hab ich auch", "das ist der Stress". Ja, es stimmt schon, dass wir das alle kennen, auch ich vor der Erkrankung. Aber nur die, die an dieser Form von Erschöpfung leiden, wissen und spüren den Unterschied und leider kann man dieses vielen nicht erklären. Manche können es nicht nachvollziehen, manche wollen es nicht und manche sind der überzeugten Meinung, dass es sich um eine psychische Erkrankung, bzw. auch um eine Depression handelt.
Ich habe vor ca. 18 Jahren ein ziemliches psychisches Tief gehabt, von ärztlicher Seite wurden Antidepressiva verschrieben. Damals habe ich mich auf den Weg gemacht mit der "Depressionen" anders umzugehen. Nach einer Woche Medikamenteneinnahme habe ich mich entschlossen, diese wieder wegzulassen und mich meinen Ängsten, meiner Niedergeschlagenheit, meiner "Depression" (Definition-Niedergedrücktheit) zu stellen.
Mit viele Themen habe ich mit Hilfe von jahrelangen Stunden und Begleitungen durch eine Lebens- und Sozialberatung meinen Frieden geschlossen und neue Sichtweisen, Erkenntnisse und Erlebnisse bereicherten und bereichern noch immer mein Leben. Ich möchte niemanden, dazu anhalten auf Medikamente zu verzichten - diese können für eine bestimmte Zeit sinnvoll und lebenserhaltend sein, doch finde ich, dass es zusätzlich hilfreich und energiespendend ist, sich auch den belastenden Themen zu stellen.
Warum erzähle ich das? Weil ich durch diese Erfahrung damals den Unterschied spüre und kenne, ob ich eine Depression oder eine körperliche Erschöpfung habe.
Trotzdem kann es auch in Bezug auf Long Covid Sinn machen, sich in psychologische Begleitung zu begeben, da es doch einige Herausforderungen gibt - sei es zwischenmenschlicher Natur oder auch im beruflichen Bereich.
Diese Bereiche sind hier in der Reha abgedeckt - wir werden körperlich, psychisch, seelisch und auch sozial betreut und beraten - ein großes Danke dafür. Es wird große Aufmerksamkeit auf Pacing gelegt, die Therapien werden immerwieder angepasst und man wird ernst genommen. Zusätzlich kann man sich auch mit anderen Betroffenen persönlich austauschen. Diesen Austausch hatte ich bis zur Reha gottseidank über eine Online-Selbsthilfe-Gruppe auf Facebook, die ich sehr empfehlen kann. Weiters gibt es eine informative Homepage von der Gründerin der Gruppe.
Hätte ich diese kompetente und breitgefächerte Unterstützung nicht so engmaschig gehabt, hätte ich meine Erkrankung nicht als Berufserkrankung gemeldet. Ich bin auch deshalb seeehr dankbar, dass mir durch Zufall eine Information im Netz/worldwideweb untergekommen ist.
Hier wird uns Mut gemacht und die Hoffnung auf Genesung gestärkt.
Warum ich diese Berichte schreibe?
Weil ich selbst nach Berichten gesucht habe und mir viele geholfen haben Schritt für Schritt weiter zu gehen.
Weil ich immer wieder Menschen treffe, die mir sagen wie hilfreich für sie meine Berichte - und auch andere - sind.
Für mich ist dies auch eine Form des Ausgleichs von Nehmen und Geben 💖
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Ich hoffe, daß für einige Leser und Leserinnen etwas Hilfreiches dabei ist.
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