Corona - Einsamkeit - Alleinsein
Gedanken zur Einsamkeit in der Quarantäne und über Möglichkeiten, wie wir Freude bereiten können
Drei Woche nur mit mir allein .
Diese Zeit hat mir sehr nahe gebracht, wie es ist eine begrenzte Zeit durchwegs allein zu sein. Obwohl ich auch sonst gerne allein bin, bin ich in dieser Zeit an meine Grenzen gekommen. Vom 11. bis zum 15. Tage war es emotional für mich am Schwersten. Ich habe mich depressiv, einsam und verlassen gefühlt und war sehr nahe am Wasser gebaut.
In dieser Zeit dachte ich sehr an die Situationen, in denen Menschen durch Corona einsam und allein sind:
Seien es Menschen, die zuhause allein in Quarantäne sind
seien es Menschen, die in Altersheimen allein sind
seien es Menschen, die zwar in einer Familie wohnen, aber sich auf Grund der Quarantäne in einem Zimmer aufhalten müssen
Meine Quarantänezeit ist begrenzt und eigentlich nur kurzfristig – was wohl ein Lichtblick ist. Es ist auch ein Unterschied, ob es sich um einen sonst gesunden Menschen dreht, der einen Großteil seines Lebens noch vor sich hat oder um einen Menschen, der nur mehr eine kurze Zeit seines Lebens vor sich hat - wo die Lebensuhr schon fast abgelaufen ist.
Wie geht es all jenen Menschen, die schon wochen- bzw. monatelang keine Besuche empfangen dürfen? Manche haben zwar Handys und können noch so ein bisschen Kontakt zu ihren Lieben halten. Es tut schon gut, mit jemanden zu sprechen, aber es ersetzt nicht den Anblick und schon gar nicht die Berührung des geliebten und vertrauten Menschen. Andere können von sich aus keinen Kontakt mit ihren Angehörigen aufnehmen.
Ich weiß, dass diese Schutzmaßnahmen auch zum Wohle der alten und „gefährdeten“ Menschen und auch wegen einer Überlastung des Gesundheitssystems beschlossen wurden. Dies wissen wahrscheinlich alle Angehörigen und ob man jetzt damit einverstanden ist oder nicht, wir müssen die Situation irgendwie meistern und versuchen das Beste zu tun, was uns möglich ist.
Es sollte NIEMAND vergessen, darauf zu schauen, wie es den Menschen in dieser schwierigen Situation geht. Es darf die psychische und emotionale Seite dieser Krise nicht zur Seite geschoben werde. Wir müssen uns Gedanken machen, ob wir irgendetwas tun können, um ein bisschen Freude zu bereiten in dieser besonderen Zeit.
Ich habe mich z. B. sehr gefreut, als es überraschend an meinem Fenster geklopft hat und ich ein kleines Geschenk – Kekse und Tee – erhalten habe. Eine Kleinigkeit mit sehr großer Wirkung. Wir haben ein paar Worte „durchs Fenster“ gewechselt und allein der Gedanke, dass sich jemand Zeit nimmt, hat mich zu Tränen gerührt und Freude in meinem Herzen auffunkeln lassen. Und es war nicht das Geschenk an und für sich, sondern der Gedanke und die Tat, die mich sehr berührt haben.
Lasst uns überlegen, wo es in unserem Umfeld Menschen gibt, die alleine sind, vielleicht auch in Quarantäne?
Lasst uns überlegen, was und wie wir geben können?
Was können wir vor die Tür stellen?
Was können wir in ein Päckchen geben und dieses mit der Post schicken?
Wie können wir Menschen erfreuen, die wir gar nicht kennen?
Lasst uns diese Adventszeit, dazu nutzen um ein bisschen mehr Wärme und Freude zu verteilen. Dies tut uns selber gut und auch den Beschenkten.
Ein kleiner Tipp für Menschen, die sich einsam fühlen und jemanden zum Plaudern brauchen:
Das Plaudernetz von Caritas ist eine Möglichkeit : plaudernetz - Tel 05 1776 100
Mit den Gedanke von Gudrun Kropp, 1955, Lyrikerin, Aphoristikerin, Kinder- und Sachbuchautorin schließe ich den Bericht über meine Gedanken und wünsche euch eine schöne Adventszeit
Die Adventszeit beginnt in den Herzen
eines jeden Menschen.
Licht ist etwas, das sich im Inneren entfaltet
und nach außen strahlt.
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