Bahnradsport
Andreas Müller verpasst Top 10 bei Olympischen Spielen
Nach Platz 18 im Omnium reichte es für Andreas Müller im Madison nur zu Rang 12 in Tokio. Der 41-Jährige beendete mit den Olympischen Spielen seine Karriere.
OBERWART/TOKIO. Nach einer Pause von 17 Jahren gab es wieder ein Olympisches Bahnrennen mit österreichischer Beteiligung. Bei der WM in Berlin im Februar 2020 schafften die Europameister von 2014 Andreas Müller (RSC Arbö Südburgenland) und Andreas Graf die Qualifikation für Olympischen Spiele von Tokio im Madison. Gleichbedeutend erhielt das heimische Team einen Einzelstartplatz im Omnium, dem Vierkampf der Bahnfahrer.
Eigentlich wollte der gebürtige Deutsche bei den Heimweltmeisterschaften in Berlin im vorigen Februar schon seine lange und erfolgreiche Karriere ausklingen lassen. Zwei WM-Medaillen hatte er 2008 und 2013 im Scratch für Österreich errungen, hinzu kam noch der Europameistertitel mit Graf im Madison 2014. Das Duo gewann vor drei Jahren auch den Gesamtweltcup und liegt in dieser Saison vor dem letzten Rennen in Cali in Kolumbien erneut an Nummer eins.
Platz 18 im Omnium
Das Zweier-Mannschaftsfahren lag auch deshalb groß im Fokus der beiden Österreicher. „Das Omnium war eine gute Vorbelastung für das Madison. Ich konnte in den Rennrhythmus reinkommen und bin deshalb zufrieden“, erklärte Müller, der im starken Feld nicht um die Medaillen mitreden konnte. Für ihn gab es am Ende Platz 18.
Gold ging im Mehrkampf der Radsportler, gleich vier Ausdauerdisziplinen müssen mit dem Scratch, dem Temporennen, dem Eliminationsrennen und dem Punktefahren innerhalb von wenigen Stunden absolviert werden, an den Briten Matthew Walsh. Silber ging an den Neuseeländer Campbell Stewart, Bronze an Titelverteidiger Elia Viviani aus Italien.
Rang 12 im Madison
Nach Platz 18 im Omnium lief es auch im Madison für Müller und seinem Partner Graf nicht nach Wunsch. Das Duo wurde 17 Runden vor Ende von der Jury mit einer Runde Rückstand auf die Konkurrenz aus dem Rennen genommen. Damit reichte es für die Österreicher nur zum 12. Rang in der Wertung.
Einen Top-8-Platz hatte sich die erfahrene Paarung als Ziel gesetzt. Das Rennen über 200 Runden wurde extrem schnell gefahren und mit einem Schnitt von fast 60 Stundenkilometer war es das schnellste Madison-Rennen in der Geschichte von Olympischen Spielen. Die Favoriten Lasse Norman Hansen und Michael Morkov holten die Goldmedaille vor Großbritannien und Frankreich.
Andreas Müller: „Wir hatten mit den Top acht ein klares Ziel, das wir verfehlt haben. Es wäre aber drinnen gewesen!“
Karriereende für Müller
Für den RSC Südburgenland-Fahrer war es das letzte Rennen. Durch die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio verlängerte sich seine lange und erfolgreiche Karriere um ein Jahr.
„Deshalb sind die Gefühle auch sehr gemischt. Zum einen bin ich traurig, weil wir unser Ziel verfehlt haben. Auf der anderen Seite waren es schöne Momente, dass wir uns nach so langer Zeit endlich wieder für Spiele qualifiziert haben“, resümierte der 41-Jährige, der nun das Zepter an die nächste Generation übergeben will. „Wir hoffen, dass wir der nächsten Generation Antrieb geben, denn wir haben starke Nachwuchsfahrer, die jetzt im Hinblick auf die nächsten Spiele aufgebaut werden müssen“, fügte er an. Müller trug auch bei der Schlussfeier die österreichische Fahne.
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