Fußball im Bezirk Oberwart
Saisonannullierung aus Sicht der 2. Liga Süd-Vereine

- In der 2. Liga Süd gab es bereits Spiele im Frühjahr.
- Foto: Michael Strini
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Vereinsvertreter aus dem Bezirk Oberwart nehmen zum Saisonabbruch im Amateurfußball Stellung. Hier gibt es die Stellungnahmen aus der 2. Liga Süd.
BEZIRK OBERWART. Am 15. April beschloss das ÖFB-Präsidium einstimmig den Abbruch der Meisterschaften im Amateur-, Frauen- und Nachwuchsfußball. Aufgrund eines Rechtsgutachtens wird Meisterschaft in allen Ligen und Klassen annulliert und geplant im Herbst neu gestartet.
Damit gibt es weder Auf- noch Absteiger. Die Bezirksblätter Oberwart hörten sich bei den Vereinen im Bezirk um. Das sagen die Vertreter aus der 2. Liga Süd.
Martin Vörös (Obmann SV Rechnitz)
Sportlich ist der Saisonabbruch für uns natürlich kein Nachteil, da wir uns auf dem letzten und somit Abstiegsplatz befunden haben. Ich bin mir aber sicher, dass wir mit unserer neu formierten Mannschaft den Klassenerhalt auch am sportlichen Wege erreicht hätten.
Finanziell bedeutet das für uns auf alle Fälle eine große Herausforderung, da gewisse Fixkosten wie Strom, Fernwärme, Versicherungen, Sportplatzpflege usw. weiterlaufen. Es gibt keine Einnahmen durch die Heimspiele, das diesjährige Pfingstfest, welches ein großer Brocken im Jahresbudget für unseren Verein ausmacht, ist auch bereits abgesagt. Auch einige Sponsorengelder sind derzeit ausständig und wir wissen nicht, ob uns die Firmen unterstützen können bzw. werden.
Roman Takacs (Obmann ASKÖ Rotenturm)
Es wäre natürlich schön gewesen, wenn wir fertig gespielt hätten und sportlich den Klassenerhalt geschafft hätten. Ich verstehe natürlich auch den Unmut bei überlegenen Tabellenführern nach der Herbstsaison wie Wiesfleck, Großpetersdorf oder auch Tobaj. Dennoch wäre erst jetzt eine Hälfte absolviert und es hätte in der Rückrunde noch viel passieren können. Ich bezweifle auch, dass es im Sommer/Herbst eine geregelte Meisterschaft geben wird, wenn überhaupt gespielt werden kann - Stichwort Legionäre - darum hätte ich eine Variante mit der Austragung der Rückrunde im Frühjahr 2021 durchaus als Möglichkeit gesehen. Am Wichtigsten ist aber die Gesundheit, diese steht über allem - darum bin ich auch froh, dass alle unsere Spieler, Funktionäre und Trainer gesund sind.
Wenn es der Wirtschaft wieder gut geht und alle soweit gesund sind, dann kann man erst wieder Fußball spielen.
Finanziell ist es natürlich sehr schlimm. Wir haben bereits unseren Buschenschank und das traditionelle Schnapsen abgesagt, auch unser beliebter Frühschoppen Anfang Juli ist mehr als fraglich. Aufgrund der hohen Auflagen und es hohen Risikos macht es kaum einen Sinn - vor allem, wenn wir nicht wissen, wie viele Leute überhaupt kommen dürften.
Somit haben wir Null Einnahmen, aber laufende Ausgaben. Da wir schon ein paar Spiele im Frühjahr absolviert haben, mussten wir schon im Jänner das Training starten. Somit sind die Kosten schon höher gewesen als bei anderen Vereinen. Es fallen auch Wartungen, Versicherungen und Infrastrukturmaßnahmen an. Wir werden schon ab Ende April den Platz herrichten, was erst im Juli geplant gewesen wäre. Wir haben neue WC-Anlagen, in der Kantine innen und an der Fassade gestrichen. Der Verein steht finanziell solide da, aber es wird dennoch schwierig - für zahlreiche andere wohl noch härter sein.
Werner Glösl (Schriftführer ASKÖ Schlaining)
Es tut uns natürlich sehr leid, dass die Saison abgebrochen wurde. Jedoch gibt es jetzt eine Entscheidung, und diese nehmen wir zur Kenntnis. Sport und für uns speziell der Fußballsport ist eine wunderschöne Nebensache unserer Gesellschaft. Aber es steht in der Wichtigkeit in absolut keiner Relation zu unserer Gesundheit.
Da wir keine Ausgaben wie zB. Siegerprämien, Kilometergeld etc. und natürlich auch keine Einnahmen (Eintritt, etc.) haben, können wir mit der finanziellen Situation noch gut umgehen. Unsere Sponsoren und Unterstützer halten uns auch im momentanen Ausnahmezustand die Treue.
Natürlich haben auch wir in der Anfangsphase beim Kabinenumbau einen Baustopp gehabt. Jedoch konnten wir mit unseren Firmen, die mit ein bis drei Personen arbeiten, in den letzten Wochen einiges weiterbringen. Für die Firmen als auch für die freiwilligen Helfer gilt auch die Mindestabstandspflicht sowie das Tragen des Mund-Nasenschutzes und gleichzeitig sind nicht mehr als 3 bis 4 Personen auf der Baustelle anwesend. Durch die Absage des Meisterschaftsbetriebes haben wir auch keinen Zeitdruck, wobei es unser derzeitiges Ziel ist, bis Ende Juni fertig zu sein.



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