Interview der Woche
Trainertrio vom FC Südburgenland im Gespräch

Das Trainer-Team mit den Spielerinnen vom Frauenfußballzentrum der HAK Stegersbach. | Foto: FFZ Stegersbach
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  • Das Trainer-Team mit den Spielerinnen vom Frauenfußballzentrum der HAK Stegersbach.
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Joachim Steiner, Harald Rehberger und Michael Thek wollen den FC Südburgenland vorm Abstieg noch retten und den Stellenwert des Frauenfußballzentrums in Stegersbach ausbauen.

MISCHENDORF/STEGERSBACH. Vorige Woche übernahmen Joachim Steiner, Harald Rehberger und Michael Thek die Traineraufgabe beim FC SKINY Südburgenland. Primäres Ziel ist es nun, den Klassenerhalt in der Planet Pure Frauen Bundesliga zu retten.
Gleichzeitig wollen sie mit dem Frauenfußballzentrum am Campus Stegersbach die Basis für die Zukunft im südburgenländischen Frauenfußball mitgestalten. Im Bezirksblätter-Interview sprachen sie über das Zentrum und den FC Südburgenland.

Bezirksblätter: Im Vorjahr startete das neue Frauenfußballzentrum an der HAK Stegersbach. Wie ist der Zulauf?

Joachim Steiner: Aktuell sind es zehn Mädchen, die die HAK Stegersbach besuchen und im Frauenfußballzentrum trainieren. Im Herbst kamen zu zwei schon bestehenden Schülerinnen acht hinzu. Kommendes Schuljahr starten wieder acht. Der Großteil spielt dann auch beim FC Südburgenland.

Wie sieht der Trainingsalltag für die Mädchen aus?

Steiner: Es gibt insgesamt vier Einheiten hier in der Schule, dazu kommen drei weitere beim FC Südburgenland oder dem jeweiligen Heimatverein, sowie das Match am Wochenende. Am Montag haben wir die Einheit Beweglichkeit, am Dienstag Fußball, am Mittwoch Athletik und am Donnerstag wieder Fußball und Koordination.
Harald Rehberger: Wir setzen dabei auch auf moderne Technik. Bei den Trainings bekommen die Mädchen Tracking Chips, die zur Analyse dienen. Wir nutzen auch die Möglichkeit mittels Computeranalysen die Entwicklung der Mädchen weiter zu verbessern.
Steiner: Wir sind sehr professionell aufgestellt, vermutlich besser als alle Vereine im Burgenland.
Michael Thek: Wir planen auch Spiele gegen andere Akademien oder Teams mit den Mädchen zu machen. Bei den Burschen ist das schon der Fall.

Gibt es gegenüber anderen derartigen Einrichtungen etwas Besonderes?

Steiner: Ja, wir bilden eine Einheit. Uns ist die schulische Ausbildung der Mädchen sehr wichtig, da diese abseits des Sports auch für ihre berufliche Laufbahn eine gute Basis schaffen müssen. Unser wesentlicher Vorteil ist, dass wir Trainer und Lehrer sind, somit auch wissen, was in der Schule gerade los ist. Zudem sind einige Lehrer auch Erzieher im Internat. Damit gewinnen wir auch Einblick in den Unterricht und können entsprechend im Training auf die Erfordernisse Rücksicht nehmen. Es entstehen keine Brüche. Mit der Tätigkeit beim FC Südburgenland ergeben sich jetzt noch mehr Möglichkeiten.

Gibt es in Stegersbach weitere Vorteile?
Steiner: Ja. Wir haben sozusagen alles an einem Ort. Die Mädchen kommen aus dem Unterricht auf den Platz und das Internat ist nur ein paar Minuten zu Fuß vom Campus entfernt. Das Internat ist darüberhinaus wichtig, da auch Fußballerinnen aus anderen Regionen Österreichs zu uns kommen, die dort wohnen. Wir bringen die Spielerinnen mittels Shuttleservice zu den Trainings vom FC Südburgenland. Außerdem ist der Platz in Topzustand. Er wurde vor zwei Jahren erneuert. Wir trainieren praktisch während der gesamten Schulzeit hier im Freien. Es gibt eine neue Flutlichtanlage, auch der Kunstrasenplatz ist ausgeleuchtet. Es gibt einen eigenen Athletikraum. Auch die Zusammenarbeit mit dem SV Stegersbach ist wirklich gut, so können wir auch im Stadion trainieren.

Foto: FFZ Stegersbach

Du hast gemeint, die Mädchen kommen auch aus anderen Regionen? Woher zum Beispiel?
Steiner: Wir haben Fußballerinnen aus dem Burgenland, der Steiermark, Niederösterreich und auch Kärnten. Ich denke, Stegersbach könnte sich in den nächsten Jahren zu einer Art Akademie weiterentwickeln und noch mehr Talente anlocken.

Stichwort Akademie - wer ist nun überhaupt beim FFZ Stegersbach tätig?
Steiner: Harald Rehberger, Michael Thek und ich bilden das Kernteam. Mit Wolfgang Luisser, der schon die Akademie in St. Pölten leitete und jetzt als Co-Trainer beim FC Barnsley tätig ist, unterstützt uns mit seiner Expertise als sportlicher Berater in strategischen Bereichen. Tamás Takács ist unser Torfrautrainer, der aktuell nur die Burschen trainiert, kommendes Schuljahr sich dann aber um unsere zwei Torfrauen kümmern wird. Unser Ärztlicher Leiter ist Michael Fiedler, der auch Teamarzt vom A-Nationalteam ist. Zuletzt operierte er Rhea Gamauf in Graz, die sich das Kreuzband gerissen hat. Petra Damhösl ist für die Physiotherapie zuständig und mit Susanna Koch-Lefevre ist auch die Kapitänin vom FC Südburgenland im Team dabei.

Kommen wir nun zum FC SKINY Südburgenland. Wie kam es dazu, dass ihr nun als Trio das Team vorm Abstieg bewahren wollt?
Steiner: Die Vereinsverantworlichen kamen auf mich zu und fragten mich, ob ich das übernehmen wolle. Ich habe mich dann entschlossen es zu tun, aber mit der Unterstützung von Michael und Harald, da es doch auch eine Zeitfrage ist. Es ist für uns natürlich gut, wenn wir als Zugpferd den FC Südburgenland in der Frauenbundesliga haben. Es wird eine Herkulesaufgabe, aber solche Herausforderungen liegen uns.
Rehberger: Ein Grund ist dabei, dass sechs Augen mehr sehen als zwei und sechs Ohren mehr hören als zwei. Es kommen von den Mädchen auch andere Fragen als bei Burschen. Die Stimmung ist auch positiv, auch wenn die Unsicherheit durch die Niederlagen dennoch spürbar ist.

Harald Rehberger, Joachim Steiner und Michael Thek wollen in den letzten Runden den FC SKINY Südburgenland noch vorm Abstieg bewahren. | Foto: Michael Strini
  • Harald Rehberger, Joachim Steiner und Michael Thek wollen in den letzten Runden den FC SKINY Südburgenland noch vorm Abstieg bewahren.
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Jürgen, du sprichst von einer Herkulesaufgabe. Wie schwierig wird es tatsächlich?
Steiner: Ich bin zuversichtlich. Lassen wir St. Pölten außen vor, haben wir noch drei Gegner auf Augenhöhe. Gegen Altenmarkt herrscht jedenfalls Siegpflicht, aber wir wollen alle drei Spiele nach Möglichkeit gewinnen. Gegen St. Pölten werden wir kleine Ziele stecken. Jetzt haben wir insgesamt rund zwei Wochen Zeit, um das Team vorzubereiten. Erste Schritte sind uns trotz der Niederlage schon gegen Innsbruck gelungen - vor allem in der Defensive gibt es gute Ansätze.
Rehberger: Auch gegen St. Pölten geht es um etwas - vor allem soll die Einstellung passen und das Team fokussiert ins Spiel gehen.
Thek: Wichtig wird sein, dass es am letzten Spieltag gegen Vorderland noch um etwas geht und dass Altenmarkt und Horn im direkten Duell jeweils mehr als einen Punkt brauchen. Wir wollen gegen Altenmarkt und Vorderland sowie in Bergheim die entscheidenden Punkte holen und nach Möglichkeit in jedem als Sieger vom Platz gehen.

Welche Fortschritte habt ihr dann in den ersten Tagen schon gesehen?
Steiner:
Wir haben uns das Spielvideo angesehen und vom Grundresümee her wurde vor allem in Halbzeit 1 gegen Innsbruck schon viel gut umgesetzt. Ich bin mit der Performance zufrieden. Unser Fokus lag in der Defensive. Das hat bis auf kleine Fehler funktioniert. Auch gegen St. Pölten war es eine wirklich starke Leistung. Wir konnten lange ein 0:0 verteidigen und ließen dabei nur wenig wirkliche Chancen zu. Die Defensive agierte noch kompakter als gegen Innsbruck, obwohl Tálosi und Weber fehlten. Es war eine wirklich starke Leistung. Die Spielerinnen haben die Vorgaben gut umgesetzt. Leider haben wir im Finish doch noch Tore bekommen, diese waren auch der späten Phase und auch den jungen Spielerinnen geschuldet. Nun wird es wichtig sein, uns auch in der Offensive zu steigern. Das soll bis zum Altenmarkt-Match gelingen. Jetzt zählen in den kommenden Spiele nur noch Siege - vor allem in den beiden Heimspielen gegen Altenmarkt und Vorderland.

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