OSG
Alfred Kollar 35 Jahre bei der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft
Obmann und Geschäftsführer KommR Alfred Kollar blickt auf eine erfolgreiche Zeit zurück.
OBERWART. Am 19. April 1988 begann der junge Jurist Alfred Kollar seine Tätigkeit bei der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft. Exakt 35 Jahre später blickte der nunmehrige Obmann und Geschäftsführer auf eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens unter seiner langjährigen Mitwirkung zurück.
"Alfred Kollar absolvierte als junger Jurist sein Gerichtsjahr an der Bezirkshauptmannschaft Oberwart und dort wurde der damalige OSG-Obmann Josef Orovits auf den Großpetersdorfer aufmerksam. Beide kannten sich schon vom Fußball und die OSG brauchte damals einen Juristen. Orovits fragte, ob Fredi das übernehmen wolle und dieser hat dann nicht lange überlegt", erinnert sich Aufsichtsratsvorsitzender Johann Schmidt an die Anfänge der Zusammenarbeit.
Lokaler Bauträger
"Wir waren damals noch ein relativ kleiner Bauträger als Genossenschaft mit etwa 1.390 Wohnungen in 16 Gemeinden und 20 Mitarbeitern. Kollar baute eine Rechtsabteilung auf und kümmerte sich um die Hausverwaltung, übernahm dann auch den Bereich Fremdverwaltung. Die OSG wuchs und 1991 war er bereits Geschäftsführer-Stellvertreter, 2000 dann Geschäftsführer. 2015 wurde er auch zum Obmann gewählt, ihm zur Seite als Stellvertreter Rainer Wallner gestellt. Die vormals kleine Baugenossenschaft hat sich zum größten Bauträger im Burgenland entwickelt. Aktuell sind wir in 158 Gemeinden tätig und haben 130 Mitarbeiter", fasst Schmidt zusammen.
Platz 1 in Österreich
"Derzeit haben wir 141 Baustellen in 85 Gemeinden, darunter 16 Sonderprojekte. Die OSG baut in mehr als 200 Ortsteilen und betreut nunmehr über 18.000 Wohnungen und Reihenhäuser. Im Jahr 2000 hatten wir noch 40 Angestellte, heute wie erwähnt 130. Bei den Wohnbaugenossenschaften sind wir mit 180 Mio. Euro Bauvolumen auf Platz 1", berichtet Kollar.
HR Johann Schmidt: "Alfred Kollar ist der Turbo und die Lokomotive des Unternehmens!"
"Es gab für mich viele Zufälle, auch wie ich zum Jus-Studium kam. Bertie Unger meinte damals, als ich sagte, ich weiß eigentlich nicht, was ich studieren sollte, warum studieren wir nicht Jus. Ich hab es durchgehalten, Bertie war die Musik wichtiger. Auch der Zufall, dass im Gerichtsjahr die Verbundenheit zum Fußball - als Tormann in Großpetersdorf, mich über Josef Orovits, der damals auch BFV-Präsident war, zur OSG führte", so Kollar, der dem Sport als ASKÖ Präsident und auch Präsident vom SV Großpetersdorf treu blieb. 2024 überlegt er zudem die Kandidatur als BFV-Präsident.
Viele neue Ideen
"Ich bin stets auf viel Verständnis gestoßen, auch wenn bei etlichen neuen Ideen, bei denen es geheißen hat, brauchen wir nicht oder können wir nicht, Überzeugungsarbeit notwendig war und wir es dann doch gemacht und umgesetzt haben. Dadurch hat die OSG ihr Spektrum stets erweitert. Zuerst gab es nur Wohnungen, dann folgten verschiedene Kommunalprojekte und Sonderprojekte von Pflegezentren bis Ärztezentren usw. Aktuell geht der Trend deutlich in Richtung Reihenhäuser. Ein wichtiger Punkt ist mir neben leistbarem Wohnen auch die Ortskernstaltung, um möglichst Bodenversiegelung zu vermeiden. Paradebeispiele dafür sind das Café Rose in Rechnitz, das SAMO-CENTER in Markt Allhau oder die Bürgerschule in Güssing", so der OSG-Obmann.
KommR Alfred Kollar: "Ich will jedem Bürgermeister und jedem Amtsleiter zeigen, dass mir das jeweilige Projekt wichtig ist!"
Kollar ist praktisch bei jedem Spatenstich und jeder Gleichenfeier mit dabei und setzt die Projekte im gesamten Burgenland um: "Wir bauen nicht nur in den Städten wie Eisenstadt, Pinkafeld, Mattersburg oder Oberwart, sondern auch die den kleinen Gemeinden und Ortschaften wie Hasendorf, Tudersdorf oder Rumpersdorf! Das machen andere nicht." Ein ganz besonderes Projekt, das derzeit umgesetzt wird, ist die "Erbse" in Bruckneudorf, wo aus einer ehemaligen Erbsenfabrik ein neuer Ortsteil mit Volksschule, Veranstaltungssaal, Gastronomie und Wohnungen entsteht. Neu ist auch, dass seit 1. Jänner 2020 alle neuen Bauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sind. "Der "OSG Green Way" ist mit ein großes Anliegen!", betont Kollar.
Leistbares Wohnen als Ziel
"Unsere Projekte sorgen für leistbares Wohnen und gleichzeitig auch für Wertschöpfung für die Gemeinden und Unternehmen. Die 180 Mio. Euro Bauvolumen fließen fast gänzlich an heimische Betriebe. Durch unsere Baustellen sichern wir über 3.000 Arbeitsplätze. Die Wohnungen und Reihenhäuser wiederum halten junge Menschen in ihren Gemeinden und sorgen für Zuzug. Die Wohnungen für die ältere Generation ist ebenfalls ein besonders wichtiger Teil unserer Tätigkeit", sagt Kollar.
Kritisch sieht er die Kostenentwicklung der letzten Monate und Jahre: "Die Baukosten sind explodiert, die Grundstückskosten enorm gestiegen - vor allem im Nordburgenland - die Zinsen ebenso und auch die irrationalen Mietpreise machen es extrem schwierig noch leistbares Wohnen zu ermöglichen. Aus diesen Gründen warten wir mitunter mit Projekten noch zu, weil wir diese Belastungen derzeit nicht rechtfertigen können. Dennoch sind rund 350 Reihenhäuser in Bau. In Oberwart planen wir "The Village"."
Keine Wohnbauförderung
Kritik übt er an den neuen Richtlinien im Wohnbau: "Seit drei Jahren gibt es im Burgenland keine Förderung mehr für Reihenhäuser von Gemeinnützigen Genossenschaften und auch die Förderungen bei Wohnungen, die Gemeinnützige errichten, wird es bald nicht mehr geben. Unsere Bilanz zeigt aber, wie wichtig Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften sind. Wir haben aktuell 48 Leerstände, davon sind nur rund 28 Wohnungen, die länger ohne Mieter sind - bei über 18.000 Stück insgesamt."
Alfred Kollar: "Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass man uns die Leistbarkeit abspricht!"
"Wir müssen Gewinne machen, aber 100 Prozent dieser bleiben im Unternehmen und werden investiert - in neue Projekte oder den Erwerb von Grundstücken bzw. aktuell auch um die hohen Mieten abzufedern. In dem Bereich begrüße ich den Wohnkostendeckel, der nun eingeführt wurde, auch wenn ich die Richtlinie insgesamt ablehne, weil sie den gemeinnützigen sozialen Wohnbau ausschließt. Insgesamt war das Land über 35 Jahre hinweg aber ein ganz wichtiger Partner. Ein großes Dankeschön auch an die Gemeinden, die uns bei so vielen Projekten ihr Vertrauen schenkten", so der OSG-Chef.
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