Weltmilchtag in Bad Tatzmannsdorf
Milch mehr als nur ein Lebensmittel

Leopold Gruber-Doberer (Geschäftsführer der MGN bei NÖM AG), Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich, Stefan Laimer (Bürgermeister von Bad Tatzmannsdorf) und Milchbauer Christian Mittl (Funktionär bei der Berglandmilch) beim Weltmilchtag in Bad Tatzmannsdorf | Foto: LK/Tesch-Wessely
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  • Leopold Gruber-Doberer (Geschäftsführer der MGN bei NÖM AG), Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich, Stefan Laimer (Bürgermeister von Bad Tatzmannsdorf) und Milchbauer Christian Mittl (Funktionär bei der Berglandmilch) beim Weltmilchtag in Bad Tatzmannsdorf
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Weltmilchtag: Spitzenwerte bei Leistung und Nachhaltigkeit zeichnen Burgenlands Milch aus. Die Landwirtschaftskammer Burgenland informierte Kinder über die Bedeutung der Milch.

BAD TATZMANNSDORF. Das Grundnahrungsmittel Milch, das am Weltmilchtag im Zentrum stand, begleitet uns von Geburt an. Denn im Durchschnitt lässt sich jeder Mensch ein Glas Milch pro Tag schmecken. „Milch aus dem Burgenland steht für mehr als Ernährung – sie steht für regionale Wertschöpfung, höchste Qualität und nachhaltige Landwirtschaft. Sie trägt zur Versorgungssicherheit bei. Mit 68 Milchviehbetrieben im Jahr 2024 ist das Burgenland zwar das kleinste Bundesland, nimmt jedoch in puncto Milchleistung, Milchkühe je Betrieb und Inhaltsstoffe eine Spitzenposition in Österreich ein“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich.

Neben kostenlosen Milchprodukten, die verteilt wurden, zeigten Seminarbäuerinnen den Kindergarten- und Volksschulkindern aus Bad Tatzmannsdorf, wie man Butter selbst herstellt und erklärten den Kindern Wissenswertes über Milch.

Tierwohl und Bio-Verordnung

Erhöhte Tierwohlstandards, die EU-Bio-Verordnung, steigende Anforderungen der Molkereien und die klimatischen Einflüsse haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass viele Milchviehbauerinnen und Milchbauern im Burgenland aufgehört haben. Die Anzahl der Milchlieferanten im Burgenland ist seit 2022 von 76 auf 68 Betriebe gesunken, drei davon sind Bio-Betriebe.

„Hinsichtlich der Viehbestände zählen die burgenländischen Milchviehbetriebe zu den größten in Österreich, auch in Bezug auf die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe ist das Burgenland Spitzenreiter. Die durchschnittliche Kuhanzahl pro Betrieb liegt im Burgenland bei 44, österreichweit liegt dieser bei 24“, betont Berlakovich. „Der Trend zur Umstellung auf Automatische Melksysteme (AMS) hält auch im Burgenland an. Mit Jahresende 2024 waren im Burgenland auf neun Betrieben Melkroboter im Einsatz“, so Berlakovich.

Knapp 51 Euro monatlich für Milchprodukte

Neben Milch lassen sich der Österreicher beziehungsweise die Österreicherin im Schnitt  jährlich mehr als fünf Kilogramm Butter und stolze 22,5 Kilogramm Käse schmecken. Für ein Kilogramm Joghurt braucht man etwa einen Liter Milch, für ein Kilogramm Frischkäse etwa vier Liter Milch, für einen Kilogramm Emmentaler etwa 13 Liter Milch, für einen Kilogramm Butter etwa 20 Liter Milch und für einen Bergkäselaib (circa 80 bis 100 Kilogramm) braucht man etwa 1.000 Liter Milch. Laut AMA-Marketing geben die Österreicherinnen und Österreicher monatlich durchschnittlich 50,90 Euro für Milchprodukte aus.

Seminarbäuerin und Kammerrätin Landtagsabgeordnete Carina Laschober-Luif machte mit den anwesenden Volksschul- und Kindergartenkindern aus Bad Tatzmannsdorf ein Wissensprogramm rund um das Thema Milch. | Foto: LK/Tesch-Wessely
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Milcherzeugnis verdoppelt

Die Milchwirtschaft sorgt dafür, dass die Bevölkerung ein wertvolles Grundnahrungsmittel in hoher Qualität und zu leistbaren Preisen zur Verfügung hat. Anfang Mai 2025 meldeten die Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN) und Berglandmilch Milchpreiserhöhungen. Die MGN erhöht den Milchpreis um einen Cent netto. MGN-Mitglieder erhalten somit für gentechnikfreie Qualitätsmilch 55,00 Cent netto und für Biomilch 60,80 Cent netto.

Die Berglandmilch meldete eine Milchpreiserhöhung um 0,70 Cent netto, der Preis für gentechnikfreie Qualitätsmilch steigt somit auf 55 Cent netto und für Biomilch auf 61,20 Cent netto. „Auch, wenn der Milchpreis für die Bäuerinnen und Bauern erhöht wurde, kommt von einem Liter Milch im Geschäft nicht einmal ein Drittel beim Bauern an. Das ist für den hohen Arbeitseinsatz immer noch zu wenig“, hebt Milchbauer Christian Mittl hervor und fordert einen kostengerechteren Wertschöpfungsanteil. Schaut man sich die Entwicklung der durchschnittlichen Milchanlieferung im Burgenland an, so kann man sagen, dass ein Betrieb im Burgenland 2024 pro Tag circa 923 Kilogramm Milch angeliefert hat, das ist mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2010, obwohl es momentan mehr als die Hälfte weniger Milchlieferanten gab.

Seminarbauer Nobert Lederer | Foto: LK/Tesch-Wessely
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Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln

„Damit auch in Zukunft eine burgenländische Rinder- und Milchwirtschaft gewährleistet ist, gilt es beim Einkauf im Supermarkt auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten. Das AMA-Gütesiegel und das AMA-Biozeichen auf der Lebensmittelverpackung garantieren österreichische Produkte von hoher Qualität. Es braucht jedoch darüber hinaus eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auch für alle verarbeiteten Produkte", so Berlakovich.

"Wir wollen, dass bereits auf der Verpackung zu sehen ist, woher das Produkt oder die Inhaltsstoffe des Nahrungsmittels stammen. Nur so können unsere Milchbauern für ihre Produkte gerechte Preise erzielen und Konsumenten erhalten Transparenz über die Herkunft des gekauften Produktes“, plädiert er. Von der produzierten burgenländischen Milch werden rund 60 Prozent über die NÖM/MGN und 40 Prozent über Berglandmilch verarbeitet.

Milchkonsum in Österreich

Eine Studie im Auftrag der AMA-Marketing zeigt, dass Milch nicht nur rund um den Weltmilchtag in aller Munde ist, sondern bei der Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten im Dauereinsatz ist. 42 Prozent der Befragten trinken sie täglich, weitere 29 Prozent mehrmals pro Woche und sechs Prozent einmal die Woche. Als besonders beliebt erweist sich für zwei Drittel der Befragten die Frischmilch, weit dahinter rangiert die Haltbarmilch (31 Prozent).

Zu den besonderen Qualitätsansprüchen, die die Konsumentinnen und Konsumenten an Milch stellen, ist die Natürlichkeit, was durch ein Ranking der Milchsorten klar unterstrichen wird. Bergbauernheumilch (35 Prozent), Heumilch (31 Prozent) und Biomilch (28 Prozent) nehmen die ersten Plätze ein.

Verzicht auf Farb- und Konservierungsstoffe

Konkreter gesagt sind die wichtigsten Anforderungen an Milch neben einem natürlichen Geschmack und dem Verzicht auf künstliche Farb- und Konservierungsstoffe, die regionale Herkunft sowie eine artgerechte und kontrollierte Tierhaltung.

Die Umfrage widmete sich auch den Verwendungsarten von Milch: 25 Prozent der Befragten nutzen Milch vorrangig für Kaffee bzw. Tee, 21 Prozent trinken sie am liebsten pur, während jeweils 18 Prozent Milch zum Frühstück (für Müsli und Cornflakes) bzw. zum Kochen verwenden.

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