Oberwart
Rekordjahr trotz Corona für Oberwarter Siedlungsgenossenschaft
Die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft blickt auf Rekordjahr zurück.
OBERWART. Die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft feiert heuer ihr 70-jähriges Bestehen und Obmann Alfred Kollar kann dies mit einem Rekordergebnis begehen. "Nach einem Bauvolumen von 140 Mio. Euro im Jahr 2019 dachte ich, das ist ein Allzeithoch - vor allem auch wegen der Corona-Pandemie. Ich wurde aber eines Besseren belehrt, denn die 162 Mio. Euro für 2020 bedeutet eine gewaltige Steigerung und brachte uns an die Spitze aller Österreichischen Gemeinnützigen Bauträger", freute sich Kollar.
"Im Vorjahr haben wir u.a. 772 Wohnungen, zwei Ordinationen - u.a. in Pinkafeld - sowie die Polizeiinspektion Rechnitz übergeben. Derzeit sind wir mit 160 Baustellen in 80 Gemeinden aktiv. Im Herbst werden wir unsere 17.000ste Wohnung übergeben, derzeit betreuen wir rund 16.800", fasst er zusammen.
"Green Way" und Ortskerngestalter
Die OSG setzt dabei vor allem auf burgenländische Partner, sowie den eingeschlagenen "Green Way". "Wir werden den Weg weiter fortsetzen, auch wenn es manchmal aufwendiger ist. Uns ist auch wichtig, dass wir auf bestehende Strukturen bauen. Früher galten Wohnbaugenossenschaften als Ortsrandentwickler, die sich auf grüne Wiesen setzen. Wir sind seit Jahren nunmehr Ortskerngestalter. Das ist uns auch wichtig, damit nicht weitere freie Flächen versiegelt werden", so der OSG-Obmann.
Steigende Preise
Eine Herausforderung - auch in der Baubranche - sind steigende Preise und auch Lieferengpässe, die zu einigen Verzögerungen führen. "Wir haben beispielsweise für ein Projekt 13 Unternehmen angeschrieben, eines gab ein Angebot ab. Es gibt aber auch Unternehmen, die Angebote zurückziehen, weil sie den Preis zum Zeitpunkt der Einrichung nicht halten können. Es sind dann sogar Neuausschreibung notwendig", berichtet Kollar.
Alfred Kollar: "Wir sind nicht mit Kosten konfrontiert, die höher geworden sind, sondern explodiert sind!"
"Das spiegelt sich auch in den Mieten wieder. Wir setzen auf eine Eigenmittelabschreibung mit einer Laufzeit von 100 Jahren, damit wir die Mieten für unsere Kunden leistbar halten können. Ich rechne mit einer Stabilisierung auf einem höheren Niveau. Eine Senkung der Preise in der Branche wird es wohl nicht geben", so der OSG-Chef.
Baubranche ging es gut
"Die Baubranche ist gut durch die Pandemie gekommen. Es wurde in den letzten Monaten viel gebaut. Die Lieferengpässe und die exorbitanten Preissteigerungen stellen die Branche seit Feber 2021 aber vor eine immense Herausforderung. Dennoch wird leistbares Wohnen weiter im Fokus bleiben und deshalb ist es wichtig, zukünftig in anderen Bereichen Kosten zu reduzieren", meint Baumeister-Innungsmeister Bernhard Breser.
"Wir wollen wieder mehr auf universell einsetzbare Baustoffe zurückgreifen, die nachhaltig sind und Qualität haben. Damit wird es auch möglich wieder wirtschaftlicher zu bauen. Damit können wir der Preisspirale etwas entgegenwirken", ist Breser überzeugt.
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