Polytechnische Schule Lienz
"Berufsorientierung wird bei uns groß geschrieben"

Alexandra Haider leitet die Polytechnische Schule in Lienz.
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Alexandra Haider, Leiterin der Polytechnischen Schule Lienz, im BezirksBlätter Interview.

LIENZ. Polytechnische Schulen übernehmen einen wesentlichen Anteil an der Vorbereitung künftiger Lehrlinge. Wir haben mit Alexandra Haider, Leiterin der Polytechnischen Schule (PTS) Lienz, über den Schulalltag und aktuelle Entwicklungen gesprochen.

Wie viele Schüler besuchen heuer die Polytechnische Schule in Lienz. Und wie haben sich die Schülerzahlen in den letzten Jahren entwickelt?
Alexandra Haider: Wir haben das heurige Schuljahr mit 48 SchülerInnen gestartet. Über längere Zeit gesehen ist schon ein Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen. Waren es vor rund 20 Jahren immer vier Klassen, hat es sich in den letzten Jahren bei zwei bis drei Klassen eingependelt.

Vor Kurzem hat das neue Schuljahr begonnen. Wie läuft der Unterricht in der PTS Lienz ab?
Das Schuljahr startet bei uns mit einer vierwöchigen Orientierungsphase. In dieser Zeit lernen die SchülerInnen Betriebe und vor allem die verschiedensten Lehrberufe kennen. Auch der Unterricht beinhaltet in dieser Zeit verstärkt das Thema Berufsorientierung. Hier stehen Trainings, Projekte und Workshops rund um die Themen Bewerbung und Lernen im Fokus. Die Berufsorientierung ist aber während des ganzen Schuljahres über präsent und wird bei uns groß geschrieben.

Wie geht es danach weiter?
Die Orientierungsphase endet mit einer berufspraktischen Woche. Die Schülerinnen gehen dann zum ersten Mal schnuppern und sehen, ob der gewählte Fachbereich wirklich der richtige für sie ist.

Welche Fachbereiche gibt es an der PTS Lienz und wie viele Unterrichtsstunden sind dafür vorgesehen?
Bei uns gibt es die Fachbereiche Metall, Elektro, Holz & Bau, Tourismus, Handel & Büro und Gesundheit, Schönheit, Soziales, wobei die Bereiche auch vielfach ineinander greifen, weil das ja im Berufsleben genauso ist. Insgesamt werden 14 Wochenstunden für Fachpraxis, Fachkunde, naturwissenschaftliche Grundlagen und angewandte Informatik aufgewendet. Diese Stunden sind rein dafür da, um mit den SchülerInnen eine Berufsgrundbildung zu machen. Außerdem gibt es während des gesamten Schuljahres weitere Betriebsbesichtigungen, berufspraktische Tage und Schnupperwochen.

Welche Lehrberufe sind bei den Schülern besonders beliebt? Gab es hier eine Veränderung in den letzten Jahren?
Früher waren es bei den Mädchen die Friseurin und die Einzelhandelskauffrau. Das hat sich sehr gewandelt. In den letzten drei Jahren gab es bei uns keine Interessentin für den Friseurberuf mehr. Man kann aber feststellen, dass immer mehr Mädchen in den technischen Bereich wollen. Bei den Burschen war es immer schon der Mechaniker, der Schlosser oder der Metalltechniker. Hier merkt man aber auch, dass das Interesse am Handel und am IT-Bereich zunimmt.

Wie viel Prozent der Schüler beginnen nach dem Schulabschluss an der PTS eine Lehre?

Das ist immer unterschiedlich. Im letzten Schuljahr haben wir mit 42 SchülerInnen abgeschlossen und 39 davon hatten eine fixe Lehrstelle.

Welche Kriterien sind heutzutage wichtig, um eine Lehrstelle zu finden?

Grundsätzlich wünscht sich wohl jeder Lehrherr das, was er sich vor 20 Jahren auch schon gewünscht hat. Wichtig ist es, sich bei den berufspraktischen Tagen gut zu präsentieren. Wir in der Schule legen zudem sehr viel Wert auf Persönlichkeitsentwicklung und schauen auf Schlüsselkompetenzen wie Pünktlichkeit und Höflichkeit.

Gibt es genügend Lehrstellen im Bezirk?
Ich glaube, dass die Lage momentan gut ist. Es gibt sehr viele interessante Lehrstellen. Wir bemühen uns hier auch, den SchülerInnen die Vielfalt aufzuzeigen und sind dafür laufend mit den verschiedenen Betrieben in Kontakt.

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