Die Villgrater Bergfleisch GmbH
Ein Gemeinschaftsprojekt von der Region für die Region

Die drei Säulen des Unternehmens sind die Lohnschlachtung, der Ankauf heimischer Nutz- und Wildtiere und der Direktverkauf. | Foto: Villgrater Bergfleisch GmbH
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  • Die drei Säulen des Unternehmens sind die Lohnschlachtung, der Ankauf heimischer Nutz- und Wildtiere und der Direktverkauf.
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„A Villgrota Stickl“ – im hiesigen Sprachgebrauch ist das eine möglicherweise schelmische, aber durchaus auch gewiefte und einfallsreiche Aktion der Einheimischen.

VILLGRATEN. Nun ist dies auch der Slogan der Villgrater Bergfleisch GmbH, wo ab Freitag, 17. März 2023, der Direktverkauf echter „Villgrota Sticklan“ am neu errichteten Betriebsstandort in Außervillgraten startet.

Projektstart, Bauarbeiten und Firmenstruktur

„Mitte der 90er Jahre gab es den ersten Anlauf, 2015 den zweiten Ablauf hiesiger Landwirt:innen, einen regionalen Schlachthof im Villgratental zu errichten. Vor nunmehr zwei Jahren beschlossen zehn lokale Akteure den Startschuss für das zukunftsweisende Projekt. Unterschied diesmal war, dass man von Anfang an eine kleinere Gruppe, die schon Erfahrung mit Direktvermarktung hatte, an einen Tisch brachte und eine Organisation als GmbH mit Stammeinlage für jeden Gesellschafter beschloss. Eine Teilnahme soll somit wohlüberlegt sein und auch einen gewissen Wert haben“, weiß Andreas Schett, einer der geschäftsführenden Gesellschafter, der hauptsächlich für die baulichen Angelegenheiten verantwortlich ist. Beim Bau ist er stolz auf eine sehr herausfordernde, aber kurze Planungsphase und den Einsatz regionaler Firmen. „Lediglich bei schlachthoftypischen Ausstattungen, wie z. B. den Kühlräumen und Rohrbahnen, musste auf spezialisierte Firmen aus Deutschland ausgewichen werden.“, so Schett.
Mit ihm führt Leonhard Mair, der für die operativen Abläufe zuständig ist, die Geschäfte. Zusätzlich konnte ein erfahrener Lehrmeister der Branche, Ernst Schett aus St. Jakob, als dritter Geschäftsführer gewonnen werden. Viele der Gesellschafter arbeiten im Betrieb mit, zusätzlich ist noch eine Verwaltungskraft im Betrieb tätig. Auch die Lehrlingsausbildung zur/zum „Fleischverarbeiter:in“ ist geplant.

Regionale Tier- und Fleischverwertung

Leonhard Mair als Hauptinitiator ist von den Vorteilen für die Region überzeugt: „Die meisten Dinge gelingen besser, wenn man Kräfte zusammenführt. So ist es auch bei der Vermarktung von Fleischprodukten der Region. Wir wollen das verarbeiten und vermarkten, was in unserer Region geografisch und saisonal vorhanden ist. Auch wollen wir unseren Kund:innen hochqualitative Produkte und ein flexibles Dienstleistungsangebot zur Verfügung stellen. Dies können wir erreichen, indem wir neben den drei Hauptsäulen, erstens der Lohnschlachtung, zweitens dem Ankauf heimischer Nutz- und Wildtiere und drittens dem Direktverkauf verarbeiteter und veredelter Fleischprodukte, wie z. B. Wurstwaren, Frischfleisch, Speck, Tiefkühlware, etc., auch Lohnschlachtungen mit individueller Teilrücknahme und Verarbeitung nach Kundenwunsch anbieten.“

Viele der Gesellschafter arbeiten im Betrieb mit. Auch die Lehrlingsausbildung zur/zum „FleischverarbeiterIn“ ist geplant. | Foto: Villgrater Bergfleisch GmbH
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Die höchste Produktqualität wird auch dadurch sichergestellt, dass die Villgrater Bergfleisch GmbH das Tierwohl in den Vordergrund stellt: „Bei uns ist der Landwirt als für das Tier gewöhnte Person durch die immens kurze Eigenanlieferung bis zur nahezu letzten Stunde bei seinem Tier, was eine möglichst stressfreie Schlachtung ermöglicht“, so Mair.

Villgrater Bergfleisch trifft „Osttiroler Kuchl“

Der Nachhaltigkeits- und auch Umweltschutzgedanken des neu entstandenen Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungsbetriebes zeigt sich jedoch nicht nur auf Seite der Anlieferung. Mit Koch Ernst Muhr gelang es einen Mitgesellschafter und Kooperationspartner zu finden, der quasi nebenan, im „Haus Valgrata“, diverse Produkte veredelt oder küchenfertig endverarbeitet.

Der Villgrater-Bergfleisch-Shop

Die typisch regionalen Gerichte, wie z. B. Gulasch, Beuschel oder Mariniertes, werden unter dem Namen „DINE Villgrater Hausgemachtes“ einerseits direkt durch Muhr, andererseits gemeinsam mit den anderen Produkten, im Villgrater-Bergfleisch- Shop angeboten.

Höchste Produktqualität wird auch dadurch sichergestellt, dass die Villgrater Bergfleisch GmbH das Tierwohl in den Vordergrund stellt | Foto: Villgrater Bergfleisch GmbH
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Dieser öffnet erstmals am Freitag, 17. März 2023 von 17 – 19 Uhr seine Pforten. Freitags, wöchentlich zu diesen Zeiten, sowie samstags von 9 – 12 Uhr findet der Verkauf in Bedienung statt. Ansonsten hat der Laden auch als Selbstbedienungsladen geöffnet. Die Produktpalette soll Produkte aller heimischer Tierarten, zukünftig dann auch Beilagen sowie dazu passende Erzeugnisse bieten.

Visionen für die Zukunft

„Die Villgrater Bergfleisch GmbH strebt den Erhalt der Biozertifizierung, um auch Bioschlachtungen durchführen zu dürfen, an und will vor allem dem heimischen Lamm- und Wildfleisch einen höheren Stellenwert geben. Wir haben ausreichend Platz und möchten uns zukünftig auch im Bereich Frischfisch und Fischverarbeitung betätigen.
Absatzseitig setzen wir auch auf aktuelle Trends und werden unser vielfältiges Sortiment auch online in einem Webshop anbieten. Durch die Vor-Ort-Produktion und -Verwertung können langfristig höhere Marktpreise erzielt und direkt an die Erzeuger weitergegeben werden. Dies stärkt nicht nur nachhaltig die lokale Wirtschaft, sondern hat auch die höchste Produktqualität zur Folge“, so Mair und Schett unisono über die Zukunft der Villgrater Bergfleisch GmbH.

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