Schischaukel: So nicht!

Lehnen die Schischaukel vehement ab: Sepp Brugger, Hans Peter Stauder und Sepp Kusstatscher (v.l.)
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SILLIAN (ebn). Bei einer Wanderung der Ost- und Südtiroler Grünen mit der Initiative „Lebenswertes Sexten“ machten sich die Teilnehmer Gedanken über die Sinnhaftigkeit der Schischaukel Sillian-Sexten. Massive Eingriffe in die Natur und damit ein enormer Schaden für den Sommertourismus sind angesichts des zu erwartenden Nutzens für den Schitourismus für die Schischaukelgegner nicht zu rechtfertigen.

Sepp Kusstatscher, Vorsitzender der Südtiroler Grünen meint: „Ein solches Großprojekt zwischen Sillian und Sexten am Rande des Weltnaturerbes Dolomiten ist abzulehnen. Vor allem aus Südtiroler Sicht ist eine Intensivierung des Wintertourismus bedenklich. Die Grenzen des Wachstums sind eindeutig erreicht. Eine weitere Intensivierung des Tourismus zur Hochsaison brächte viel mehr Schäden als Nutzen.“

Laut Kusstatscher und seinem Mitstreiter Hans Peter Stauder von der „Initiative Lebenswertes Sexten“ sei man in Südtirol alles andere als begeistert über die Pläne, Sillian und Sexten miteinander zu verbinden. „Die Gastronomie auf Südtiroler Seite will den Zusammenschluss nicht. Es wird befürchtet, dass die Gäste Unterkunft und Verpflegung im preisgünstigeren Osttirol suchen und zum Schifahren die Sonnenhänge in Sexten benutzen“, so Stauder über die Situation in Südtirol.

Ausschlussgrund Naturschutz
Für Sepp Brugger von den Osttiroler Grünen ist besonders ein Punkt wichtig. Seit der Novellierung der Seilbahngrundsätze ist der Zusammenschluss von Schigebieten zwar erlaubt, die naturschutzrechtlichen Grundlagen seien aber nicht geändert worden und diese ließen einen Bau von Liftanlagen auf Tiroler Seite nicht zu. „Die Dolomiten Seilbahn GmbH selbst hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem festgehalten ist, dass aus tierökologischer Sicht ein eindeutiges Ausschlusskriterium nach dem Tiroler Seilbahn- und Schigebietsprogramm vorliegt“, erläutert Brugger. Die grünen Politiker beider Länder fordern anstatt einer Schischaukel einen Schikartenverbund für das obere Pustertal, in dem die Schilifte von Sexten, Innichen, Bruneck, Sillian, Obertilliach und Kartitsch eingebunden sind, sowie ein gut funktionierendes Schibussystem.

ÖVP-Riege hält hart dagegen
Empört über die Aussagen und Ansichten der Grünen ist die Osttiroler ÖVP. „Die Grünen machen keine Politik mehr. Sie sind konzeptlos und springen nur noch auf Projekte auf und verkehren sie ins Negative“, ärgert sich Bezirksobmann Erwin Schiffmann. Auch seine Stellvertreterin Elisabeth Greiderer stößt ins selbe Horn: „Wie sollen wir unsere Bezirksprobleme wie die hohe Arbeitslosigkeit, die schwache Kaufkraft oder die Abwanderung lösen, wenn Wirtschaftsprojekte ständig verhindert werden?“

Die Argumente der Grünen gegen die Schischaukel lässt die Osttiroler ÖVP-Spitze nicht gelten. „Die Novellierung der Seilbahngrundsätze ermöglicht einen Zusammenschluss. Es wird natürlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung geben in der schwarz auf weiß festgelegt ist, was möglich ist und was nicht. Wenn man so ein Projekt plant, geht man aber davon aus, dass es realisierbar ist. Sonst könnte man es ja gleich bleiben lassen“, so Schiffmann. Der Obmann des Osttiroler Wirtschaftsbundes, Christian Zanon, sieht vor allem Vorteile für die heimische Wirtschaft. „Das Potenzial des Projektes ist enorm, ein Anschluss an das ‚Dolomiti Superski‘ Gebiet unbezahlbar. Die Schischaukel Sillian/Sexten ist das wichtigste Wirtschaftsprojekt der kommenden Jahre“, ist sich Zanon sicher.

Der von den Grünen geforderte Kartenverbund ist laut ÖVP nur durch eine Fusion möglich. „Es gab 2002 bereits einen gemeinsamen Liftpass. Das funktionierte aber nur zwei Wochen, da in den Statuten der italienischen Liftbetreiber klar verankert ist, dass ein Kartenverbund nur möglich ist, wenn auch die Gebiete miteinander verbunden sind“, erklärt Schiffmann.

Verhinderungsverein
„Die Grünen sind nur mehr ein Verhinderungsverein, der gegen den Tourismus, gegen einen Wirtschaftsaufschwung und gegen das Schaffen und Sichern von Arbeitsplätzen ist“, wettert auch FPÖ-Politiker Gerald Hauser. Der Zusammenschluss sei laut Hauser nötig, damit ein touristischer Aufschwung eingeleitet werden könne und dadurch Arbeitsplätze entstünden. Beides sei im Bezirk Lienz absolut notwendig.

Lehnen die Schischaukel vehement ab: Sepp Brugger, Hans Peter Stauder und Sepp Kusstatscher (v.l.)
Bezirksparteiobmann Erwin Schiffmann und seine Stellvertreterin Elisabeth Greiderer gehen mit den Grünen hart ins Gericht.
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