Absage
Dolomitenlauf findet nicht statt

In letzter Minute musste der Dolomitenlauf 2022 abgesagt werden. Die BH erteilte dem Antrag des Veranstalters auf die Ausführung in Form einer offenen Spur keine Zusage. | Foto: Expa Pictures
  • In letzter Minute musste der Dolomitenlauf 2022 abgesagt werden. Die BH erteilte dem Antrag des Veranstalters auf die Ausführung in Form einer offenen Spur keine Zusage.
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OBERTILLIACH. Am Wochenende hätte der 47. Dolomitenlauf in Obertilliach stattfinden sollen. Doch nun erhielt das OK-Team einen Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Lienz, wonach auch die vorgeschlagene offene Spur für die Hobbyläufer nicht gestattet wird.

"Über 500 Teilnehmer aus über 20 Nationen sind schon seit Tagen in Osttirol, um am Dolomitenlauf teilzunehmen. Aus alle dem wird nun wohl nichts", zeigt sich Organisator Franz Theurl enttäuscht. Die Bezirkshauptmannschaft Lienz habe dem Veranstalter kurz vor 12.00 Uhr mittels Bescheid mitgeteilt, dass dem Antrag auf die Ausführung in Form einer offenen Spur keine Zusage gegeben werden könne und die Zusammenkunft im Breitensport untersagt werde. Aus diesem Grund sieht sich der Veranstalter veranlasst, das Event ersatzlos abzusagen. "Das tut mir sehr leid. Wir haben alles unternommen, um den angemeldeten TeilnehmerInnen ein Dolomitenlauf-Erlebnis zu ermöglichen. Dies auch unter Bedachtnahme der strengen Covid-Verordnungen", sagt Theurl.
Sein Unverständnis ist insofern sehr groß, weil am vergangenen Wochenende in Lech die Skisportveranstaltung „Weißer Ring“ mit 700 Teilnehmern als Breitensportveranstaltung problemlos über die Bühne ging.

Aufwand nicht gerechtfertigt

Die Ausrichtung des Dolomitenlaufes als Spitzensportveranstaltung für Kaderläufer mit FIS-Code wäre laut Sportministerium erlaubt gewesen, jedoch kann seitens des Veranstalters für 70 Teilnehmer kein organisatorischer Aufwand mit 300 Funktionären und Helfern gerechtfertigt werden.

"Nicht ganz nachvollziehbar"

Laut Theurl sei der Schaden für den Veranstalter aber auch für die Tourismuswirtschaft enorm. Der Dolomitenlauf zählt zur Vereinigung Worldloppet und am nächsten Wochenende wird in diesem Reigen der "Marcialonga" mit 4.500 Teilnehmern als Breitensportveranstaltung in Form eines Massenstarts ausgerichtet. "Es ist nicht ganz nachvollziehbar und bedauerlich, dass eine Covid-Verordnung, die von der Bundesregierung beschlossen wird, nicht für das ganze Land gleich gilt. Sondern jede einzelne Bezirkshauptmannschaft kann eigene Bewertungen und Auslegungen vornehmen. Zu dem wäre noch angemerkt, dass Osttirol momentan im Verhältnis eine niedrige Inzidenzzahl aufweist", so der TVB-Obmann.

"Keine andere Möglichkeit"

Am späten Freitag Nachmittag meldete sich Bezirkshauptfrau Olga Reisner zur Absage zur Wort: „Die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung lassen unter bestimmten Voraussetzungen Zusammenkünfte im Spitzensport zu. Der Veranstalter des Dolomitenlaufs hat in den letzten Tagen eine Auskunft beim Sportministerium eingeholt, ob der Dolomitenlauf als Zusammenkunft im Spitzensport zu werten ist. Die schriftliche Auskunft des zuständigen Sportministeriums an den Veranstalter lautete, dass der Dolomitenlauf keine Spitzensportveranstaltung, sondern vielmehr mit einem Volkslauf gleichzusetzen sei. Aufgrund dieser Auskunft des Sportministeriums hatte die BH Lienz als Behörde gar keine andere Möglichkeit, als dem Veranstalter mitzuteilen, dass nach den derzeitigen bundesgesetzlichen Vorgaben die Durchführung des Dolomitenlaufs im Sinne eines Volkslaufes rechtlich nicht möglich ist. Eine Durchführung des Dolomitenlaufes als Spitzensportveranstaltung für Kader-SportlerInnen wäre nach den rechtlichen Vorgaben des Bundes möglich.“

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