Gerüstet für die Radtouristen

l-italiener | Foto: Ebner

In der Hauptsaison befördert die ÖBB täglich gut 3600 Radfahrer von Lienz nach Innichen

Die ÖBB rüstet sich auf den Ansturm der Italienischen Radtouristen. Ende Mai soll die Umfahrung der Leisacher Hangrutschung fertiggestellt sein.

BEZIRK (ebn). Nirgendwo hat sich der Radtourismus so entwickelt wie in Osttirol. Für Lienz und die Gemeinden entlang des Drautalradweges sind die Italienischen Gäste in den Sommermonaten nicht mehr wegzudenken.

Auch die ÖBB hat das Potenzial der Radtouristen schon lange erkannt und rüstet sich nun für eine weitere Saison. 1996 wurde der Radverkehr mit der Bahn in Osttirol ins Leben gerufen. Damals nützten rund 13.000 Fahrgäste das Angebot. Im Jahr 2009 fuhren gut 115.000 Touristen mit der ÖBB von Lienz Richtung Südtirol. Das sind ca. 3.600 pro Tag.

Erweitertes Angebot
Um diesen Ansturm bewältigen zu können, erweitert die Bahn ihr Angebot auch heuer wieder. „Bereits ab 22. Mai führen wir an den Wochenenden zusätzliche Fahrradzüge ein“, erklärt Regionalmanager Alexander Jug von der ÖBB-Personalverkehr AG. „Schrittweise wird das Angebot bis in die Hauptsaison noch weiter erhöht, bis am 12. September die Fahrradsaison endet. Auch heuer werden wieder die bewährten Doppelstockwagen eingesetzt, wobei erstmalig zwei komplette Garnituren eingesetzt werden.“

Die Einführung des stündlichen Osttirol Taktes vor eineinhalb Jahren brachte sowohl für die Bewohner entlang der Bahnstrecke, als auch für die Gäste viele Verbesserungen. Schienenersatzverkehr soll es laut Jug heuer keinen mehr geben. „Mit den neuen Fahrplänen und den Doppelstockgarnituren können wir den Ansturm bewältigen“ so der Regionalmanager.

Die Hangrutschung in Leisach hätte beinahe einen Strich durch die Rechnung von Bahn und Touristikern gemacht. Sie verlegte den Radweg auf einer Länge von rund 300 Meter zehn Meter hoch mit Geröll. Landeshauptmannstellvertreter Anton Steixner machte vergangene Woche einen Lokalaugenschein in Leisach. „Der Drauradweg ist ein besonders wichtiger Pfeiler des Sommertourismus in Osttirol. Deshalb bekenne ich mich klar dazu, finanzielle Mittel bereitzustellen, damit der Drauradweg gegen Ende Mai wiedereröffnet werden kann“ erklärte Steixner.

Für die Umfahrung des betroffenen Abschnitts sind 260.000 Euro notwendig. Die Lösung für den verschütteten Radweg sieht an der betroffenen Stelle zu Beginn und Ende jeweils die Errichtung einer Brücke vor, über die der Radweg dann auf eine Länge von 350 Metern auf der Bundesstraße geführt wird. Diese wurde in diesem Abschnitt um 1,2 Meter verbreitert, um den Verkehr nicht einzuschränken. Damit der zwei Meter breite Notweg auch sicher und gefahrlos zu befahren ist, wird er in der gesamten Länge mit Betonleitwänden von der Bundesstraße abgetrennt und geschützt. „Es ist zwar eine provisorische Lösung, aber wir bauten die Brückensockel sehr massiv, denn diese Umfahrung wird für die nächsten zwei Jahre so bestehen bleiben,“ erklärt der Leiter des Osttiroler Baubezirksamtes Harald Haider.

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