Machbarkeitsstudie für Seilbahn
Gondeln für Ottakring
Eine Machbarkeitsstudie zu einer Seilbahn über das Otto-Wagner-Areal soll bis 2022 erstellt werden.
OTTAKRING/PENZING. Bereits 2017 hatte Neos die Idee, nun steht sie im Koalitionspapier der neuen Wiener Stadtregierung: eine Seilbahn von Hütteldorf über das Steinhof-Areal nach Ottakring.
"Als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr könnte eine neue Stadtseilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring das Otto-Wagner-Areal und die künftige Central European University (CEU) an U-Bahn und S-Bahn anbinden", so steht es im druckfrischen Koalitionspakt von SPÖ und Neos in Bezug auf die Pläne der Wiener Stadtregierung für das Penzinger Otto-Wagner-Areal und das umliegende Gebiet zwischen Hütteldorf und Ottakring.
Idee aus 2017
Bereits 2017 hat Neos die Idee ins Spiel gebracht. In der schlechten Erreichbarkeit des Areals, das nun durch die Ansiedlung der Central European University zu einem internationalen Universitätsstandort wird, sah Neos schon damals einen Mangel. Immerhin würden Studenten, Touristen und auch einzelne Bewohner das Areal rasch und einfach erreichen wollen. "Meiner Meinung nach muss zuerst ein Verkehrskonzept da sein, um Interessenten anzulocken", so Wolfgang Gerold, Penzings Neos-Chef, damals.
Seilbahn: Prüfung bis 2022
Bis 2022 wird das Projekt nun geprüft. Eine Machbarkeitsstudie wird erstellt. Außerdem sollen weitere Seilbahnstandorte geprüft werden, etwa entlang der Süd-Ost-Tangente (Hauptbahnhof, Arsenal, Busterminal). Eine Seilbahn im Natur- oder Landschaftsschutzgebiet, zum Beispiel am Kahlenberg, schließen Neos und SPÖ im Koalitionspapier aus. Die angedachte Route von Hütteldorf nach Ottakring mit rund 4,6 Kilometern würde mit einer sogenannten "Einseil-umlaufbahn" rund 55 bis 70 Millionen Euro kosten.
Skeptisch zeigt sich Verkehrsplaner Günter Emberger von der Technischen Universität Wien bezüglich der Steinhof-Seilbahn. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Anrainer sehr glücklich darüber sein werden, wenn durch dicht bebautes Gebiet und auf einem denkmalgeschützten Areal eine Seilbahn gebaut wird.
Stimmen aus Ottakring
Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) will der Seilbahnidee eine Chance geben: "Es ist ein spannendes Projekt. In den nächsten zwei Jahren wird geprüft, ob es machbar ist."
Jörg Konrad von Neos sieht – wenig überraschend – eine "innovative Idee": "Es ist ungewöhnlich für Wien, weil es noch nicht etabliert ist. Aber es zeigt sich als kostengünstiges Transportmittel, das große Kapazitäten hat. Wir sollten das ernsthaft prüfen. Das Otto-Wagner-Areal wird weiterentwickelt und wir wollen dort einen lebendigen Stadtteil etablieren. Dazu braucht es etwas anderes als den 48A."
Stefan Trittner von der ÖVP sieht die Idee einer Seilbahn als "reines Ablenkungsmanöver, das davon ablenken soll, dass über Themen wie die Gallitzinstraße, Bürgerbeteiligung, das Stauchaos am Johann-Nepomuk-Berger-Platz, den Weltkulturerbestatus für das Otto-Wagner-Areal sowie den Schutz der Grünflächen und historischen Gebäude wie der Villa Aurora in diesem Regierungsprogramm kein Wort zu finden ist".
Die Grünen mit Barbara Obermaier "sehen keinen Sinn in einer Seilbahn, welche die Strecke von Hütteldorf nach Ottakring in 17 Minuten zurücklegt, wenn die S-Bahn das jetzt schon in acht Minuten schafft".
Die FPÖ ist der Meinung, "dass es aktuell wichtigere Projekte gäbe".
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