JugendRundschau
Gruppentherapie im Jugendzentrum St. Georgen/Gusen
Zwei Psychotherapeutinnen bieten Gruppentherapie im Jugendzentrum St. Georgen/Gusen an. Ihr Beweggrund: Jugendliche leiden unter den Einschränkungen im Alltag durch Corona.
ST. GEORGEN/GUSEN. "In der psychotherapeutischen Praxis stellen wir aktuell eine starke Zunahme von Angstproblematiken, Depressionen und Antriebslosigkeit bei Jugendlichen fest. Wir merken, dass viele junge Menschen im Moment ein unterstützendes Angebot brauchen", berichten Evelyn Klapf und Nina Panholzer. Die Psychotherapeutinnen – momentan in Ausbildung unter Supervision – schaffen deshalb für Jugendliche einen geschützten Rahmen, in dem sie über ihre Ängste und Sorgen sprechen können.
"Gruppentherapie bietet Vorteile und Möglichkeiten: Die Erfahrung machen zu können, nicht alleine zu sein mit seinen Problemen, kann sich schon sehr entlastend auswirken. Indem die Jugendlichen voneinander lernen, sich zuhören und wertschätzen, kommen sie in Beziehung zueinander. In dieser Atmosphäre fällt es leichter, Vertrauen zu fassen und über schwierige Themen zu sprechen."
Evelyn Klapf
Die Rückmeldungen aus der Gruppe können eine stärkende Erfahrung für junge Menschen sein und zu neuen Sichtweisen verhelfen.
Auswirkungen der Krise auf Jugendliche
Die momentane globale Krise habe insbesondere für junge Menschen emotionale und soziale Auswirkungen, deren Folgen heute schwer abschätzbar seien. "Mit der Schließung der Schulen, stark eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten sowie dem Fehlen von neutralen Räumen für persönliche Treffen wird für Jugendliche und junge Erwachsene eine Situation geschaffen, in der zentrale Teile des Alltag wegbrechen." Wichtige Erfahrungen können nicht gemacht werden. Dazu kommt, dass sich das Leben in sehr kurzer Zeit sehr stark verändert hat. "Es ist nachvollziehbar, dass die Jugendlichen darauf reagieren und dass sich das auswirkt", sagen die Psychotherapeutinnen.
Fähigkeiten bei Jugendlichen aktivieren
Im therapeutischen Prozess versuchen Klapf und Panholzer, Fähigkeiten und Ressourcen bei den Jugendlichen zu aktivieren. "Wenn es gelingt, darauf wieder zugreifen zu können, ist meistens ein erster wichtiger Schritt gemacht." Auch dabei leistet die Gruppe selbst einen wichtigen Beitrag. Alle Teilnehmer haben andere Erfahrungen, die sie der Gruppe zur Verfügung stellen können.
"Unser Angebot richtet sich an alle zwischen 16 und 21 Jahren, die sich den momentanen Herausforderungen teilweise nicht mehr gewachsen fühlen, sich zunehmend zurückziehen, von Ängsten und Sorgen geplagt werden und nicht recht wissen, wie sie da wieder rausfinden können. Alle, die ihre Erfahrungen mit anderen, denen es ähnlich geht, teilen möchten und von ihnen lernen möchten, sind herzlich willkommen!"
Termine und Anmeldung
Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren. Die Treffen finden sechsmal montags von 18 bis 19.40 Uhr in einer fixen Gruppe mit maximal acht Teilnehmern statt.
Start: 10. Mai.
Ort: Jugendzentrum, Gusentalstraße 21, St. Georgen an der Gusen
Kosten: 190 Euro. Für Teilnehmer mit Wohnsitz in St. Georgen und einem Einkommen unter 1.200 Euro gibt es eine Förderung von 100 Prozent der Kosten durch die Marktgemeinde. Bei einem Einkommen unter 1.500 Euro gibt es eine Förderung von 100 Euro.
Anmeldung unter praxis@evelyn-klapf.at oder 0677/6412 0099.
Mehr unter www.evelyn-klapf.at
sowie unter www.nina-panholzer.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.