Schule, Pielachtal
So funktioniert der 'neue' Schulbesuch
Wie fühlte sich der Neustart in den Schulen aus Sicht der Pädagogen an im Pielachtal?
PIELACHTAL (ms). Endlich wieder Schule. Ein Stück Alltag ist zu uns damit zurückgekehrt. Die Kinder freuen sich ihre Freunde sehen zu können. Noch ist alles etwas anders als gewohnt.
Die "neue" Schule
In den von uns befragten Pielachtaler Schulen wird in zwei Gruppen gearbeitet. Gruppe A und Gruppe B wechseln sich täglich ab. Ein sogenannter "Hausübungstag" folgt dem Schultag und umgekehrt. Bis auf wenige Ausnahmen sind fast alle Kinder in die Schulen zurückgekehrt. "Lediglich Schüler mit Vorerkrankungen bleiben dem Unterricht noch fern. Bei uns fehlen drei Kinder," berichtet die Direktorin der Volksschule Markersdorf, Ingrid Rosenberger. "Von den Schülern werden alle Maßnahmen positiv mitgetragen, es handelt sich um eine völlige Umstellung," bestätigte der Direktor der Musik Mittelschule Ober-Grafendorf, Peter Kärcher. "Die 'neue Normalität' stellt uns alle vor Herausforderungen. Die Maskenpflicht erweist sich in der Praxis als sehr problematisch. Einige Lehrer sind stimmlich schon sehr angeschlagen, man muss sie Stimme schon sehr erheben, um von den Schülern gehört zu werden," beklagt der Direktor. "Da wir eine Musikschule sind, darf der Musikunterricht in Zweiergruppen durchgeführt werden. Nicht gut finde ich, dass kein Turnunterricht stattfinden darf. Den Kindern fehlt der Ausgleich und die Bewegung," bemängelt Kärcher. "Ein großes Lob möchte ich den Eltern aussprechen, die zu Hause gute Arbeit geleistet haben mit dem Lehrstoff und auch der Firma STYX möchte ich danke sagen. Sie haben uns ein hochwertiges Desinfektionsmittel gespendet," lobt der Pädagoge.
Babyelefanten und Co
Auch die Direktorin der Volksschule Ober-Grafendorf, Anna Fuchs, kann Positives berichten: "Es hat sich sehr viel verändert für unsere Kinder, aber sie kamen sehr gut vorbereitet und zeigen sich äußerst diszipliniert. Der Abstand wird sehr gut eingehalten. Dafür haben wir sogar einen eigenen Babyelefanten in Lebensgröße gebastelt, an dem sie beim Vorbeigehen immer abmessen können ob der Abstand passt. Bei den Masken können wir bei uns an der Schule sogar einen Modetrend beobachten." In der Schule wurden überall Markierungen angebracht, an denen sich die Kinder orientieren können. Beim Eintritt in die Schule gibt es eine betreute Desinfektionsstation, die Pausen sind gestaffelt worden und finden, wenn es das Wetter zulässt, im Freien statt. Weiter erzählt sie, dass den Lehrern positiv auffällt, dass durch die kleinen Gruppen viel mehr Stoff vermittelt werden kann. Jedes Kind genieße den eigenen Tisch und tratschen fällt damit auch weg. "Es ist auffällig ruhig geworden und die Schüler arbeiten konzentrierter," freut sich die Pädagogin.
Die Direktorin der Volksschule Markersdorf, Ingrid Rosenberger, meinte gegenüber den Bezirksblättern: "Es ist eine neue Art des Miteinanders. Die Atmosphäre ist sehr gedämpft und viel ruhiger. Die Kinder halten sich an die Regeln und wir haben Glück so einen großen Schulgarten zu haben." Sie erzählt, dass die Kinder im Freien selber immer wieder auf die Abstandsregel vergessen. "Deswegen müssen auch im Garten die Masken getragen werden, damit nichts passiert", so die Direktorin. "Das sitzenbleiben fällt vor allem den jüngeren Schülern noch schwer, es sind aber alle sehr bemüht. Auch in den Sonderschulklassen funktioniert das überraschend gut. Zu Hause wurde sehr brav mit den Kindern gearbeitet", freut sie sich.
Zur Sache
Wie geht es Ihrem Kind in der "neuen" Schule? Senden Sie uns Ihre Erfahrung/ Meinung zu dem Thema an pielachtal.red@bezirksblaetter.at.
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