Waldkindergarten Prinzersdorf
Tempo 100 erlaubt, dass soll sich ändern
Tempowahnsinn vor dem Kindergarteneingang, SPÖ übt Kritik an der Umsetzung des Pilotprojekts. Gemeinde und Bezirkshauptmannschaft arbeitet schon aktiv an einer Lösung.
PRINZERSDORF. "Aufgrund des Interesses an einem Waldkindergarten, wurde in enger Kooperation mit dem Land NÖ ein Pilotprojekt aufgestellt. Genutzt wird der ehemalige Ziegelofen, welcher ein ideales Naturgebiet dafür bietet", erklärt der Bürgermeister, Rudi Schütz (ÖVP).
Umsetzung mangelhaft
„Wir freuen uns, dass es eine neue Wahlmöglichkeit für Eltern im Bereich der Kinderbetreuung im Ort gibt“, so SPÖ Prinzersdorf-Vorsitzender Martin Fuchsbauer, "allerdings sind wir schockiert über die Versäumnisse im Vorfeld der Umsetzung.“ Einer der Punkte, der Fuchsbauer sauer aufstößt, ist das fehlende Tempolimit direkt vor dem Kindergarteneingang.
"Es handelt sich bei der Naturkindergruppe um ein zusätzliches Angebot, bei dem die Eltern frei wählen können, welche Variante für ihre Kinder und sie das Beste ist."
erklärt der Bürgermeister Rudi Schütz.
Gefährliche Situation
„Hier können Sie mit 100 Kilometern pro Stunde vorbeizischen, während Eltern ihre Kleinkinder in den Kindergarten bringen. Der Bürgermeister hätte zum Schutz der Kinder vorausschauender agieren und mit den zuständigen Behörden beim Land rechtzeitig Kontakt bezüglich eines Tempolimits aufnehmen müssen“, erklärt Fuchsbauer kopfschüttelnd.
Gemeinde schon dran
Alles schon am Laufen. Bezüglich Verkehrssituation im Bereich der Ausstiegsstelle am Ortsende gibt es Kontakt zur Bezirkshauptmannschaft. "Eine Geschwindigkeitsbeschränkung ist vorgesehen. Den ganzen Oktober wurde das Fahrverhalten mittels Geschwindigkeitsmessung erhoben, die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit betrug 36 Kilometer pro Stunde", so Schütz. Fuchsbauer sieht die Messergebnisse verfälscht, da zurzeit die Rübenernte stattfindet und jedes zweite Fahrzeug ein Traktor ist, mit sehr geringer Geschwindigkeit.
An einer Lösung wird gearbeitet
Der Bezirkshauptmann Josef Kronister dazu: "Es gibt mehrere Überlegungen zur Verbesserung der Situation und wir werden uns das gemeinsam mit der Gemeinde anschauen."
Das war noch nicht alles
Derzeit gibt es bei Extremwitterungen keinen adäquaten Unterschlupf vor Ort für die Kinder. So wurde für die neue Gruppe zwar ein sogenannter „Zirkuswagen“ gekauft, auf die Anlieferung wartet die Gemeinde allerdings immer noch. „Durch diesen weiteren Planungsfehler der ÖVP, können die Kinder derzeit nur ins Gemeindeamt ausweichen und hier neben dem Amtsvollbetrieb ihre Zeit spielend verbringen", erklärt Fuchsbauer. Er ärgert sich über den holprigen, gefährlichen Start, steht aber hinter dem Projekt. Der Bürgermeister ist zuversichtlich: "Am Gelände wird es zusätzlich zum Tipi einen toll eingerichteten, beheizbaren Kindergartenwagen geben. Mobil deshalb, da im Wald die Errichtung eines Gebäudes nicht möglich ist", erzählt er.
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