Bombus argillaceus - sie hat sich etabliert im Saalfeldner Becken

Ein Drohn der Bombus argillaceus "am Weg" in den Blütenkelch eines Drüsigen Springkrautes (Impatiens glandulifera).
  • Ein Drohn der Bombus argillaceus "am Weg" in den Blütenkelch eines Drüsigen Springkrautes (Impatiens glandulifera).
  • hochgeladen von Guntram Hufler

Wenn man in der zweiten Sommerhälfte (Ende Juli - Anfang August) Drohnen (Männchen) von Hummeln beobachten kann ist es sicher, dass es im Frühjahr die Königin dieser Art geschafft hatte, ein Nest zu errichten, eine Nachkommenschaft aufzuziehen die dann auch weiter das Nest mit Nahrung versorgten und schlussendlich auch noch junge Königinnen und vor allem auch Drohnen hervorgegangen sind.
Die Aufgabe der Drohnen ist eigentlich "nur", die Jungköniginnen zu begatten. Danach können sie machen was sie wollen. Sie kehren oftmals auch gar nicht mehr in ihre Nester zurück.

Seit einigen Jahren beobachte ich im besonderen Bombus argillaceus, die Tonerdehummel. Eher eine Art, die südlich der Alpen vorkam, die aber ihre Verbreitung nordwärts antrat.
Als ich im Jahr 2014 meine erste Argillaceus-Königin im Saalfeldner Becken fand konnte festgestellt werden, dass dies Art an der vorläufig nördlichen Verbreitungsgrenze angekommen war.

Seither suchte ich weiter und fand einige Plätze, an welchen Königinnen anzutreffen waren. Ich entdeckte aber kaum Arbeiterinnen, geschweige Drohnen. Nachdem ich aber Jahr für Jahr immer wieder Königinnen beobachtete, musste also der Entwicklungskreislauf funktionieren. Die Suche musste nur intensiviert werden!

Beim Gruberbauern in Saalfelden-Haid - Karin und Ernst Mosshammer - finden Insekten aller Art ideale Voraussetzungen. Die Mosshammers haben sich nicht der industriellen Landwirtschaft verschrieben sondern haben erkannt, dass es ohne Artenvielfalt auf unserer Erde nicht funktioniert. Das sind Zahnräder die ineinander greifen und das Ausrotten einer Art hat auch das Sterben einer anderen Art zur Folge.
Gerade die Blütenbestäuber (Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge) haben es immer schwerer, das ganze Jahr über ausreichend Blütenpflanzen zu finden und damit auch ihren Fortbestand zu sichern.
Es ist nicht erforderlich, ALLE Wiesen fünf mal im Jahr zu mähen und danach gleich ganze Gülleseen auszugießen. Wenn jeder Landwirt nur eine kleine Fläche seiner Wiesen natürlich beließe, könnten sich auch unsere Kinder und Enkelkinder weiter an der Pracht und Vielfalt der Insektenwelt erfreuen. Die Mosshammers in Saalfelden machen es vor!

So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich heuer bereits mehrfach in diesen natürlichen Habitaten Königinnen, Arbeiterinnen und jetzt auch Männchen dieser großartigen Hummelart Bombus argillaceus beobachten konnte.
Man mag das aus Indien eingeschleppte Drüsige Springkraut verteufeln (tue ich auch), aber für die Hummeln ist es so etwas wie ein letzter Rettungsanker wenn es schon auf diesen blütenleeren, rein grünen Wiesen nichts mehr zu finden gibt. Dieses Springkraut bietet enorm viel Nektar. Zum Glück sind die meisten Hummeln nicht wählerisch und finden zu diesen großen, becherförmigen Nahrungsspendern.
Das Rettungsmodell unserer Vielfalt kann das aber auch nicht sein!

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