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Wespen – warum sind sie gerade im Spätsommer so lästig?

Alle Jahre wieder!
Zum Spätsommer hin fallen uns diese vielen, sehr lästigen und aufdringlichen Wespen auf. Diesbezüglich sind wir offensichtlich etwas vergesslich denn: es war auch alle Jahre vorher so. Und das hängt mit dem Lebens- und Nestzyklus dieser Insekten zusammen.

Im Unterschied zu den Honigbienen, die sich Nester für bis zu 20000 Individuen anlegen, darin Vorräte ansammeln um so über den Winter zu kommen, überleben bei den Wespen (aber auch Wildbienen und Hummeln) immer nur Königinnen, welche sodann im Frühjahr neue Nester gründen müssen.
Vielerorts kann man den Beginn von Wespennestern beobachten. Kleine Wabenkugeln hängen in geschützten Bereichen oft von der Decke. Das ist das Werk der Königin! Einige wenige Waben sind angelegt und je ein Ei wurde hineingelegt. Die Königin fliegt aus und schafft Nahrung für die sich entwickelnden Maden heran bis es zur Verpuppung kommt und danach eine fertige, junge Wespen-Arbeiterin schlüpft.
Verfügt das Nest erst einmal über Arbeiterinnen, werden diese den weiteren Ausbau der Waben vorantreiben und auch die Nahrung heranschaffen. Die Königin ist dann nur mehr für die Produktion der Eier zuständig.
Die Königinnen können über spezielle Stoffe im Körper regulieren, welche Geschlechter aus den Eiern schlüpfen sollen. Am Anfang also nur weibliche Tiere – Arbeiterinnen.

Bis zu 5000 Wespen pro Nest
Die bei uns am häufigsten vorkommenden, lästigen Wespenarten sind die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Deren Nester können dann schon einmal aus etwa 5000 Individuen bestehen!
Aber nicht alle fliegen aus. Nur ein Teil davon ist für die Versorgung zuständig. Viele Individuen müssen neue Waben bauen, die Eier betten, die Maden versorgen, etc.

Jungköniginnen und Männchen
Im Sommer stellen dann die Königinnen die „Produktion“ von Arbeiterinnen ein. Dafür schlüpfen nun neue Jungköniginnen und gleich danach auch Männchen (Drohnen). Die Männchen kommen gleich zur Sache und begatten die Jungköniginnen und haben dann auch schon ihre Aufgabe erledigt. Sie suchen sich meist nektarreiche Gegenden aber auch Plätze, an welchen es Zucker zu naschen gibt. Sie leben noch einige Wochen und sterben dann. Da sie keinen Stachel haben, sind diese Wespen also auch ungefährlich.
Auch die Jungköniginnen versuchen noch, sich Reserven für die Überwinterung anzufressen. Es sind die meist sehr auffällig großen, gelbschwarzen Insekten.
Die Altkönigin hat im Nest die Eierproduktion eingestellt. Sie ist ohnehin erschöpft und stirbt alsbald. Man bekommt sie selten zu Gesicht.

Das Nest ist leer - alles fliegt
Da bleiben also noch diese vielen, vielen Arbeiterinnen, die jetzt auch keine Arbeit mehr für die Gemeinschaft zu verrichten haben. Sie schwärmen aus und belagern alles, was nur irgendwie nach Nahrungsquelle verdächtig ist. Sie sind Kulturfolger und scheuen die Nähe der Menschen nicht. Sie sitzen auf jedem Teller, benagen Knochen, welche beim Grillen übrigblieben und stürzen sich auf jedes Getränk (Zucker).
Sie sind gut genährt und haben noch etliche Wochen zu leben. Es sind „nervöse“ Tiere die auch gleich einmal zur „Verteidigung“ übergehen. Herumfuchteln macht das Problem also nur größer. Sie sind dann auch stechbereiter!
Erst wenn wirklich kühle Nächte kommen und das Nahrungsangebot geringer wird, werden sie sterben.

Einzelne Königinnen sichern den Fortbestand
So bleiben also nur mehr die Jungköniginnen übrig, die sich für den Winter einen geschützten Platz suchen um dann im nächsten Frühjahr ein neues Nest zu gründen und den Zyklus so wieder in Gang setzen.

Während der Nestpflege erleben wir diese vielen Arbeiterinnen eher nur nebenbei. Sie sind "Jäger" und ernähren sich auch von anderen Insekten. Erst wenn dieses Angebot geringer wird, werden sie für uns Menschen aufdringlicher.

Jetzt auch viele Hornissen-Königinnen
Hornissen gehören auch zur Familie der Wespen, sind aber deutlich friedlicher. Sie suchen auch nicht so aufdringlich die Menschennähe. Hornissen sind natürliche Feinde der "Gelb-Schwarzen". Ich konnte schon oft beobachten, wie solche gefangen wurden.
Wo eine Hornisse fliegt wird man seltener eine Wespe erspähen!
Aber auch Hornissen können stechen. Durch den langen Stachel dringt das Gift tiefer ins Fleisch ein und wirkt dadurch schmerzhafter.

Nicht fuchteln!
Wer fuchtelt kommt eher in Gefahr, gestochen zu werden. Die Wespen sind "furchtlos" und von ihrer Angriffsstärke überzeugt.

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