K.o.-Tropfen
Die unsichtbare Gefahr auf Partys

Feiern ohne Vorfälle: Oft ist Vorsicht geboten. | Foto: Xantus
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  • Feiern ohne Vorfälle: Oft ist Vorsicht geboten.
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  • hochgeladen von Johanna Grießer

Ausgehen, trinken, tanzen und Spaß haben – Feiern ist etwas Schönes, wenn man dabei gut auf sich aufpasst.

PINZGAU. Wer auf einer Party ein Getränk spendiert bekommt, nimmt dieses meist gerne an. Doch das kann unter Umständen gefährlich sein: K.-o.-Tropfen sind farb- und geruchslos, in einem Getränk schmeckt man sie quasi nicht – und richtig dosiert betäuben sie. Die, laut Polizei meist männlichen, Täter machen damit ihre Opfer wehrlos, um sie danach beispielsweise sexuell missbrauchen zu können.

Kaum nachweisbar

Zudem sind sie nur sehr zeitnah und schwer nachweisbar. „Voriges Jahr reagierte ein Mädel so geistesgegenwärtig und nahm das Glas ihrer Freundin mit, als diese plötzlich wie benommen war. Daraus konnte man eine Probe entnehmen und K.-o.-Tropfen feststellen. Das war jedoch der einzige nachweisbare Fall 2018“, erklärt Polizistin Marion Herzog. „Zusätzlich kam es zu mehreren Verdachtsfällen.“

Betroffene wirken auf Außenstehend oft hochgradig besoffen, obwohl sie eigentlich Opfer einer schweren Straftat sind.

– Johannes Schindlegger

Gefahr schnell vergessen

„Wenn ich mit Jugendlichen darüber spreche, hat fast jedes Mädel eine Geschichte parat“, erklärt Johannes Schindlegger, Experte der Jugendorganisation „akzente Pinzgau“. Mit Armbändern kann man nun testen, ob in ein Getränk K.-o.-Tropfen gemischt wurden. „Den meisten Frauen ist klar, dass sie auf ihr Getränk aufpassen müssen. Wenn es nett und lustig ist, vergisst man aber schnell, dass etwas passieren kann. Für so etwas sind diese Bänder super; sie erinnern einen daran, vorsichtig zu sein.“

Perfekte Opfer sind alleine

Auch Marion Herzog von der Polizeiinspektion Zell am See mahnt zur Vorsicht: „Die meisten Täter wählen ihre Opfer gut aus, beobachten sie lang und warten geduldig auf den richtigen Zeitpunkt.“ Genau deshalb sollte man sein Getränk stets im Auge behalten. Umso wichtiger sei es jedoch, niemanden alleine zu lassen, denn: „Ist man alleine, wird man schnell zum ‚perfekten‘ Opfer.“

Gemeinsam unterwegs sein

„Auch wer stark angetrunken ist oder unter Drogen steht, ist leichter angreifbar und manipulierbar“, erklärt Marion Herzog. „Jugendliche neigen von Natur aus dazu, verschiedenes auszuprobieren – das gehört irgendwie zum Erwachsenwerden dazu. Das war vor dreißig Jahren auch nicht anders, obwohl es heutzutage vielleicht exzessiver betrieben wird.“ Umso wichtiger sei es jedoch, aufmerksam zu sein. Johannes Schindlegger: „Am sichersten ist es immer noch, wenn man gemeinsam unterwegs ist, gut aufeinander schaut und aufpasst.“

Wer gut auf sich selbst aufpasst und unter Freunden bleibt, wird schwerer zum Opfer.

– Polizistin Marion Herzog

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Vorträge über Sicherheit an öffentlichen Orten

Die Kriminalprävention bietet kostenlose Vorträge über „Sicherheit an öffentlichen Orten" an. Dabei geht es darum, die Teilnehmer hinsichtlich des Themas zu sensibilisieren. Sie werden darin geschult, wie man mit dem eigenen Verhalten Straftaten gegebenenfalls verhindern kann und wie man sich in Notsituationen verhalten kann, um das eigene Leben zu schützen. Auch der Umgang mit Alkohol und Drogen sind Teil des Vortrages. Interessierte können sich bei Revierinspektorin Marion Herzog auf der Polizeiinspektion Zell am See unter der Telefonnummer 059133-5170 oder per Mail an marion.herzog@polizei.gv.at melden.

Feiern ohne Vorfälle: Oft ist Vorsicht geboten. | Foto: Xantus
Zu den bekanntesten K.-o.-Tropfen gehört Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB). Auch das „K.-o.-Tropfen-Schutz-Armband" reagiert auf diese Säure. Ist GHB in einem Getränk enthalten, verfärbt sich das Testfeld am Band blau. Es ist in dm-Filialen für 5,95 Euro (zwei Stück) erhältlich. | Foto: Xantus
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