Maishofen
Erste Rinderversteigerung als wichtiges Signal für die Landwirtschaft

Die Drittkalbskuh und eine leistungsbereite Jungkuh vom Betrieb Franz Streitberger, Polten aus Maishofen erzielten – gemeinsam mit einer dritten Kuh – den Bestpreis bei den Pinzgauerkühen. | Foto: Rinderzuchtverband Salzburg
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  • Die Drittkalbskuh und eine leistungsbereite Jungkuh vom Betrieb Franz Streitberger, Polten aus Maishofen erzielten – gemeinsam mit einer dritten Kuh – den Bestpreis bei den Pinzgauerkühen.
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Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus trafen auch die Landwirte im Pinzgau bisher hart. Vergangene Woche konnte die erste Zuchtrinder-Versteigerung in Maishofen durchgeführt werden – allerdings in sehr kleinem Rahmen und unter strengen Vorschriften. 

MAISHOFEN. Nachdem aufgrund der Corona-Verordnungen Versteigerungstermine abgesagt oder verschoben werden mussten, fand heute wieder die erste Zuchtrinder-Versteigerung in Maishofen, in kleinerem Rahmen und mit strengen Verhaltensregeln, statt. Während vor der Corona-Krise zwölf Mal im Jahr jeweils rund 300 Tiere aufgetrieben wurden, waren es bei der ersten Versteigerung danach nur rund 160 Stück Großrinder der Rassen Fleckvieh, Holstein-Friesian und Pinzgauer in der Versteigerungshalle zu finden. Die Kälberversteigerung wurde abgesagt.

Auch Landesrat Josef Schwaiger war vor Ort, um sich persönlich über die Situation in der Rinderzucht zu informieren. "Es wurden nur halb so viele Milchkühe und Stiere aufgetrieben als sonst. Trotzdem ist es ein wichtiger Schritt und ein Signal für die Bauern, die in letzter Zeit unter einem starken Preisverfall bei Zuchtrindern leiden“, informiert er. 

Nur Käufer in der Versteigerungshalle

"Die Sicherheitsmaßnahmen mit verpflichtender Schutzmaske und der Einhaltung der Mindestabstände wurde von den Auftreibern und Käufern sehr diszipliniert eingehalten", informiert Thomas Edenhauser, Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes Salzburg. Außerdem hatten nur die Käufer Zutritt zur Versteigerungshalle, was laut Edenhauser ein "ungewohntes Bild" ergab. Zudem war der Andrang von bäuerlichen Käufern etwas geringer als sonst – "Das hatte sicherlich auch mit dem schönen Erntewetter zu tun", ist Thomas Edenhauser überzeugt.

Preise brachen stark ein

Da aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im März keine Versteigerungen stattfinden konnten, brachen die Preise für Zuchtrinder sehr stark ein. „Die Landwirte konnten ihre Tiere nur direkt ab Hof verkaufen und erzielten bei weitem nicht die Erlöse, wie sie zuletzt üblich waren. Der Markt ist eingebrochen und muss sich wieder langsam erholen“, erläutert Landesrat Josef Schwaiger. “Für die versteigerten Tiere konnten in Anbetracht der, durch das Corona-Virus beeinflussten, aktuellen Situation durchaus faire Preise erzielt werden“, ergänzt Klaus Vitzthum, Obmann der Bezirksbauernkammer Zell am See.

Thomas Edenhauser vom Rinderzuchtverband Salzburg erläutert im Detail: " Die Nachfrage nach den Zuchtstieren war verhalten, die Fleckviehstiere wechselten alle den Besitzer, die angebotenen Pinzgauerstiere wurde zum gebotenen Preis nicht abgegeben. Bei den weiblichen Tieren war die Nachfrage nach Bio-Milchkühen gut, bei den konventionellen Tieren war die Preisbildung schleppend. Vor allem für Spitzentiere mussten deutliche Preisrückgänge hingenommen werden." 

Bestpreise der Versteigerung

Den Spitzenpreis bei den Fleckvieh Zuchtstieren erzielten zwei Stiere gleichzeitig. Ein genetisch hornloser Zazu-Sohn aus einer Mahango Pp-Tochter vom Betrieb Elisabeth u. Johann Fersterer, Egger aus Maria Alm wurde von Johanna Klabacher aus Bad Vigaun ersteigert. Ein aus einer exterieurstarken Wiscona-Tochter gezogene Zwolle-Sohn vom Betrieb Peter Loitfellner, Örgbauer aus Rauris wurde vom Betrieb Christian Brechler aus Oberalm angekauft.

Den Höchstpreis bei den Fleckvieh-Mehrkalbskühen erreichte die leistungsbereite, sehr korrekte Pickel Red-Tochter vom Betrieb Irmgard u. Josef Griessner, Gollehen aus St. Johann/Pg. Diese überzeugende Zweitkalbskuh mit 44 kg Tagesgemelk wurde von der Fa. Puschtra Vieh ersteigert.

Den Spitzenpreis bei den Fleckvieh - Jungkühen und gleichzeitg Tageshöchstpreis erzielte eine euterstarke Vulkan-Tochter vom Betrieb Johanna Laireiter, Batzberg aus Dorfgastein. Diese korrekte Jungkuh mit 32 kg Tagesgemelk wurde von Martin Pötsch aus Aigen im Ennstal erworben.

Den höchsten Preis bei den Holsteintieren erzielte eine produktive Jungkuh vom Betrieb Hannes Bernsteiner, Maidl aus Piesendorf. Diese körperstarke Contrast – Tochter mit 34 kg Tagesgemelk wurde von Isidor Brandl aus Palling in Bayern gekauft.

Den Bestpreis bei den Pinzgauerkühen erzielten drei Kühe gleichzeitig. Eine euterstarke Drittkalbskuh (V: Lawunda Pp, 32 kg Tagesgemelk) und eine leistungsbereite Jungkuh (V: Loris, 28 kg Tagesgemelk) beide vom Betrieb Franz Streitberger, Polten aus Maishofen wurden von Stefan Hörfarter aus Kössen bzw. von Ferdinand Steinberger aus Stuhlfelden ersteigert. Eine formschöne, reinrassige Jungkuh (V: Fasan, 22 kg Tagesgemelk) vom Betrieb Hermann Esterbauer, Oberklamm aus St. Veit/Pg. wurde von Rupert Hasenauer aus Hinterglemm erworben.
 

Versteigerung als wichtiges Signal

Die weit über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannten Rinderzüchter in der Region treffen die niedrigen Preise sehr stark, da in der Zucht knapp kalkuliert wird. „Die erste Versteigerung ist deshalb ein wichtiger Schritt hin zur Normalität und ganz entscheidend dafür, dass die Erlöse wieder auf ein wirtschaftlicheres Maß steigen. Zuversichtlich stimmen mich die heute erzielten Preise“, so Schwaiger, schränkt jedoch ein, dass dies nur ein erster Schritt sei.

Die nächsten Versteigerungstermine

  • Donnerstag, 28. Mai 2020 | weibl. Tiere
  • Donnerstag, 27. August 2020 | weibl. Tiere
  • Donnerstag, 24. September 2020 | weibl. Tiere

Berichte über vorangegangene Versteigerungen finden Sie >HIER<.

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