Erster Pinzgauer Integrationsstammtisch

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ZELL AM SEE. Karin Landl und Kathrin Fuchs von der Familienberatung inklusiv luden zu einem Informations- und Diskussionsabend über schulische Integration im Pinzgau ein. Betroffene Eltern, Integrations- und Sonderschullehrerinnen, Sonderkindergärtnerinnen, Dozenten der Pädagogischen Hochschule und Bürgermeister Alois Hasenauer aus Saalbach nahmen an der Diskussion teil.

Laut Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention haben SchülerInnen mit Behinderung das Recht auf gemeinsamen Unterricht mit anderen SchülerInnen. Derzeit können in Österreich die Eltern behinderter Kinder je nach Möglichkeiten entscheiden, ob ihr Kind in die Regelschule oder in eine Sonderschule gehen soll. Im Pinzgau besuchen ca. 60 % der Kinder mit Sonderpädagogischem Förderbedarf Integrationsklassen, 40 % sind auf die fünf Sonderschulen im Bezirk aufgeteilt.
Ein spezielles Problem im Pinzgau stellt laut Pflichtschulinspektorin Christine Pichler die Struktur der Kleinschulen dar: „Wenn nur ein Kind mit Förderbedarf eine Klasse besucht, ist nur für einige Wochenstunden eine Integrationslehrkraft vorgesehen und daher eine durchgehende Betreuung nicht möglich.“ Kleingruppen sind im derzeitigen System nur in Integrationsklassen mit etwa 5 Schülern und in den Sonderschulen vorgesehen. Eine weitere Lücke im Bezirk ist die Integration in höheren Schulen.

Integrationslehrerinnen erzählen von ihren positiven Erfahrungen. Nicht nur die Kinder mit Behinderung profitieren vom Vorbild der anderen Schulkollegen, sondern für alle Schüler und Lehrer kann die Integration eine Bereicherung und ein Lernen fürs Leben sein. Jedoch ergänzen sie auch: „Integration ist ein langer Weg und eine Herausforderung für alle Beteiligten.“ Eine betroffene Mutter erzählt: „Die Entscheidung war sehr schwierig. Die Psychologin meinte, eine Kleingruppe wäre besser. Wir wollten jedoch, dass unser Sohn mit den anderen Kindern im Dorf in die Schule gehen kann.“ Durch eine zusätzliche Pflegebetreuung ist es möglich, dass er in der ersten Klasse Volksschule die notwendige Unterstützung bekommt und die Eltern freuen sich, dass bisher Integration gut gelingt. Winfried Stadler von Integration Salzburg berichtet vom Werdegang seiner inzwischen erwachsenen Tochter mit Down Syndrom, die mittlerweile in einem Hotel arbeitet und selbständig in einer Wohnung wohnt.

Als Ziel sehen alle Beteiligten die Zusammenführung der Sonderschulen und Regelschulen. Wenn die Rahmenbedingungen passen, können auch Kinder mit schweren Behinderungen in der Schule vor Ort integriert werden. PSI Christine Pichler betont: „Wenn sich die Eltern zusammenschließen, haben sie die Macht, die Schulpolitik zu beeinflussen, um gute Rahmenbedingungen für Integration zu ermöglichen.“

Foto & Text: Familienberatung inklusiv

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