Hitzewellen im August setzten Gletscher zu

Stubacher Sonnblickkees | Foto: Hans Wiesenegger

Der Gletscherschwund am Stubacher Sonnblickkees beträgt heuer bisher rund 2,06 Millionen Kubikmeter. Rund zwei Meter Eis sind aufgrund der hohen Temperaturen durchgehend auf dem Gletscher abgeschmolzen. Dies gab der Hydrographische Dienst des Landes heute, Dienstag, 1. September, bekannt.

Der bisherige Rekordverlust betrug im Jahr 2003 rund vier Millionen Kubikmeter, von 1965 bis 1981 nahm das Stubacher Sonnblickkees rund 9,9 Millionen Kubikmeter an Masse zu, von 1982 bis 2014 schmolzen zirka 33,5 Millionen Kubikmeter Eis ab. Im gleichen Zeitraum verlor der Gletscher 610 Meter an Länge. Aufgrund der komplexen Geländestruktur entstanden ein ausgeprägter Toteisbereich sowie ein neuer See im Bereich des Unteren Bodens.

Die Langzeitmessung am Stubacher Sonnblickkees dokumentiert eindrücklich die Auswirkungen der globalen Klimaänderung. Die vom Hydrographischen Dienst betreute Messreihe gehört zu den längsten in Österreich und zu den zwei Dutzend ununterbrochenen Reihen weltweit. In den seit 1964 bisher 51 gemessenen Jahren waren 20 Jahre positiv, das heißt, der Gletscher nahm an Masse zu, und 31 negativ. Seit 1981 endeten von den 33 Jahren 27 negativ und sechs positiv.

Der wärmste Juli der 248-jährigen Messgeschichte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit zwei markanten Hitzewellen bewirkte, dass der Vorrat an Winterschnee am Stubacher Sonnblickkees rasch abgebaut wurde. Ende Juli 2015 gab es bereits eine Ausaperung, die 2014 mit leicht positiver Massenbilanz erst Ende September auftrat.

Dem wärmsten Juli folgte der viertwärmste August der Messgeschichte der ZAMG ohne markante Schlechtwettereinbrüche verbunden mit Neuschneee am Gletscher. Die Abschmelzung ging fast ungebremst weiter. Im Nährgebiet des Stubacher Sonnblickkees waren Ende August nur noch wenige Altschneeflecken zu erkennen, aber auch die Firnreste aus dem Vorjahr sind nur mehr spärlich vorhanden.

Welche Position die Massenbilanz 2015 in der langen Reihe einnehmen wird, ist von der weiteren Wetterentwicklung im September und insbesondere von etwaigen Kälteeinbrüchen abhängig. Das Rekordjahr 2003 wird aber nicht erreicht werden, da sich das Stubacher Sonnblickkees den neuen klimatischen Bedingungen schon teilweise angepasst hat und seine Fläche gegenüber 2003 um 0,5 Quadratkilometer verkleinert hat.

Geht die Veränderung des Klimas so wie bisher weiter und verliert das Stubacher Sonnblickkees im Schnitt rund eine Million Kubikmeter Eis pro Jahr und es wird in zirka 30 bis 40 Jahren fast komplett verschwunden sein. Zur Wiederherstellung des maximalen Gletscherstandes der jüngeren Geschichte aus dem Jahr 1850 wären zwei bis drei Jahrhunderte mit regnerischen, kühlen Sommern und schneereichen Wintern erforderlich.

Text: LMZ

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