„Ich schreibe doch kein Traumschiff"

Manfred Baumanns ist Autor, ORF-Moderator und Kabarettist und lebt in Puch.
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  • Manfred Baumanns ist Autor, ORF-Moderator und Kabarettist und lebt in Puch.
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Krimis haben ihn immer schon beeindruckt. Über die alte Miss Marple und Hercule Poirot von Agatha Christie lässt er nichts kommen.
Aber da von Christie seit ihrem Tod im Jahr 1976 nichts mehr zu erwarten ist, hat Baumann das Krimischreiben selbst in die Hand genommen.

„Das erste, das ich mit meiner Schreibmaschine, die ich im Alter von zwölf Jahren bekam, getippt habe, war eine zweiseitige Kriminalstory, die ich in der Schule vorgelesen habe. Der Erfolg war mäßig.“
Den hat er dafür jetzt umso mehr. Nach „Jedermanntod“ und „Wasserspiele“ ist im Jahr 2012 sein dritter Kriminalroman „Zauberflötenrache“ rund um den ermittelnden Beamten Martin Merana im Gmeiner-Verlag erschienen.

2013 hat Merana nicht ermittelt, dafür geht er heuer gleich zweimal auf Verbrecherjagd: im Juli 2014 erscheint „Drachenjungfrau“ (spielt in Krimml, in Goldegg und im Lungau) und spätestens Weihnachten soll „Merana, Mord und Hallelujah“ in die Buchhandlungen kommen - der exakte Titel steht beim fünften Band aber noch nicht fest (spielt in der Stadt Salzburg, im Pongau und im Pinzgau).

„Donna Leon schreibt über Venedig. Ich liebe diese Stadt. Wenn sie von den Gassen schreibt, kann ich mir das bildlich vorstellen. Da dachte ich mir, das müsste auch mit Salzburg gehen", sagt Manfred Baumann: "Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen? Also habe ich es gemacht.“

Wenn schon, dann gleich gescheit. „Wo in Salzburg? Klar, wenn, dann gleich am Domplatz. Bei den Festspielen. Aber nicht der Jedermann soll sterben. Der Tod. Wer tötet den Tod? Das wäre interessant für Meranas ersten Fall, hab‘ ich mir gedacht.“

Tatort Domplatz. Tatort Lustschloss Hellbrunn. Tatort Festspielhaus. Wie geht es weiter?
Am Anfang war der Ort. Bei seinen Handlungen ist Baumann immer vom Schauplatz ausgegangen. „Wenn in Hellbrunn ein Mord passiert, wer könnte dort tot liegen und warum? So beginnen meine Gedanken. Wenn im Festspielhaus, wo? Bei der Zauberflöten-Premiere. Wer stirbt? Natürlich nicht irgendwer, sondern die „Königin der Nacht“. Auf offener Bühne. Was könnte der Grund sein?“

„Edith Tutsch-Bauer von der Gerichtsmedizin, Ernst Kröll und Albert Struber von der Polizei und viele andere Experten haben meine Krimis mit ihrem Wissen bereichert. Für die „Zauberflötenrache“ habe ich mich mit Jugendsprache beschäftigt, die in ihrer Verknappung sehr kreativ ist. 40 Worte gibt es allein über das Kopulieren.“

Andrea oder Birgit? Für welche Frau wird sich Merana entscheiden? Verraten Sie es uns!
„Das weiß ich noch selber nicht“, lachte Baumann beim Bezirksblätter-Interview im Sommer 2012: „Die junge Streifenpolizistin Andrea war gar nicht geplant, die kam während der Geschichte plötzlich dazu. Aber das ist die Frage, die mir meine Leser am häufigsten stellen. Dabei wollte ich Andrea schon auf Kurs schicken und aus der Geschichte hinaus schreiben.

„Das kannst du doch nicht machen!“, hat meine Lektorin entrüstet gemeint und auch von Männern wurde ich angesprochen: „He, was ist jetzt mit der Neuen?“ und „Boah, so ein Feigling, der Merana!“ Da ist sie vom Kurs eben wieder zurückgekommen. Dass so zwischenmenschliche Dinge mehr interessieren als ein Mord - das habe ich unterschätzt. Aber ich schreibe doch kein Traumschiff, ich schreibe Krimis!“

Merana als Filmstar. Wäre das denkbar? „Eine Verfilmung wäre meinerseits sehr erwünscht. Eventuell wird da sogar wirklich etwas draus.“ Mehr will Baumann nicht verraten.

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>> "Drachenjungfrau" - zum Inhalt: (erscheint Mitte Juli)
Rätselhaftes passiert in Krimml, im Umfeld der berühmten Krimmler Wasserfälle. Eine junge Frau liegt erschlagen auf den wasserumtosten Felsen. Neben der Toten sitzt ein alter Mann mit einem Raben auf der Schulter. An die Eingangstür eines Hauses wurde eine bluttriefende tote Katze genagelt.

Ein kleines Mädchen rückt mit Pfeil und Bogen aus, um die Verantwortlichen am Tod ihrer großen Schwester zu suchen. Und was haben all diese Vorgänge mit der uralten Sage von der Drachenjungfrau zu tun, die alle 100 Jahre am Wasserfall erscheint? Das fragt sich auch Kommissar Martin Merana, der zum ersten Mal auf dem Land ermittelt, in der Heimat seiner Kindheit.

Dabei stößt er auf profitgeile Bürgermeister, die einen Austrian Marketenderinnen Award organiseren, auf finanzstarke Russen, die Haus um Haus in der Gegend aufkaufen, auf Zwerge und Riesenfiguren und auf andere Kuriositäten in der Provinz.

>> "Merana, Mord und Halleluja" - zum Inhalt: (erscheint im Herbst/Winter)
Weihnachten hat sich Kommissar Merana anders vorgestellt. Dass er mitten auf dem berühmten Salzburger Christkindlmarkt plötzlich dem Christkind gegenübersteht, passt ja noch ganz gut zur weihnachtlichen Idylle. Aber dass dieses Christkind mit einer Pistole auf ihn zielt, stört den Weihnachtsfrieden doch erheblich.

Und schon ist der Kommissar unfreiwilliger Hauptdarsteller einer aberwitzige Rallye durch das weihnachtliche Salzburg, mit morzartkugelverteilenden Hirtenkindern, grimmigen Schiachperchten, geheimnisvollen Maroniverkäufern, verschwundenen Erzengeldarstellern und einander befehdenden Adventsingen-Veranstaltern.

Und die Überraschungen, denen sich die übrigen Mitglieder seines Teams in den weiteren Weihnachts-Krimi-Geschichten gegenübersehen, stehen dem um nichts nach.

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