Literatur hautnah in der HBLW Saalfelden

Diana Zwickl mit der Autorin Gabriele Kögl
  • Diana Zwickl mit der Autorin Gabriele Kögl
  • hochgeladen von Diana Zwickl

Am Mittwoch, den 7. Dezember 2011 kam die bekannte österreichische Autorin Gabriele Kögl in die Bibliothek der HBLW Saalfelden, um in einer Lesung mit anschließender Diskussion ihren jüngsten Roman "Vorstadthimmel" vorzustellen.

Die Autorin
Gabriele Kögl ist immer noch ein Geheimtipp, sie zählt aber zu den interessantesten Autorinnen in Österreich. Sie wurde 1960 in Graz geboren, lebt aber heute in Wien. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, absolvierte sie ein Lehramtsstudium an der Religionspädagogischen Akademie in Graz sowie ein Studium an der Filmakademie Wien. Unter anderem verfasste sie Drehbücher für Dokumentar-und Kurzfilme. Doch sie wollte noch freier agieren, und so fing sie Anfang der 90er Jahre an, Romane zu schreiben. Gabriele Kögl wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie zum Beispiel mit dem ClemensBrentano-Preis. „Vorstadthimmel“ ist ihr vierter Roman.

„Vorstadthimmel“
Dieser Roman handelt über den Zahnarzt Heinrich, der es zu Reichtum und Anerkennung gebracht hat. Er fährt den neuesten Lamborghini und besitzt die teuerste italienische Kaffeemaschine, doch die Gefühle seiner Frau interessieren ihn recht wenig. Aber seine eheliche Tochter Agnes liebt er abgöttisch und würde Bäume für sie ausreißen. Doch Heinrich hat damit nicht genug, denn er ist ein Frauenheld und beginnt eine Affäre mit Margot. Als diese jedoch von ihm schwanger wird, ergreift Heinrich sofort die Flucht, denn dieses uneheliche Kind könnte seine nach außen perfekte Familie gefährden und er will ja Agnes eine Kindheit ermöglichen, die er selbst nie hatte. Nebenbei merkt er aber nicht, wie sehr er Margot im Stich lässt.
Gabriele Kögl wählte für ihre Lesung in der Schulbibliothek der HBLW Saalfelden ein paar spannende, auch etwas mit Ironie gewürzte Seiten ihres Buches zum Besten. Auf jeden Fall ist „Vorstadthimmel“ ein vielversprechendes lesenswertes Werk, vor allem für Leser, die psychologisch interessante Romane mögen. Besonders Männer fänden ihren Roman gut, berichtet die Autorin im Publikumsgespräch nach der Lesung.

Interview mit Gabriele Kögl

1) Frau Kögl, was hat Sie dazu bewegt, den Roman „Mutterseele“, den Inneren Monolog einer alten Frau, zu schreiben?
C Es hat mich sehr interessiert, wie eine Frau, deren Sohn Selbstmord begangen hat, mit dieser Situation umgeht. Deswegen habe ich auch diesen ambivalenten Charakter zum Ausdruck gebracht, der fortan alles im Leben zynisch sieht.
C
2) Gibt es diese Hauptperson wirklich? Haben Sie dieselben Ansichten?
1) - Ja, diesen Charakter gibt es wirklich. Ich kenne eine alte Dame, die diese Situation erlebt hat, und mit diesem Roman wollte ich mich ganz in sie hineinversetzen und versuchen, ihre Gefühle nachzuvollziehen und diese Person zu verstehen. Aber nein, ich selber bin nicht der gleichen Ansicht, denn ich habe mich mit diesem Charakter nicht selber identifiziert.
1)
2) Und wie sind Sie auf die Idee ihres aktuellen Romans „Vorstadthimmel“ gekommen?
3) - Der Ausgangspunkt für dieses Buch war: Wie kann es sein, dass ein Mann sein eheliches Kind abgöttisch liebt, während er so tut, als ob das uneheliche Baby nicht einmal existieren würde? Das hat mich wirklich unheimlich interessiert, denn ich selber als Frau kann mir das gar nicht vorstellen, aber dieses Phänomen gibt es bei Männern ziemlich häufig.

1) Wo haben Sie all diese Informationen über dieses Buch, wie zum Beispiel über den Lamborghini, her?
2) - Ich habe sehr viele Recherchen gemacht, Leute befragt und mit Experten gesprochen. Es hat mich sehr viel Spaß gemacht, darum habe ich mir auch sehr viel Zeit genommen, um den Aufstieg von Heinrich genau zu erzählen, denn ich bin der Meinung, dass Männer oft den Beruf Zahnarzt wählen, um schnell an Geld und zu Anerkennung zu kommen.
3) Eine letzte Frage noch, Frau Kögl. Glauben Sie, dass „Vorstadthimmel“ gut ankommen wird?
4) - Mir ist es nicht so wichtig, dass der Roman erfolgreich ist. Natürlich freue ich mich, wenn er bei den LeserInnen gut ankommt, aber für mich persönlich ist es von Bedeutung, dass ich das schreiben kann, was ich schreiben will. „Vorstadthimmel“ könnte man auch ein typisches Männerbuch nennen.

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