MITTERSILL: Sportwart ärgert sich über Kritiker

Eislaufen | Foto: Rainer Sturm / Pixelio

Einige Mittersiller kritisieren, dass der städtische Eislaufplatz noch vor den Semesterferien geschlossen wurde. Der zuständige Sportwart Harald Schneider führt an dieser Stelle aus, warum es nicht anders ging. Das Bezirksblatt hat auch bei anderen Oberpinzgauer Eislaufplatz-Betreuern nachgefragt, wie es ihnen in dieser Saison bei der „Pflege“ ihres Natureises gegangen ist.

MITTERSILL/OBERPINZGAU. Wie das Bezirksblatt in Erfahrung brachte, herrscht bei einigen Mittersiller Familien Ärger darüber, dass der Eislaufplatz schon vor den Semesterferien geschlossen wurde, obwohl es gerade zu dieser Zeit Minusgrade hatte. „Ich bin zwar nicht vom Fach, aber wenn es in der Nacht bis zu minus 12 Grad hat, fragt man sich schon, warum es nicht möglich ist, für tolles Eis zu sorgen“, hieß es unter anderem.

„Das Eis ist gebrochen“
Sportwart Harald Schneider, der seit fünf Jahren für die Präparierung der Eislauffläche zuständig ist, ärgert sich darüber, dass sich die Kritiker nicht direkt bei ihm beschweren. Er habe hintenherum erfahren, dass diesbezügliche E-Mails im Umlauf seien. Der Mittersiller führt aus, warum er den Eislaufplatz direkt geschlossen hat: „Am letzten Schultag vor den Semesterferien waren die Hollersbacher Volksschüler da. Es war äußerst warm. Das Thermometer zeigte rund 8 Grad Celsius. Am Nachmittag, sofort nachdem die Schüler weg waren, wollte ich das Eis säubern. Weil es aber schon sehr weich geworden war, bin ich mit meinem Schiebegerät stecken geblieben. Als ich aus diesem Grund die Eisfläche mit dem Unimog gereinigt habe, ist das Eis gebrochen. Es war nämlich nur drei bis vier Zentimeter dick. Für eine dickere Eisschicht hätte ich im Vorfeld einfach mehr Schnee gebraucht, und den hat es heuer einfach nicht gegeben.“

Harald Schneider betont, dass er das Eis natürlich wieder richten wollte, das sei aber an den Bedingungen gescheitert: „Am Samstag hat es geregnet und auch am Sonntag war es noch zu warm. Um Eis herzustellen, braucht es natürlich Minus-Grade Am Montag und am Dienstag hat es geschneit. Und wenn es schneit, kann man nicht spritzen, denn dann wird das Eis zu graupelig und zu grob und das ist gefährlich. Wenn dann etwas passiert, wäre ich der Depp.“

Am Mittwoch schließlich wäre es von den Wetterbedingungen her möglich gewesen, Eis zu machen. „Aber bis es fertig ist, dauert es drei bis vier Tage. Es wäre also frühestens am Freitag fertig geworden und am Wochenende ist es dann eh schon wieder warm geworden. Und wegen zwei Tagen, die noch geblieben wären, tu ich mir den Aufwand, der wirklich enorm ist, nicht an.“

Schneider verleiht noch einmal seinem Ärger darüber Ausdruck, dass die Leute nicht in der Lage seien, direkt zu ihm zu kommen. Und abschließend: „Warum sollte ich absichtlich nicht für Eis sorgen. Es ist doch mein eigener Verlust, wenn der Platz nicht benützt werden kann. Heuer war es durch den Schneemangel sowieso schwierig. Man kann gerne bei den anderen Oberpinzgauer Eislaufplatz-Verantwortlichen nachfragen. Denen wird es auch nicht viel besser gegangen sein..“

Eislaufen in Bramberg & Neukirchen
Letzteres ließ sich das Bezirksblatt nicht zweimal sagen. Eines vorweg: Die Eislaufplätze in Neukirchen, Uttendorf und Niedernsill hatten in den Semesterferien geöffnet. In Bramberg gab es gar keinen Eislaufplatz, weil in diesem Winter für das Sportzentrum kein Pächter zur Verfügung stand. Bürgermeister Walter Freiberger: „Ab Ende Februar übernehmen Martina und Ferdinand Schösser diese Aufgabe. Somit wird es im Winter 2010/11 auch in Bramberg wieder die Möglichkeit zum Eislaufen geben.“

In Neukirchen, wo die Gemeinde für den Eislaufplatz zuständig ist, äußerte sich Bauhof-Leiter Franz Hofer zu den Bedingungen in diesem Winter: „Zu Beginn war es sehr schwierig, weil es so lange warm war, es nicht schneite und der Boden erst spät gefror. Wir konnten erst nach Weihnachten Eis machen und auch nur deshalb, weil wir dann Kunstschnee zur Verfügung hatten. In den Semesterferien hatten wir aber noch eine tolle Eisfläche, die ausgiebig genützt wurde. Bei uns ist das Eislaufen kostenlos, dafür übernimmt die Gemeinde aber auch keine Haftung.“

Niedernsill: Keine Probleme
Kunstschnee machte es in diesem Winter auch den „Eis-Meistern“ von Niedernsill einfacher, den Platz bestens zu präparieren. Georg Buchner vom zuständigen Eishockeyclub: „Es gab heuer überhaupt keine Probleme und wir hatten auch schon vor Weihnachten eine gute Eisfläche. Dann war es den ganzen Jänner und noch den hal-ben Februar kalt. Jetzt ist die Eislauf-Saison vorbei, aber sie ist super gelaufen. Das Eislaufen ist bei uns ebenfalls kostenlos.“

Uttendorf: Kein Eis zu Weihnachten
In Uttendorf befindet sich der Eislaufplatz beim Badeseegelände. Zuständig sind hier der örtliche Sportverein und die Gemeinde und auch in Uttendorf ist das Eislaufen gratis. „Eispfleger“ Franz Blumtaler: „Die Wetterbedingungen zur Eis-Präparierung waren heuer schwierig und ich konnte erst nach Weihnachten für eine ordentliche Eisfläche sorgen. Der Boden ist erst sehr spät gefroren. In der Wintersaison 2008/09 zum Beispiel konnten die Eisläufer schon ab 10. Dezember ihre Runden drehen und das bis Ende Februar. In den Semesterferien ist es aber gewaltig gut gegangen und es war extrem viel los. Zu uns kommen auch viele Eisläufer aus Stuhlfelden und Mittersill.“

Text: Christa Nothdurfter

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