Mangelnde Kommunikation
Müllbehälter statt Baum - das sorgt für Kummer und Verwunderung

Wilfried Marbach vor der Kirche und den Behältern, in denen sich die Mülltonnen befinden. | Foto: Christa Nothdurfter
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  • Wilfried Marbach vor der Kirche und den Behältern, in denen sich die Mülltonnen befinden.
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ZELL AM SEE (cn).  Wie Bürgermeister Peter Padourek im Bezirksblätter-Gespräch meint, "ist die Sache blöd gelaufen". Schuld daran seien fehlendes Hintergrundwissen und mangelnde Kommunikation gewesen...

Padourek kann die Reaktionen gut verstehen

Der Stadtchef kann gut verstehen,  dass Wilfried Marbach, Bewohner des "Bergland-Hauses" in der Schmittenstraße 37, so traurig darüber ist, dass die Föhre nicht mehr steht.
Und ebensogut kann er nachvollziehen, dass man sich auch seitens der Evangelischen Kirche - das sakrale Gebäude steht direkt unterhalb des Mehrparteienhauses -  sehr wundert über die Fällung des Baumes, der  direkt beim Eingang zum Gotteshaus stand und dort gemeinsam mit der Kirche ein Ensemble bildete, vor dem Hochzeits- oder Taufgesellschaften gerne Fotos gemacht haben. Nun stehen dort in einer Reihe mehrere Kästen aus Metall, in denen sich die Müllbehälter für die Hausbewohner von oberhalb befinden.

Die berührende Geschichte des Baumes

Regierungsrat Wilfried Marbach erzählt die lange Geschichte des Baumes, hier kurz zusammengefasst: Die Föhre wurde einst vom ehemaligen Bürgermeister Hermann Kaufmann (verstorben 2013) an Marbachs Pflegesohn Christian übergeben - als Ersatz für eine Fichte, die der Pinzgauer, mittlerweile schon lange ein Klient der Lebenshilfe, als Kind im Dorf St. Anton selber gepflanzt und liebevoll sowie voller Eifersucht gehegt hat.
Als er als junger Mann St. Anton bei Bruck verließ, wurde die Fichte  mitgenommen und zwischen Haus und Kirche eingesetzt. Sie gedieh wunderbar, aber weil irgendwann die Angst auftauchte, der Baum könnte einem Sturm womöglich nicht standhalten, musste er weg. Und dann kam eben die jetzt gefällte Föhre ins Spiel, weil Hermann Kaufmann den Baumbesitzer damit tröstete, dass seine Fichte dazu auserwählt wird, den Christkindlmarkt zu verschönern, ihm danach die Föhre zukommen ließ und ihn sozusagen zu deren "Paten" ernannte. Und nun ist auch dieser Baum weg. 

Zu wenig Platz für den großen Müllwagen

Der Grund für die Fällung der Föhre hat den Hintergrund, dass bei der Auffahrt zur Kirche und zum Mehrparteienhaus ein neues Geländer angebracht worden ist. Dies hatte laut Zeller Wirtschaftshof zur Folge, dass der Umkehr-Radius für den Müllwagen der Stadtgemeinde zu klein geworden war. Zunächst behalf man sich noch mit einem kleineren Müllfahrzeug, aber dann wurde das Problem beim Gemeinnützigen Wohnbauunternehmen "Bergland" deponiert.  Dort hat man dann die Baumfällung in die Wege geleitet.
Außerdem sind die erwähnten Müllbehälter, die zuvor an der gegenüberliegenden Seite des zum Haus gehörenden Grund standen -  also ganz hinten -,  ausgetauscht und dort aufgestellt worden, wo zuvor die Fichte ihren Platz hatte: Ganz vorne am Rasen und ziemlich genau drei Meter von der Kirchenmauer entfernt. 

Auf eine gute Lösung wird gehofft

Ebenso wie Wilfried Marbach hofft man auch seitens der Evangelischen Kirche - wir sprachen mit Kurator Christiaan Van den Berge - auf eine zufriedenstellende Lösung der Angelegenheit. Dafür will sich auch Bürgermeister Peter Padourek einsetzen.

Statement seitens der "Bergland"

Seitens der "Bergland" ist man ebenfalls bemüht, die Sache einem guten Ende zuzuführen. Geschäftsführer Philipp Radlegger: "Die meisten unserer Wohnanlagen sind von uns selbst errichtet worden und deshalb haben wir auch viel Wissen dazu. Das gegenständliche Gebäude jedoch haben wir vom Land erworben und daher keine Ahnung, was es mit dem Baum auf sich hatte und ihn ohne jede böse Absicht entfernen lassen. Nachdem wir die Aufregung darum mitbekommen haben, hätte  ein Mitarbeiter von uns Herrn Marbach schon zweimal aufgesucht, ihn aber nicht angetroffen. Natürlich bieten wir ihm an, in Abstimmung mit ihm einen neuen Baum zu pflanzen." 

Ein besserer Platz für die Müllboxen

Was die Nähe der Müllboxen zur Kirche angeht, ist ein "Bergland-Gespräch" mit Wirtschaftshof-Leiter Rudolf Lengauer geplant, um einen Platz zu finden, der einerseits weder die Müllabholung noch die Schneeräumung behindert und der andererseits den Mitgliedern der Evangelischen Pfarre nicht so sehr missfällt.

HIER ein Leserbrief, der die Redaktion nach Veröffentlichung obigen Artikels erreicht.

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