Orgelweihe in Saalfelden
"Musik trägt uns zu Gott" – Die größte Orgel im Pinzgau wurde eingeweiht
SAALFELDEN. 30 Register, 1.700 Pfeifen, zwischen fünf Meter und 18 Zentimeter lang: Die neue "Königin" in der Saalfeldener Pfarrkirche ist ein Prachtstück geworden. Lange wurde dieser Neubau schon erwogen, da die alte Mauracher Orgel von 1860 nicht mehr zweckgemäß restauriert werden konnte. Die für eine Neugestaltung erforderliche Summe von 500.000 Euro wurde schließlich mithilfe der Stadtgemeinde und vielen großen und kleinen Spendern aufgebracht, denen "ihre" Orgel ein Herzensanliegen war.
Tilman Trefz aus Kernen in Deutschland baute ein Meisterwerk, das sich am Klangbild der Romantik und an den französischen Kathedralenorgeln des 19. Jahrhunderts orientiert. Optisch hat sich nicht viel verändert – das Gehäuse steht unter Denkmalschutz.
Perfekt abgestimmt
Während einer feierlich gestalteten Vesper durfte die "Neue" im Wechselspiel mit dem Liturgischen Consort Saalfelden unter Clemens Reichsöllner schon ihre ganze Klangfülle präsentieren, die beim anschließenden Festkonzert noch einmal mehr zur Geltung kam.
Der Vorsitzende der Orgelkommission der Erzdiözese Philipp Pelster spannte den Bogen von Bach bis zu zeitgenössischer Musik und ließ das Saalfeldner "Jahrhundertwerk" in all seinen Facetten erstrahlen.
Dank für schönes Miteinander
Pfarrer Alois Moser dankte den vielen Mitstreitern aus Pfarr- und Stadtgemeinde, die mit Herz, Fachwissen und finanzieller Unterstützung die Umsetzung des Orgelprojektes möglich gemacht hatten:
"So sind wir heute dankbar für ein Werk, das unsere Herzen und Seelen berührt."
In diesem Zusammenhang wurde auch der im November verstorbene Seelsorger und leidenschaftliche Musiker Hans Steinwender gewürdigt. Erzbischof Franz Lackner betonte die Rolle der Musik und des Orgelspiels als wesentlichen Teil der Liturgie:
"Musik führt uns direkt zu Gott."
Auch Bürgermeister Erich Rohrmoser gratulierte im Namen der Stadtgemeinde.
Festkonzerte
Am 31. Mai um 19 Uhr musizieren Barbara Fink (Sopran), Maja Majic (Orgel) und Klaus Hasholzner (Klarinette/Saxophon) in der Saalfeldner Pfarrkirche unter anderem Werke von Mozart, Schubert und Puccini.
Am 2. Juni gibt es dann noch einmal die Möglichkeit, bei einem Festkonzert um 19 Uhr mit dem Wiener Domorganisten Konstantin Reymaier den Klang der neuen Orgel mit Musik von Bach, Mozart und Liszt zu genießen.
Nicht nur Organist Markus Bergleitner freut sich über die neue Orgel: Auch für Instrumentalmusiker und Sänger ist das neue Instrument ein Segen. Die alte Orgel war weitgehend unstimmbar – ein Zusammenspiel mit anderen Instrumenten deshalb jahrelang nicht oder nur eingeschränkt möglich. Außerdem wurde die Empore – auf den ersten Blick unauffällig, aber sehr effizient – im Zuge der Renovierung erneuert.
Jetzt ist auch für einen Chor und Instumentalensembles bei größeren Aufführungen mehr Platz – sehr zur Freude des Liturgischen Consorts, der sich jederzeit über Nachwuchs freut.
Festschrift
In einer Festschrift sind die Orgelgeschichte Saalfeldens, die Orgellandschaft Pinzgau
sowie die Genese und die technisch-musikalischen Eigenschaften des neuen Instruments
zusammengefasst. Sie liegt in der Kirche auf bzw. ist über das Pfarramt Saalfelden zum
Preis von 8 Euro erhältlich.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.