Musikalisches Lebenswerk nach 130 Jahren vollendet!

Das Projektteam:  Dr. Gerhard Plasser (Salzburg Museum), Dr. Wolfgang Dreier (Archivleiter, Salzburger VolksLiedWerk), Dr. Peter Laub (Salzburg Museum), Roswitha Meikl (VorsitzendeSalzburger VolksLiedWerk), Sepp Radauer und Mag. Christiane Egger. | Foto: Salzburger Volksliedwerk
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  • Das Projektteam: Dr. Gerhard Plasser (Salzburg Museum), Dr. Wolfgang Dreier (Archivleiter, Salzburger VolksLiedWerk), Dr. Peter Laub (Salzburg Museum), Roswitha Meikl (VorsitzendeSalzburger VolksLiedWerk), Sepp Radauer und Mag. Christiane Egger.
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PINZGAU/UTTENDOR/PIESENDORF. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang gestaltete der Uttendorfer Lehrer Franz Lackner (1814–1890) die musikalische Regionalkultur seiner Heimat mit und schuf etwas Einzigartiges: In einem beinahe 200 Seiten dicken Buch sammelte er die Lieder des Pinzgaues, hielt sie in Wort und Notenschrift fest.

Heute, ungefähr 130 Jahre später, kann man auf einer vergilbten Buchseite in der Bibliothek des Salzburg Museum folgenden Titel lesen: „Pinzgauer Volkslieder, gesammelt von Franz Lackner, Lehrer in Uttendorf“. Darunter hat ein Bibliothekar das Eingangsdatum der Handschrift notiert: den 1. Dezember des Jahres 1886.
Aus beiliegenden Briefen wissen wir, dass Franz Lackner sich die Überlieferung seines Lebenswerkes eigentlich ganz anders vorgestellt hatte. Noch Anfang der 1880er Jahre setzte er alle Hebel in Bewegung, um es seinen großen Vorbildern, den Lieder- und Märchensammlern des 19. Jahrhunderts vom Schlage eines Herder, Brentano oder Grimm gleichzutun: Auch er hätte seinen „Liederschatz“ gerne als gedrucktes Buch in Händen gehalten. Die persönliche materielle Not aber und das Fehlen eines einflussreichen Financiers machten diesen Traum zunichte, der Staub legte sich auf die handschriftliche Druckvorlage, die schließlich im Museum abgelegt worden war.

Gelegentlich hat man sie dort aufgestöbert und ihr einige Lieder entnommen, die unter anderem bis heute Eingang in die Salzburger Adventsingen finden. Allein diese wenigen Ohrwürmer ließen schließlich über Jahre hinweg den Wunsch reifen, den gesamten Liederschatz zu heben.

Daher haben Salzburger Volksliedwerk und Salzburg Museum auf Initiative des Musikers Josef Radauer beschlossen, das Lebenswerk Franz Lackners zu vollenden. Mit der gedruckten Ausgabe der „Pinzgauer Volkslieder“ öffnet sich nun ein einzigartiges Fenster in die musikalische Vergangenheit dieser Gebirgsregion. In Bearbeitung für vierstimmigen Satz geben die über 80 Lieder Einblick in das weihnachtliche Repertoire der Kirchensänger, dokumentieren lokale Großereignisse oder schildern das Leben von Wildschützen und Sennerinnen in den schillerndsten Farben. Umfangreiche Kommentare, Quellennachweise, sowie ein einführender Text zu Geschichte und Inhalt der Handschrift runden die Neuausgabe ab. Die originalen Notensätze Franz Lackners sind als eigener Faksimile-Band beigelegt.

Das zweibändige Werk wird am 27. April um 18 Uhr in der Aula der Volksschule Piesendorf und am 18. Mai um 11 Uhr im Gottfried Salzmann-Saal des Salzburg Museum (Neue Residenz) präsentiert. Musikalische Umrahmung: Pinzgauer Dreigesang, Tobi Reiser Ensemble und Gasteiner Viergesang.

Im Rahmen der Präsentationen ist die Publikation zum Sonderpreis von 30 Euro erhältlich. Ab 28. April kann sie im Buchhandel sowie direkt im Salzburger Volksliedwerk bzw. im Salzburg Museum zum regulären Preis von 39 Euro erworben werden.

Das Projektteam:  Dr. Gerhard Plasser (Salzburg Museum), Dr. Wolfgang Dreier (Archivleiter, Salzburger VolksLiedWerk), Dr. Peter Laub (Salzburg Museum), Roswitha Meikl (VorsitzendeSalzburger VolksLiedWerk), Sepp Radauer und Mag. Christiane Egger. | Foto: Salzburger Volksliedwerk
Handschrift: "Die Pinzgra wollten Kirchfiartn geh'n" | Foto: Salzburg Museum
Das Buch-Cover | Foto: Salzburger Volksliedwerk
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