Stellungnahme
Resterhöhe - Bergbahnen Kitzbühel reagieren auf Kritik
Sehr geehrter Herr Hufler,
unter höflicher Bezugnahme auf Ihren Beitrag „Öko-Wahn kennt keine Grenzen - Schipiste auf der Resterhöhe im Oktober!?“, erlauben wir uns, wie folgt, faktenbasiert Stellung zu nehmen:
Es ist unser Ziel für Kinder, Nachwuchssportler, Spitzenathleten und nicht zuletzt Saisonkartenbesitzer frühzeitig eine Skisportmöglichkeit im Nahbereich anzubieten. Für die dafür benötigte Schneeauflage findet Altschnee der letzten Wintersaisonen Verwendung, welcher aus rund 20 bis 30 Prozent Naturschnee und 70 bis 80 Prozent technisch produziertem Schnee besteht.
Am Ende der Wintersaison wird der Schnee auf der Pistenfläche anstelle der Verteilung, um eine frühzeitige Beweidung zu ermöglichen, zu einem Schneedepot mit einer Grundfläche von 4.500 m2 zusammengeschoben. Dieser Schnee wird mittels wiederverwendbarer Isolationsmaterialien über den Sommer deponiert und auf diese Weise somit Wasser- und Energie gespart. Der Abschmelzfaktor hat in diesem Sommer weniger als 13 Prozent betragen.
Im Herbst, genau nach dem 11. Oktober, wird der Depotschnee auf der gewidmeten Pistenfläche aufgetragen. Die am 19. Oktober in Betrieb genommene Ski- und Trainingspiste hat ein Ausmaß von 700 m Länge, 60 m Breite und eine Schneeauflage von 80 cm. Erwähnenswert ist auch, dass sowohl das Zusammenschieben, als auch das Aufbringen des Schnees mit Pistenmaschinen erfolgt, welche dank GPS Vermessung bis auf 2 cm genau die Schneeauflage messen können und dadurch eine Verletzung des Almbodens vermieden wird.
Es dürfte möglicherweise Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein, dass die Bergbahn AG Kitzbühel im Sommer 2019 um ein Naturschutzverfahren bei der dafür zuständigen Behörde der Bezirkshauptmannschaft Zell am See angesucht hat. Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See hat dieses Verfahren auf Grundlage eines ökologischen sowie geologischen Sachverständigengutachtens unter Einbindung der Landesumweltanwaltschaft Salzburg und des Referates für Naturschutzgrundlagen, sowie der betroffenen Grundeigentümer durchgeführt. Auf Grundlage dieses Verfahrens, hat die zuständige Behörde den Bescheid erlassen, dass die Bergbahn AG Kitzbühel für die Dauer von 15 Jahren bis zum Jahr 2034 auf der gewidmeten Pistenfläche ein Schneedepot im Ausmaß von 4.500 m2, unter genau definierten Auflagen, die Genehmigung zur Errichtung erteilt wurde.
Zu den Auflagen zählten unter anderem, dass
· das Ausmaß des Schneedepots von 4.500 m2 nicht überschritten,
· die Verteilung des Schnees nicht vor dem 11. Oktober erfolgen darf,
· geeignete Maßnahmen zur Rettung und Erhaltung eines Hochmoors im Ausmaß von 30.000 m2 getroffen werden müssen (und auch getroffen wurden) und
· strikte Maßnahmen für die Rekultivierung der beanspruchten Deponiefläche im Falle einer Auflösung des Schneedepots zu erfüllen sind.
Ihre Unterstellung, dass wir falsche Angaben generell und speziell zu Wirtschaftszahlen machen, weisen wir auf das allerschärfste zurück. Wir bestätigen voll umfänglich unsere Mitteilung, wonach im Zeitraum von Betriebsbeginn bis zum 30. November 2018 rund 100.000 Fahrten am 4SB Resterkogel, jener Anlage, die die Trainingspiste bedient, gezählt wurden.
Wenngleich wir unterschiedliche Meinungen selbstverständlich akzeptieren und auch kontroversielle Ansichten respektieren, so erwarten wir im Umkehrschluss auch ein gleiches Verhalten Andersdenkender.
Zusammengefasst ist aus unserer Sicht das Angebot am Resterkogel ökologisch nachhaltig, ökonomisch für die Bergbahn AG Kitzbühel sinnvoll und darüber hinaus auch noch verkehrsentlastend. In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass auf Basis einer Studie des deutschen Seilbahnverbandes der Energieverbrauch eines Skifahrers an einem Skitag gleich hoch zu Buche schlägt, wie die Fahrt eines PKW’s mit 7 Liter Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer bei einer Fahrstrecke von 22 Kilometern.
Dr. Josef Burger
Bergbahnen Kitzbühel
Mit diesem Thema befasst sich auch der Leserbrief: Schämen für das Schneeband
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